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> Alkohol Ist Eine Scheissdroge, Nie mehr für nen Rauschzustand

post May 21 2008, 18:12
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Grünschnabel


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QUOTE(Igy @ May 21 2008, 12:10)
omg ihr versteht den sinn nicht und habt anscheinend nur halb gelesen...
\

es geht nicht um ein wirkliches alkohol verbot....
sondern um zeichen zu setzen...

warum ist eine der koeperlich abhaengig machenden substanzen legal, waehren die ganzen anderen sachen illegalisiert werden....

Glaubst du wirklich alkohol wuerde verboten werden? oder zigaretten?
niemals, wohin das fuehren wuerde haben wir in den 30ern in den usa gesehen....


Also lesen, verstehen zur not nachfragen und nicht die worte und den sinn verdrehen, damit die im vorrausgeplante anscheisserei auch gerechtfertigt ist...


habe btw auch nirgends gesagt das ich alk doof oder scheisse finde, das interpretiert ihr hinein...
Finde alkohol eine unterschaetzt in der gefaehrlichkeit und in wirkung ueberbewertete droge... trinke aber des oefteren....
*



Ich versteh schon deine Absicht, ich find den Ansatz bloß falsch. Wenn du mein Post als "im vorrausgeplante anscheisserei" interpretiert hast, tuts mir leid. Ich will dich nicht beleidigen. Mein als (nicht personenzugeordnetes) Zitat gekennzeichneter Satz, ist als Satire zu verstehen und ich kann da so viel doof und scheisse reinschreiben wie ich will. Oh oder hab ich scheisse garnicht geschrieben? Hat da wer was interpretiert? tongue.gif


QUOTE(lalerettich @ May 21 2008, 15:42)
Das ding ist nur, das man keine Glaubwürdigkeit hat, die legalisierung von Drogen zu fordern und gleichzeitig Alkohol verbieten zu wollen. Ein Zeichen gegen die Gefährlichkeit von Alkohol kann man auch ohne Verbotsforderung setzen.
*



Eben dies.

@Surak: Ich wollte zwar nicht beleidigen(hab ich meiner Meinung nach auch nicht), sicher jedoch werten. Neutralität ist doch ne Einbildung.

Der Beitrag wurde bearbeitet von fatbot am May 21 2008, 18:14 Uhr.
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post May 21 2008, 19:07
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@Surak Es tut zwar nichts direkt zum Thema, aber mich würde interessieren, ob du allgemein ein Prohibitionsgegner bist oder nur im Bezug auf Drogen.

QUOTE(sorcerer @ May 21 2008, 20:13)
Vermutlich hat Surak "Prohibition" im Sinne ="Drogenprohibition" gemeint, insofern wäre die Frage, wie eine Prohibition von etwas anderem als Drogen überhaupt aussehen sollte. Was auch immer, man würde es dann eh irgendwie anders bezeichnen, Verbot von was auch immer, aber nicht Prohibition.
*


Stimmt.
Da habe ich natürlich nicht nachgedacht.
Dann hat sich die Frage erübrigt.

Der Beitrag wurde bearbeitet von mynow am May 21 2008, 21:10 Uhr.


--------------------
QUOTE
Du musst versuchen das Beste aus deinem Leben zu machen und trotzdem Zufrieden sein.

Schon für die Knochenmarkspenderdatei typisiert?
Nein?

Sind wir nicht alle ein bisschen Alternativlos.org ?
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post May 21 2008, 19:13
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Tanzbär
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auch ne frage @ surak: bist du eigentlich gläubig? im christlichen sinne?


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post May 21 2008, 20:13
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QUOTE(mynow @ May 21 2008, 19:07)
@Surak Es tut zwar nichts direkt zum Thema, aber mich würde interessieren, ob du allgemein ein Prohibitionsgegner bist oder nur im Bezug auf Drogen.
*



Ich weiß zwar nicht, was Suraks Meinung dazu ist, aber bei Wiki habe ich zum Begriff "Prohibition" folgendes gefunden:
QUOTE
Prohibition (lat. prohibere = verhindern) bezeichnet das Verbot bestimmter Drogen. In allen islamischen Gottesstaaten ist der Handel mit und Konsum von Alkohol verboten. Als Alkoholprohibition wird auch die Zeit bezeichnet, während der in Finnland und in den USA (1919–1932) der Handel von Alkohol verboten war. Seit dem Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel, das die Vereinten Nationen 1961 unterzeichneten, unterliegen viele beliebte Drogen und bestimmte exotische Drogen der fast weltweiten Prohibition. Ausgenommen sind u. a. Alkohol, Nikotin und Koffein, die den Volksdrogen zugerechnet werden.


Vermutlich hat Surak "Prohibition" im Sinne ="Drogenprohibition" gemeint, insofern wäre die Frage, wie eine Prohibition von etwas anderem als Drogen überhaupt aussehen sollte. Was auch immer, man würde es dann eh irgendwie anders bezeichnen, Verbot von was auch immer, aber nicht Prohibition.
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Surak
post May 21 2008, 22:13
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Der Sorcerer versteht mich, seht ihr? dry.gif Prohibition ist ja eigentlich nur das lateinische Wort für "Verbot". Aber es hat in unserer Kultur eben genau diesen von Sorcerer erklärten Sinn angenommen. Ich habe in älteren Posts immer "Verbotsideologie" geschrieben und bin erst in letzter Zeit zur kürzeren und leichter zu tippenden "Prohibition" übergegangen - die beiden Wörter sind in meinem Sprachgebrauch aber eigentlich deckungsgleich.

"Prohibition" scheint mir mittlerweile eine sehr gängige Formulierung unter den Leuten geworden zu sein, die eben jene bekämpfen, z.B. ENCOD. Außerdem hat es den Vorteil, nicht nur ein lateinisches, sondern eben auch ein Wort der englischen Sprache zu sein - ist also international sicher die geläufigste und am leichtesten verständliche Vokabel.

Und zu bekämpfen bzw. zu kippen wird die Prohibition eben auch nur durch eine gemeinsame internationale Anstrengung sein... und ich zähle da auch sehr auf die Hilfe der Niederländer, denn dort kann natürlich ein Gegner der globalen Prohibitionsstrukturen am leichtesten angstfrei und unter seinem richtigen Namen das Wort ergreifen. Hier geht das ja bislang größtenteils nur anonym, leider. Ich sehe jedoch zunehmend, daß Leute aus Holland aber auf den richtigen Veranstaltungen und in den richtigen Situationen die richtigen Fragen stellen.

So muß sowas anfangen, anders geht es nicht. Wir werden nicht von heute auf morgen Gerechtigkeit herstellen können - "es gibt keinen Weg zur Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit ist der Weg", sagte Gandhi.

Prohibition hat viele Facetten - und muß eigentlich erst mal analysiert und verstanden werden, bis sie effektiv bekämpft und letztlich abgeschafft werden wird. Prohibition ist einerseits eine Ideologie, ein Glaube - fast sowas wie eine Religion - aber leider eine Religion, die nicht die Freiheit der Menschen im Sinne hat: Also eine fehlgeleitete Religion - ein "Götzendienst", um es in einer alten Metapher auszudrücken, die vielen heute wohl nicht mehr geläufig sein dürfte.

Andererseits ist sie aber auch und vor allem ein Machtinstrument, um Strukturen aufrecht zu erhalten, die im Kern durch und durch ungerecht und destruktiv sind:

Sie versorgt das organisierte Verbrechen mit einem nie versiegenden Strom an Kapital und sie sorgt dafür, daß Polizei und Justiz niemals arbeitslos werden und diesen Geldstrom brav am fließen halten - und vor allem sorgt sie dafür, daß die Armen und Unterdrückten auf den wirtschaftlichen und politischen Bühnen dieser Welt keine Stimme bekommen:
Der arme Bauer, der in Asien oder Südamerika seine Drogen anbaut, bekommt dafür ja gerade nur soviel, daß er mit äußerster Mühe und unter ständiger Bedrohung von Leib und Leben am Existenzminimum dahinvegetiert. Und wenn er aufmuckt, dann kriegen die Behörden einen Tip und machen ihn platt oder kassieren ihn ein, wenn die Verbrecher gerade keine Lust haben, ihm selbst eine Lektion zu erteilen. So läuft das doch, oder wie seht ihr das?
Hingegen kassieren die Verbrecher, die seine Ware weiterverkaufen, bestimmt geschätzte 99% des Profits, den die Ware letztlich auf der Straße einbringt.
Risiken gehen sie nicht ein - dafür werden dann aber ab und an wieder kleine Leute geopfert, damit die Behörden hin und wieder mal eine "Erfolgsmeldung" in der Verbrechensbekämpfung vorweisen können.
Und der durchschnittliche Konsument befürchtet Repressalien, Strafverfolgung und Probleme am Arbeitsplatz und hält auch schön brav die Klappe.
Eine vertrakte Lage, eingespielt wie ein Uhrwerk, und jeder, der sie aktiv am Laufen hält, bekommt auf seine Weise ein ordentliches Stück von dem großen Kuchen ab. Auch Frau Bätzing: Wie war das doch gleich noch mit der Diätenanpassung für Abgeordnete? Rentner kriegen 10 Euro mehr, Politiker 1000 Euro mehr - ungefähr in diesen Dimensionen bewegen sich doch die Zahlen, mit denen da gedealt wird. Ja, natürlich: Frau Bätzing ist auf ihre Weise Nutznießerin des organisierten Drogenhandels - warum sollte sie ihn da bekämpfen und sich für die Abschaffung der Prohibition einsetzen? Das wäre doch dumm von ihr, nicht? Und selbst, wenn sie irgendwann zum Rücktritt gezwungen würde: Sie kriegt doch weiterhin die satte Kohle vom Staat, solange sie lebt! Die hat ihre Schäfchen im Trockenen, schon lange. laugh.gif

Jeder Glaube, der zum reinen Machtinstrument entartet, wird logischerweise korrumpiert und entwickelt irgendwann solche Strukturen - ich habe ja schon darauf hingewiesen, daß es in der römischen Kirche im Prinzip genauso ist: Wer sich für die Erhaltung der Machtstrukturen und Kapitalströme engagiert, wird belohnt. Querdenker werden rausgekickt.

Aber früher oder später werden solche Systeme auch immer gestürzt.
Wichtig ist es darum für uns, uns konsequent auf den Weg der Wahrheit und der Wertschätzung lebensbejahender Freiheiten zu begeben, dann kann so eine Unrechtsstruktur gar nicht bis in alle Ewigkeit überleben. Ich verweise hier ja immer gerne auf Gandhi, weil er das wie kein anderer systematisch durchdacht und in Worte gefaßt hat. Aber ich könnte genausogut auf Jesus Christus und die Ethik der Thora verweisen, dort werden überall ähnliche Einsichten formuliert.

Somit auch die Antwort an Karline: Ja, sicher bin ich gläubig im christlichen Sinne - aber wahrscheinlich stellst du dir unter dem christlichen Sinn etwas anderes vor, als ich glaube. Doch ich versichere dir: Christentum ist im Kern eine Befreiungsreligion! Und alles, was Freiheit einschränkt und sich trotzdem "christlich" nennt, sind Entartungen und Verzerrungen der ursprünglichen Botschaft.

Das ist aber total normal: Menschen verzerren und mißbrauchen gute Ideen über die Jahrhunderte und entstellen sie oft bis zur Unkenntlichkeit. Dies ist im Christentum gründlicher gelungen als in jeder anderen Religion, muß ich leider sagen.
Aber trotzdem mindert das für mich nicht den Wert des Glaubens an sich, im Gegenteil: Es hat mich gelehrt, sehr genau hinzuschauen und die Dinge zu erkennen und beim Namen zu nennen. Und das kann ich dann auch problemlos auf andere Bereiche übertragen, z.B. eben Prohibition.

Man muß die Zeugnisse des Glaubens - sei es Bibel, Koran, Talmud, die Veden, die Bhagavadgita oder was ihr wollt - eben zu lesen wissen, dann kann man auch das befreiende Potential nutzen, das in ihnen steckt. Natürlich kann man solche Dokumente auch oberflächlich lesen und zur Unterdrückung und zum Terror oder zur Kapitalanhäufung nutzen, wie Islamisten oder George Bush das tun - aber das ist eben eine Lesart die nichts bringt, außer das Leid zu vergrößern.

Schon Shakespeare kannte diese Praxis: "Um sein Ziel zu erreichen, zitiert selbst der Teufel aus der Bibel" heißt das bei ihm.

Also ich bin eigentlich erstmal Experte für den biblischen Bereich: Ich bemühe mich zwar (wie ihr merken werdet) nach Kräften, auch die Weisheit aus den anderen religiösen Traditionen zu nutzen, aber da werde ich leider nie so bewandert sein wie im Christentum, wo ich "zu Hause" bin. Aber ich bin da auch sehr belesen, also keine Sorge erstmal... Wäre aber schön, wenn wir auch noch Koranwissenschaftler und andere geistliche Experten hier auf dem Board hätten - solange das aber nicht der Fall ist, muß ich euch wohl vorläufig genügen, sorry. blush.png Jede (friedliche) Revolution braucht eben auch Experten für das Spirituelle, ist meine Meinung - sonst wird es irgendwann willkürlich und lebensfeindlich, wie in der französischen Revolution, wo nachher alle nur noch abgeschlachtet wurden wie Vieh. Jeder Robin Hood braucht seinen Bruder Tuck, könnte ich auch sagen! angel.png

Um die Sache jetzt abzuschließen hier noch drei Sätze von meinem Lieblingshindu, die ich auch so unterschreiben würde:

"Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen; dieser kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur sei, sonst weiter nichts."

"Die Religionen sind verschiedene Wege, die alle zu dem gleichen Punkt hinführen. Was bedeutet es, daß wir verschiedene Pfade benützen, wenn wir doch das gleiche Ziel erreichen? In Wirklichkeit gibt es ebensoviele Religionen wie Individuen."

"Es gibt unzählige Definitionen von Gott. Doch ich bete Gott nur als Wahrheit an."

Alle Zitate: Mohandas Karamchand Gandhi

Die Natur meines Glaubens kann man eigentlich problemlos aus meinen Beiträgen herauslesen, finde ich. Aber ich habe gelegentlich auch schon PMs dazu beantwortet und werde das weiterhin tun, solange es nicht überhand nimmt und mich nicht zeitlich überfordert: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch nach dem Grund eurer Hoffnung fragt", heißt es schließlich im 1. Petrusbrief. In diesem Sinne: Bis denn! bye.gif

Der Beitrag wurde bearbeitet von Surak am May 22 2008, 00:51 Uhr.
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post May 21 2008, 22:40
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Surak, hast du schonmal darüber nachgedacht, deine gesammelten Ansichten z.B in einem Weblog unterzubringen? Oder generell solche langen Beiträge in eine andere Form bringen und für Leute ausserhalb eine Spezialistenforums aufbereiten. Eventuell auch ein Gemeinschaftsblog mit anderen intelligenten Leuten die gerne schreiben. Mit Suchmaschinenoptimierung und aktiver Einbindung in die Blogosphere lässt sich damit schon eine gute Zahl leute erreichen.

Ich war selbst mal ne Zeitlang in den Top 10 der Politikblogs (laut Technorati) ...

Also vielleicht ein Magazin mit gesammelten unkonventionellen Ansichten zum Thema Drogenkonsum....


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post May 21 2008, 22:59
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Prohibition ist ja eher die praktische Umsetzung von Verbotsideologie. Man könnte statt "Verbotsideologie" auch "Prohibitionsideologie" sagen, wobei "Verbotsideologie" eigentlich noch allgemeiner ist, weil sie eben auch andere Verbote betreffen kann, und nicht nur einen blinden Glauben an Prohibition beinhaltet, sondern auch dem verbot an sich einen kulturellen Wert beimisst.
Das Problem gerade in De ist ja, dass die Prohibition ja ganz offiziell und vom BVerfG auch explizit so bestätigt, keine Sache ist, die sich aus der politischen Bewertung von Sachlagen oder Sachzwängen ergibt, sondern eben tatsächlich aufgrund der als Tatsache angenommen Sache, dass die Bevölkerung das eben so wollen würde.

Konkret, weil die Regierung glaubt oder zumindest behauptet, dass es ihr Wählerauftrag im Sinne des Willen des Volkes wäre, soll Cannabis usw. verboten sein, während Alk und Nikotin erlaubt sind, obwohl die legalen Drogen wesentlich mehr Schäden anrichten, und den Steuerzahler daher auch mehr kosten.
Folglich werden also Cannabis-"Straftäter" faktisch deswegen bestraft, weil das den Leuten (angeblich) gefällt, und damit erhalten die Verbotsregelungen einen kulturellen Wert, also einen Wert aus sich heraus. So wie Leute z.B. gerne ins Fußballstadion gehen, finden es auch Leute gut, wenn Cannabis-Händler in den Knast gehen, oder Cannabis-Konsumenten (z.B. auch wegen willkürlichen Führerscheinentzugs durch Verdacht) einen Knick im Lebenslauf bekommen, ihren Job verlieren usw.

Diese Sache muss bei Gerichtsverfahren ja immer durch aufwendige und relativ schwer verständliche Begründungen der Urteile kaschiert werden, und durch völlig absurde Konstruktionen von einem realitätsfremden Gerechtigkeitsverständnis, nämlich die Sache, dass das Cannabis-Verbots bei gleichzeitig erlaubtem Alk deswegen gerecht wäre, weil es ja alle Bürger in gleicher Weise betrifft, d.h. es ist jeder vom Cannabis-Verbot betroffen und jeder darf Alkohol besitzen, egal ob Alk- oder Cannabis-Freund.

Ich rede gerne von Verbotsideologie und den Verbotsideologen (Bätzing usw.), weil "Verbot" eben der Begriff ist, den diese Leute auch selbst benutzen, und sie damit sozusagen selbst den kulturellen Wert, der darin gesehen wird, begründen.

Weitere angemessene Begriffe in diesem Rahmen wären z.B.:
- Unterdrückungsideologie
- Bestrafungsideologie (oder auch Gewaltideologie), eben der "kulturelle Wert", dass sich Deutschland Cannabis-Händler in seinen Gefängnissen hält.
- gesellschaftliche Norm-Ideologie, also der kulturelle Wert, dass jegliches Rausch- bzw. Bewusstseinsveränderungsbedürfnis, das ein Mensch hat, in Richtung Alk bzw. ärztlich verschriebene Psychopharmaka kanalisiert werden muss, und man dies als Einengung des menschlichen Entfaltungspielraumes für zumutbar hält, obwohl es so gut wie jeder Betroffene nicht für zumutbar hält.
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Surak
post May 22 2008, 00:42
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Vielen Dank für diese terminologische Klärung, Sorcerer. bye.gif Ich verwende die Begriffe eben sehr ähnlich, aber natürlich sind sie bedeutungsverschieden und bezeichnen verschiedene Aspekte einer übergreifenden Thematik, das ist auch mir dabei völlig klar. Man kann da natürlich begrifflich sehr genau differenzieren - und wahrscheinlich sollte man das auch, im Dienste der Klarheit.

Schön, daß du so einen guten Überblick über die juristischen Dinge hast. So jemand wie du ist hier auf jeden Fall absolut unverzichtbar - wenn ich mal Probleme mit dem Gesetz bekäme, wärst du sicher der Erste, den ich fragen würde. biggrin.gif

QUOTE
[...] dass das Cannabis-Verbots bei gleichzeitig erlaubtem Alk deswegen gerecht wäre, weil es ja alle Bürger in gleicher Weise betrifft, d.h. es ist jeder vom Cannabis-Verbot betroffen und jeder darf Alkohol besitzen, egal ob Alk- oder Cannabis-Freund.


Also das hab ich jetzt 10mal gelesen, ohne es zu verstehen. Aber das ist wahrscheinlich das, was du mit absurd und realitätsfremd meinst! Für mich wird Unrecht jedenfalls nicht dadurch zu Recht, daß es jeden in gleicher Weise betrifft: Die Judenverfolgung betraf auch alle Juden in Deutschland, im Prinzip - wenngleich einige auch relativ ungeschoren davongekommen sind, genau wie heute sicher die überwiegende Mehrzahl der Kiffer ebenfalls - zum Glück!

Aber darum ist der Holocaust doch in der erfolgten Form nicht gerechter gewesen, als wenn er sich z.B. nur gegen schwarzhaarige Juden oder gegen solche mit großen Nasen gerichtet hätte! blink.gif Also das ist ja wirklich ein haarsträubender Blödsinn, was die Justiz da verzapft. Hoffentlich werden die, die DAS heute noch verzapfen morgen dafür vor Gericht gestellt! Also ich versteh ja nicht so viel vom Rechtswesen - höchstens noch vom Kirchenrecht - aber sowas KANN doch gar keine Zukunft haben, oder? Das ist doch absolut TOTALER BLÖDSINN! laugh.gif

@lalerettich:
Ich bin leider nicht so'n Computer und WWW-Freak! dizzy.png Außerdem weiß ich auch nicht, ob es wirklich ein nennenswertes Interesse an den Ideen gibt, die ich da so von mir gebe - für mich sind das eh alles ziemliche Selbstverständlichkeiten, ehrlich gesagt. Die Texte von Sorcerer finde ich viel interessanter - und besser zu lesen, weil kürzer und prägnanter. Ich schreib das hier bei euch nur immer so gerne rein, weil ich mich hier sehr wohlfühle und weil sich bisher noch keiner drüber beschwert hat. Manche finden's ja auch gut... Aber jeder kann das gerne für Blogs verwenden oder sonstwie verlinken, da hab ich nix gegen! bye.gif

Der Beitrag wurde bearbeitet von Surak am May 22 2008, 00:44 Uhr.
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Sorcerers Texte find ich I.d.R auch gut. Daher auch der Gedanke das zu bündeln bzw einem größeren Publikum zugängig zu machen. Sicher wird dieses Forum auch in den Suchmaschinen gerankt, und das nicht schlecht teilweise (bin schon öfter zufällig bei einer Suche drauf gestoßen)....aber Blogs haben den Vorteil, das sie effektive Querverweise zu anderen Blogs zulassen und man von Leuten nicht einfach als "irgendein craazy Typ in irgendnem seltsamen Forum" wahrgenommen wird, sondern als eigenständige Stimme, auch von aussen...

aber war auch nur so ne Idee gewesen bye.gif


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post May 22 2008, 17:35
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Blogs haben den Entscheidenden Nachteil, dass Themen nicht wirklich ausdiskutiert werden (die Kommentarfunktion ist ein Witz), oder wenn sie ausdiskutiert werden, dann meist sehr umständlich (aka man muss sich von Blog zu Blog hangeln).
Im Weiteren ist es wesentlich schwieriger die Reputation einer Person in einem Blog festzustellen. Häufig frequentierte Diskussionsforen besitzen dieses Problem kaum.


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QUOTE(acidhead @ May 31 2009, 12:11)
mag vor ein paar jahren mal so gewesen sein, daß die legalen sachen nix getaugt haben, dat is aber heutezutage nicht mehr der fall.
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QUOTE(slim @ Jan 10 2008)
wie schwer ist es chillin 99-0 anzupflanzen? wenn das so reinnhaut würd ichs auch noch anpflanzen, neben meinem salvia :)
*
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Damit Themen ausdiskutiert werden braucht es sehr viele aktive Kommentarschreiber.

Aber die Kommunikation ist eine sehr persönliche intime über Querverweise zu anderen Blogs vorallem. Würde nicht sagen das es umständlich ist, eher was völlig anderes.

Soll auch nich darum gehen Themen auszudiskutieren, sondern Gedanken zu präsentieren und sich selbst als Experte zu etablieren.


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Unterstütze den Antrag Alkohol macht nicht nur geistig müde sondern blockiert deinen Körper wochenlang nach dem Konsum weiter...

Abgesehen von den Überhaupt nicht vorhandenen Alkoholtoten biggrin.gif

Was meint ihr wieviele Familien in einem alkoholexzess gegründet werden?


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Lolek
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QUOTE
Außerdem weiß ich auch nicht, ob es wirklich ein nennenswertes Interesse an den Ideen gibt, die ich da so von mir gebe - für mich sind das eh alles ziemliche Selbstverständlichkeiten, ehrlich gesagt.


Das ist es ja! Die Menschen müssen einmal diese Selbstverständlichkeiten realisieren!
Unsere Gesellschaft konzentriert sich immer auf die kleinen Sachen, die kleinen Unstimmigkeiten. Themenübergreifend wird kaum gedacht, hier erfolgt strikte Trennung.

Niemand "normalbürgerliches" würde es wagen, Gandhi zu zitieren, wenn es um Drogen geht.

In den Zeitungen stehen viele Berichte über Gesundheitsstudien bei Drogen. Was man tun könnte um die Schäden zu vermeiden wird kaum angesprochen. Es ist einfach ein "Fakt", weiter bitte.

Du hast mir mal die Kurzgeschichte von Heinrich Böll geschickt, in der es um den Fischer und den Touristen geht. Der Fischer sitzt am Strand und ruht sich aus.
Der Tourist denkt darüber nach, wie man den Gewinn maximieren könnte u.s.w. damit man am Strand sitzen kann.

Der eine Weg ist sehr leicht, der andere sehr mühselig.


In unserer Gesellschaft heißt es immer "Ein Schritt nach dem anderen!"; wir schauen auf den Boden und folgen dem (Lebens-)weg - und verpassen eine wichtige Abzweigung.

Der Tourist in der Kurzgeschichte denkt von Schritt zu Schritt. Der Fischer sieht das Ganze.


Nun, es ist nicht sehr einfach seine Denkweisen, die von der Gesellschaft geprägt wurden zu ändern. Und hier kommen Menschen wie du auf den Plan: Sie durch gut durchdachte Texte zu höheren Einsichten zu bringen.


Die Wahrheit ist schwere Kost. Aber doch ist sie der beste Weg zu allumfassender Glücklichkeit, (christlicher) Erlösung, dem (buddhistischen) Nichts, dem Ego-Death, der Transzendenz.
Nur muss sie zum Mann gebracht werden.

So long...

bye.gif Lolek
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post Jun 2 2008, 00:55
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Salvianaut
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Da ich ein paar neue Erfahrungen mit Alkohol gemacht habe, hänge ich mich mal in den Thread rein, ohne ihn mitverfolgt zu haben.

1. Alkohol ist sicherlich keine "Scheissdroge"
Keine Substanz ist für sich genommen eine "Scheissdroge" (ausser Laxativa vielleicht), es kommt nur auf den Umgang damit an. Die Deutschen sind praktisch Weltmeister im Alkoholmissbrauch. Es geht aber auch anders, wie ich nach monatelanger Abstinenz festgestellt habe.

2. Alkohol hat durchaus Eigenschaften eines Entheogens
Dosis, Set und Setting sind die entscheidenden Faktoren bei der Anwendung der meisten Drogen. Unter den passenden Umständen lässt sich auch mit Alkohol ein spirituelles Erlebnis provozieren. Hierzu gehört ein gewisser Respekt und auch Disziplin im Umgang mit der Droge "Alkohol". Das fällt vielen Deutschen aber Aufgrund ihres beständigen Missbrauchs von Alkohol schwer. Die meisten Alkoholuser können sich einen respektvollen Umgang gar nicht vorstellen. Angeblich wurden im alten Ägypten religiöse Rituale mit Alkohol durchgeführt, der nachfolgende Rauschschlaf galt dabei als heilig.

Niemand ist dazu gezwungen, Alkohol zu nutzen und schon gar nicht, diesen zu missbrauchen. Allerdings übt das soziale Umfeld oft einen nicht unerheblichen Druck auf abstinente "Spassverderber" aus, woran man auch erkennt, dass Alkohol keineswegs gut in unsere Gesellschaft integriert ist, sonst würde diese nicht zum Missbrauch anregen wollen. Der typische ältere deutsche hat schmale, weibliche Schultern, ist untersetzt und übergewichtig, das typische Zeugnis jahrelangen, regelmässigen Alkoholkonsums.


--------------------
Ich fragte die Göttin wo ich hier bin und sie antwortete: "Zuhause!". Ich fragte die Göttin: "Und warum bin ich dann eine Sonnenblume auf der Mistschaufel?". ~kleinerkiffer84
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post Jun 2 2008, 01:42
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Salvianaut
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Alkohol wird verwendet als
a) Spassdroge
b) Relaxdroge und
c) als Apérodroge

Punkt © ist zugegebenermassen etwas diffus. Es ist aber auch nicht immer klar, welchen Zweck man damit verfolgt, wenn man Alkohol an Apéros ausgibt. Es gibt Anlässe an denen wirklich darauf geachtet wird, dass gute Weine aufgetischt werden die in sehr kleinem Masse zu geniessen sind.
Bei den meisten Alk-am-Apéro-Anlässen hab' ich aber eher das Gefühl, dass da irgendwie aus Gruppendruck gehandelt wird, weil man die Menschen gesprächig halten will oder weil man sie möglichst lange bei der Stange halten will.

Es gibt meiner Meinung nach
a) bessere Mittel um Spass zu haben,
b) bessere Mittel um abzuschalten und
c) ebenfalls bessere Mittel für das da...

...die weder körperlich so schädigend sind, noch derart stark abhängig machen.
Teilweise sind diese zwar verboten, aber es gibt derzeit auch noch genug legale Alternativen.
Das Problem am Alkohol ist, dass es als die einzig wahre Droge für's Volk anerkannt wird und es eine denkbar schlechte Wahl dafür ist. Gerade weil es legal ist und als einzige legale Abschaltdroge verherrlicht wird, rutschen soviele Menschen mE in eine Alkoholsucht.

Ich kann den sorglosen Alk-Umgang der überall propagiert nicht verstehen. Ich will ihn nicht mehr sehen! Ich setze mich gerne aktiv dafür ein, dass viele Menschen eine Alternative zu Alkohol erhalten und zumindest teilweise auf dessen Konsum verzichten. Natürlich existieren auch sorglose Polytoxikomanen...soviel Uneinsichtigkeit, Unvorsichtigkeit und unreflektierten Konsum trifft man ausserhalb der Alk-Verfechter aber wirklich kaum an.

Ich zweifle nicht daran, dass sich Alkohol nicht auch auf entheogener Ebene nutzen lässt. Es gibt aber mE Stoffe die hier einen einfacheren Zugang bieten.


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QUOTE(acidhead @ May 31 2009, 12:11)
mag vor ein paar jahren mal so gewesen sein, daß die legalen sachen nix getaugt haben, dat is aber heutezutage nicht mehr der fall.
*
QUOTE(slim @ Jan 10 2008)
wie schwer ist es chillin 99-0 anzupflanzen? wenn das so reinnhaut würd ichs auch noch anpflanzen, neben meinem salvia :)
*
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