Salvia Forum

( Für Mitglieder: Zur Anmeldung | Für Gäste: Zur Registrierung )


 
Reply to this topicStart new topicStart Poll

> Mauern Aus Stahl, ... ein Essay über unsere Drogenpolitik

post Sep 20 2010, 23:57
Beitragslink: #1


Salvianaut
****

Gruppe: Members
Beiträge: 688
Mitglied seit: 23.Feb 2008
Alter: 35
Aus: München





Liebe Community,

lange Zeit habe ich im Stillschweigen verharrt, habe ignoriert, was nicht zu ändern scheint und mich dem Unvermeidlichen gebeugt. Doch nach den jüngsten Ereignissen wird meine Wut gegen die Prohibitionspolitik unstillbar.
Dem Volk wird eine einfache Meinung eingeimpft, über die ein weiteres Nachdenken sinnlos scheint, solange man nicht unmittelbar betroffen ist. Doch wie soll man betroffen werden?
Erst jene, die von der skrupellosen Radikalität der Justiz heimgesucht werden, denen man Freiheit, Rechte und Zukunft verbaut, sind Betroffene der Willkür des Staates; als Täter bezichtigt, doch als Opfer alleine gelassen.
Und diejenigen, die indirekt zu Beteiligten dieses Martyriums werden, fühlen sich zu schwach, zu verloren und hilflos, um den massiven Strukturen des Staates zu widersprechen. Immerhin ist die eingeimpfte Meinung des Volkes gegen sie - eine Meinung, die im Laufe der Generationen bereits Wurzeln schlug und sich vermehrte; unwissend im Gedankenbett der meisten, doch allseits präsent, wenn man von ihr reden hört.
Nur jene Personen, die augenscheinlich selbst im Drogensumpf versinken, können diesem etwas Gutes abgewinnen. Selektion und objektive Information erscheint einer Vielzahl an Individuen nicht notwendig, denn überall ertönt im Gleichklang, Drogen seien böse. Ja, man postuliert sogar, dieses Übel müsse beseitigt werden und alle Anhänger fremder Dimensionen haben weniger Recht auf freie Entscheidung als andere Menschengruppen. Zu ihrem eigenen Schutz, selbstverständlich.

Extremsportler, Soldaten, Tiefseetaucher, Klippenspringer, Kampfsportler. Jeder erhält die Möglichkeit, sein Leben frei bestimmt zu wählen und zu entfalten. Für gefährliche Sportarten erntet man oft Anerkennung. Interessen werden verwirklicht, Gefahren abgewägt, Risiken begangen. Doch diejenigen Personen, die sich für eine essenzielle, oft produktive Entfaltung ihrer Persönlichkeit entscheiden, werden verfolgt, bestraft, gesellschaftlich geächtet und mit Hindernissen übersät.
Dabei interessieren sie sich nur für außergewöhnliche Formen der Wahrnehmung, für die Extravaganz der Psyche. Wer einmal einen Blick in diese bezaubernden Welten geworfen hat, wird nicht etwa süchtig, wie man gemeinhin annimmt. Vielmehr wird man gepackt und fasziniert davon, wie viel Schönheit, Natürlichkeit und Tiefe in der Welt des Verborgenen liegt. Unverständlich blickt man im Anschluss daran auf das Gesetz einer idealistischen Gesellschaft, die sich selbst ad absurdum führt.
Schon Vielen hat dieser Blick hinter die Kulisse des Alltäglichen neuen Lebensmut gegeben. Einige sind erwacht, erleuchtet; haben aufgrund des introspektiven Blickes, den bestimmte Substanzen provozieren, angefangen sich mit ihrer eigenen Person auseinanderzusetzen. Kaum einer, der den wahren Gehalt jener Substanzen kennt, die allgemein als Psychedelika bezeichnet werden, findet ein schlechtes Nachwort.
Nicht zuletzt die zahlreichen Studien und Untersuchungen, die vor der Verbotsinitiative medizinisch-psychologisch nutzbringende Fortschritte erwiesen, untermauern das Bild einer sehr effektiven Möglichkeit der seelischen und psychologischen Heilung. Auch die Ähnlichkeit zu der von unserer Gesellschaft gut geheißenen Praxis der Meditation ist sehr denkwürdig. Das eine bezeichnet man als nutzbringende Technik, das andere wiederum als Saat des Teufels.

Doch was soll daran kriminell und verwerflich sein? Was daran rechtfertigt die Kriminalisierung, welche vergleichbar behandelt wird mit derjenigen von Gewaltverbrechern? Wer ist hierbei Täter und wer Opfer? Ein verdrehtes Schauspiel eines beschädigten Rechtsystem.

Ehrlich gesagt bin ich immer wieder traurig und enttäuscht, wie man dieses Thema in der Gesellschaft behandelt. In den Zeiten unserer Kindheit lehrte man uns, dass wir die Konsequenzen unserer Handlung selbst zu tragen haben. Oft provozierte man sogar eben diese, um unserem Tun prägnant Ausdruck zu verleihen. Doch diese Konsequenzen des eigenen Handelns nimmt man uns später - hinsichtlich diesem Themenkomplex - ab; zu unserem Wohl, wie man uns bescheinigt; doch wird dieses Wohl mit Füßen getreten, sobald man einmal die hohe Gesetzlichkeit missachtet und uneingeschränkt für sich selbst einsteht.
Wessen Recht wird hierbei geachtet? Und in welchem Sinne wird entschieden?

Mit diesem Essay möchte ich zum Denken anregen und zum Handeln motivieren. Er soll all denen Mut und Hoffnung geben, die gegen Mauern des Gesetzes ankämpfen und dem widerlichen Vorgehen des Staates ausgeliefert sind. Dem einen - und den vielen weiteren Fällen, die alle ihr Leid davontragen.

Es würde mich freuen, wenn eurerseits einige Vorschläge auftauchen, wie man dem Ganzen Einhalt gebieten könnte und welche Wege möglicherweise noch offenstehen, um der gesetzlichen Willkür mit gleichem Ehrgeiz zu begegnen, wie sie gleichsam an den Tag legen, um uns zu verfolgen.

Irgendwann muss diesem Wahnsinn ein Ende bereitet werden!

In diesem Sinne,

euer Siddhartha


--------------------
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.
Go to the top of the pageProfile CardPM
+Quote Post
post Sep 21 2010, 14:39
Beitragslink: #2


Grünschnabel


Gruppe: Members
Beiträge: 85
Mitglied seit: 17.Jun 2010
Alter: 32





Ja ich weis was du meinst . Dank unserer Gesellschaft hab ich aber anstatt entrüstung eher manipulationsfähigkeit und Handlungsaggressivität gelernt. Wenn Ein lehrer an unserer Schule Stuss redet, freundlich aufklären. Funtzt auch meißtens. DAnn gibts die andere Sorte, die in der politik stark vertreten ist. Die Ideo(to)logische Argumentation von denen kann man nicht Aufklären mit Fakten. Diese Leute GLAUBEN dass Drogen böse sind. Naja Ich WEIß es besser. Denn (Zitat von Dr Günter Phal) : "Wenn ich etwas Weis, dann hab ich 1. einen Grund und 2. Kann ich dann auch sagen ah das war falsch, jetz weis ichs besser. Glauben is aber das Gegenteil von Wissen. Wenn jemand glaubt dann weis ers nicht und das glaubt er, egal was man ihm sagt. " Aber warum ist das so ? Einfach : Wissen zu erlangen ist aufwändig und manchmal frustrierend weil man es lernen muss. Das geht nicht ohne kleinere Rückschläge. Glauben is da sehr angenehm. Man muss nur das annehmen was behaubtet wird und muss nie mehr drüber nachdenken. Somit is dieses glauben mehr Sucht"mittel" als jede andere Droge. Denn wenn man es so bequem haben kann, verteildigt man natürlich seinen Glauben. Am Ende müsste man ja noch selber DENKEN !!! Wahnsinn ! Das kann man den Menschen doch nicht zumuten (ja ich liebe sarkassmus). Wie geht man also mit solchen ... Subjekten ... um ? Ganz einfach.
Man stellt sie bloß und zieht sie ins lächerliche - unglaubwürdige. Warum ? Die die deses subjekt zum glauben angestiftet hat sehn das diese Person einem wissenden Menschen nichts entgegen zu setzen hat. Und eine Masse zum Glauben zu bringen is sehr viel einfacher als sie Aufzuklären. Aber ab und zu schaffen es Leute in zB Interviews dieProhibitionisten in der Luft zu zerreißen.

Was kann man daraus nun für Schlüsse ziehen ?

1. Leute informieren im näheren Umfeld. Wer ein bisschen redegewandt ist krigt das locker hin ohne Gleich als "Drogenmensch" abgestempelt zu werden

2. Die in höheren Positionen, welche gegen die Aufklätung vorgehn und selbst nicht auf zu klären sind (is ja oft beides auf einmal an zu treffen) mit den selben Waffen bekämpfen wie sie die Freien Menschen attakieren : Denunzieren, unglaubwürdig machen, verbal völlig auseinandernehmen. Aber nicht auf eine unfaire Art das is da nicht nötig. Man muss es schaffen das sich die Person selbst um Kopf und Kragen redet wenn man ohr nur genug druck mit Fakten macht.

3. Das Wort "Aufklärung" kennen ca 70% der Deutschen nur noch aus der Sexualkunde in da 6. Klasse.

4. Eben aktiv werden. Punkt 1 und 2 beherzigen und nicht nur still da sitzen. Jeder Aufgeklärte Mensch sollte selbst mündig sein und im Stande selbst zu denken. Der Aufgeklärte sitzt dann aber auch nicht nur still da und lässt sich das gefallen. Man muss schon auch mal den Mund aufmachen und dagegen vorgehn. Aber nicht im sinne von "Sturm und Drang". Nur mit Wort und Wissen.


Naja das sind meien eigenen Überlegungen. Wenn man nur 5 Leute zum Nachdenken anregen kann oder ihre Unwissenheit und Infantilität offenlegen kann hat man schon viel vollbracht.

Aber das Wichtigste zum Schluss !

Bitte kein schwarz weiß denken! Ich persönlich bezieh mich bei dem thema meißtens auf Gras und evtl Halluzinogene, aber ich Propagiere sie nicht ! Wer das tut oder in die Richtung geht ist keinen deut besser als die die es verbieten wollen. Man Muss Rational bleiben und auch der Prohibition einige Sachen einräumen. Wer einfach nur gegen die Prohibition wettert oder gegen diese Leute ohne nach zu denken, bewegt sich auf hauch dünnes Eis. Nicht leuten die Meinung aufdrängen oder aufdrücken so wie e zurzeit gemacht wird, sondern selbst denken lassen. Das heißt wenn jemand die Fakten kennt und nicht ideologisch darüber denkt, aber trotzdem dagegen is, dann ist das auch gut. Man darf nur ein bisschen anschubsen um etwas ins rollen zu bringen und nicht mit Vollgas runterrasen . Sonst überschlägt man sich nur.

Hier noch nen schöner Link zu dem Thema Prohibition usw Schildower Kreis

Sehr empfehlen kann ich den Artikel zur Gesellschaftlichen Drogenphobie.


Go to the top of the pageProfile CardPM
+Quote Post


Reply to this topicTopic OptionsStart new topic

2 Besucher zu diesem Thema (Gäste: 2 | Anonyme Besucher: 0)
Mitglieder: 0 |
 

stats
Aktuelles Datum: 19th April 2024 - 06:25
  
Linux powered Lighttpd Wir respektieren deine Privatsphäre. Keine IP-Speicherung! Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!