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> Mal Wieder Anfängerfragen-pilzgrow, Methodik verbessern

post Aug 20 2015, 11:30
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Salvianaut
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Hallo,

bin neu hier im Forum. Lese schon eine ganze Weile mit und hab mich jetzt auch registriert.

Seit Anfang Juli läuft nun die eigene kleine Pilzzucht mit 3 Cubensis Strains:
G.Teacher, Albino A+ und PF-orig.
Ich hab mich vor Jahren schonmal ein wenig in die Pilzzucht eingelesen, war aber nie dazu gekommen mal zu starten.
Einen groben Plan hatte ich also schonmal.

Jetzt in der Praxis treten natürlich doch noch ein paar Fragen auf und hoffe hier ein paar Tipps und Anregungen abstauben zu können, vielen Dank schonmal :-)

Mein Plan sah vor erstmal auf Nummer sicher zu gehen um an Myzel zu kommen welches dann weiter selektiert werden kann und natürlich um überhaupt ertmal Ergebnisse zu haben.
Darum also erstmal jeweils einen Teil der Sporenlösungen aus den Durchstechflaschen für PF-Kuchen verwendet: 3x 125ml Mikrofilterdosen mit G.Teacher und jeweils 1x 430 ml Sturtzglas für die beiden andern Strains.

Soweit hat auch alles schonmal bestens funktioniert, die 3 Golden T. Kuchen setzen seit gestern den 4 bzw. 3 Flush an und die beiden grrößeren Kuchen sind seit 4 Tagen gestürtzt und in der Fruchtungsbox.

erster Flush des schnellsten 125ml Golden T. Kuchens:
Bild: http://fs2.directupload.net/images/150821/zulbomz3.png

die Cakes, am 19.08:
Bild: http://fs1.directupload.net/images/150821/bf2e3r9m.jpg

Ich habe beim Stürtzen bzw. bei den Golden T.-Dosen schon als sie gut zur Hälfte durchwachsen waren mit einer Nadel von verschiedenen Stellen der Kuchen Myzel entnommen und auf Petries verpflanzt (KDA), Ziel ist ja ein schnell wachsendes und gut fruchtendes Myzel zu selektieren um dann mit der Casing-Tek weiterzumachen.


Auch das ist im ersten Schritt gut verlaufen, hatte wenige Kontis und tatsächlich auch ein schnell wachsendes Myzel (eine Petrie -80x15mm- war innerhalb einer Woche komplett bewachsen).

Beim weiteren Selektieren bzw. Beimpfen von Roggensubstrat in Gläsern bzw. Mikrofilterbags gab es dann plötzlich Hefeattacken (Petries und Substrate riechen stark nach Wein)und abgesehen von diesem:
gutes Golden T. Myzel (zweite Üerimpfung), die Halos sind keine Kontis:
Bild: http://fs2.directupload.net/images/150821/6aqmgoyg.jpg
Bild: http://fs2.directupload.net/images/150821/957q78wh.jpg
Bild: http://fs1.directupload.net/images/150821/z3lkqqgm.jpg
war dann alles verdorben:
Kontis:
Bild: http://fs1.directupload.net/images/150821/ogn2kd29.jpg
Das bereits selektierte gut wachsende Myzel ging dabei verloren(die Möglichkeit es aus einem der Kuchen wieder herauszubekommen besteht natürlich weiterhin, es dürfte ja noch da sein).
Es gibt auch noch weiteres gesundes Myzel auf Agar aber ich traue mich nicht so recht die Petries zu öffnen bevor ich die Fehlerquellen nicht erkannt und abgestellt habe.
Neuere Petries die hoffentlich kontifrei bleiben:
Bild: http://fs2.directupload.net/images/150821/unan9sy5.jpg
Bild: http://fs1.directupload.net/images/150821/dxyk3gk8.jpg
Bild: http://fs1.directupload.net/images/150821/ogqg6zdp.jpg




An dieser Stelle zwei weitere Fragen zu Klonen von Fruchtkörpern:
hab bereits versucht das Fleisch eines Hutes zu bekommen, jedoch blaut das sofort extrem und stirbt auf dem Agar, es findet kein Wachstum statt.
Macht es einen Unterschied wenn ich versuche aus dem Stiel zu Klonen?
Ziel ist ja eine einzige Genetik zu bekommen. Ich hab bereits gelesen, das selbst der Fruchtkörper aus unterschiedlichen Myzelien bestehn kann, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit tatsächlich einen solchen "multigenetischen" Fruchtkörper
zu erwischen ? Ist die Wahrscheinlichkeit höher wirklich nur einen Genstamm zu erwischen wenn ich nur aus dem Hut klone? Wenn ich Myzel wirklich aus dem Inneren des Stamms nehme (ich könnte einfach größere Stücke entnehem, was die Chance auf weiterwachsende Zellen erhöht) und sicher gehe kein Myzel zu erwischen das evtl. bauschig am Stamm wächst, habe ich dann eine gute Chance auf isolierte Genetik?

Zur Überimpfung benutze ich eine Glovebox (15l transparente Reval Box, mit Frischhaltefolie abgedeckt die mit Paketklebeband von aussen stramm fixiert wird.
Als Desinfektionsmittel benutze ich Natriumhydrogenchlorid (Klorix) aus einem Zerstäuber, auf Alkohlbasierte Desinfektion verzichte ich lieber wegen der Brand-explosionsgefahr beim Ausglühen von Skalpell und Nadel – ausserdem habe ich mit Alk ja keine sporiziede Wirkung (wobei das bei Hefen wohl nicht so wichtig sein dürfte).
Ich habe aber auch schon 70-80 %iges Ethanol versucht (Brennspiritus).
Eigentlich dürften bei den Mengen an Desinfektionsmitteln keine Hefen mehr überleben, ich verstehe also nicht wo die herkommen. Sie treten auch nicht unbedingt an den Impfstellen direkt auf sondern ehr verteilt über das ganze Agar, meist eine Fläche die 2-4 Tage nach der Impfung sichtbar wird. Auszuschliessen ist auch das die Kontis schon vor dem Öffnen der frischen Petries schon vorhanden waren, diese werden oft erst 3-4 tage nach der Sterilisation verwendet und wenn ich sie testweise länger unbeimpft verschlossen in die Brutkammer stelle bleiben sie rein.
Sterilisiert wird im DDKT, immer 3x 6 Petries 20-30 min.
Auch sterilisierter Roggen bleibt- wenn die Gläser nicht geöffnet werden- ohne Fremdwachstum (einige Gläser standen schon 4 Wochen, bis ich dann mal ne Geruchsprobe genommen habe).

Was mir wohl schon aufgefallen ist, ist das die Glovebox einfach viel zu klein ist um halbwegs vernünftig darin handtieren zu können, eine 45l Box ist grade auf dem Weg zu mir.
Trotzdem finde ich es seltsam das in der "Chloratmosphäre" noch Hefen überleben....

Falls hier jemand Ideen hat...

Die Temperaturen:
Ich habe festgestellt das PF-Kuchen bei 33 Grad C viel viel schneller bewachsen sind als bei den oft empfohlenen 27-28 Grad C.
Es wird immer darauf hingewiesen das bei höheren Temperaturen die Chancen für die Kontis steigen, wenig - eigentlich gar nichts - konnte ich in Erfahrung bringen darüber bei welcher Temperatur es den Cubensis wirklich zu warm wird.
Falls mir dazu jemand was sagen kann...

Dann mal zum Sporenabdruck.
Plan ist ne Petrie mit Alufolie zu "polstern", zu sterilisieren und dann einen oder 2 Hüte darauf zu legen, evtl. In der Glovebox.
Nach dem Entfernen der Hüte die Alu zusammenfalten und eintüten.
Bekommt man so ne halbwegs sterilen Abdruck, oder besser die Alu weglassen und nach dem Entfernen des Hutes die Petrie versiegeln?
Näme natürlich etwas mehr Platz weg aber weniger Material bedeutet wahrscheinlich die Sterilität ist höher?

Ein weiterer Plan ist es auf das lästige Öffnen von sterielen Substratbehältern weitgehnd zu verzichten (bei Backups auf Petries geht das natürlich nicht) und darum selektiertes Myzel in flüssiger Form zum Impfen bereit zu halten.
Rezepte für Flüssigmedien sind hier jezt erstmal zweitrangig, es kommt mir mehr auf die Technik an:
Meine Idee wäre es 400-500 ml Gläser mit Schraubdeckel zur Hälfte mit Flüssignährmedium zu sterilisiern.
In den Deckel sollen zwei jeweils mit Silikon wider verschlossene Löcher, eines um mit einer langen dicken Kanüle Myzel entnehmen zu können bzw. bei Bedarf steriles "Zuckerwasser" nachfüllen zu können, ein zweites um mit einer dünneren, kürzeren Kanüle, die aussen irgendwie mit Polifil gesichert wird Druckausgleich bzw. Gasaustausch zuzulassen.
Kann das funktionieren und wie verstopfe ich die "Lüftungsnadel am besten? Einfüren müsste ich sie quasie ja nur wenn auch Myzel entnommen wird. Wie sicher ist das Polifil ?? Wie dick müsste aussen die Lüftungskanüle gepolstert sein, reicht es den Stutzen der Kanüle vollzustopfen?

Und dann mal zum Casing:
Ich sehe Perlite als Grund und Cocohum und Vermiculite als Deckschicht vor.
Soweit ich das bisher gelesen habe sollten alle 3 Schichten etwa die gleiche Dicke haben, meist 2cm Boden, 2cm Substart, 2cm Deckschicht. Bringt es Vor-oder Nachteile zb. auf jeweils 3,4,5 cm pro Schicht zu gehen? Hab da noch nicht so viel gefunden...

Und zuletzt noch eine Frage zu P.cyanescens.
Ich hab wenig über gut geignetes Substrat gefunden.
Die Boden und Deckschicht scheint man ähnlich wie bei Cubensis gestalten zu können aber das Substrat? Roggen+25% pasteurisierter Pferde-oder Rinderdung?
Kleiner Tipp wäre klasse...

Ich weiss, eine Menge Text... werd die Tage zur Auflockerung und näheren Erleuterung noch ein paar Fotos einbauen ;-)

Danke für das Interesse !!

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 21 2015, 01:15 Uhr.


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Nur mal ein paar Dinge, die mir nach dem langen Text spontan dazu einfallen. Natürlich hast du mit Alkohol eine sporizide Wirkung, aber die Konzentration muss zwischen 70 und 80% und die Einwirkungsdauer sehr lang sein (mind. 10min). Desinfektion ist immer ein langsamer Zeitvorgang, deshalb wird eine Desinfektion das Ausglühen des Impfbestecks nie ersetzen können. Auch das Natriumhypochlorit ist keine sinnvolle Lösung, dazu noch äußerst eklig - wenn man die ganze Zerfallsreihe betrachtet (Klorix ist mit Natriumcarbonat stabilisiert).

Setze bei allem, was du machst, auf geringste Kontiraten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du Pilze klonst, entnimmst du das Material, das du mit höchster Wahrscheinlichkeit steril heraus bekommst. Bei zarten Pilzchen ist das seltenst was vom Hut, sondern ein aufgerissener Stiel.

Wenn du schon mit Sporen aus wahrscheinlich professioneller Quelle angefangen hast, gleich kleinste Mengen auf Petris aufbringen und dort selektieren. Auf Petris kann man auch Kontis gut beherrschen, was in Flüssigmedien völlig unmöglich ist.


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Hallo hogie smile.gif ,

also so wie das gelesen habe hat Alkohol egal in welcher Konzentration keine wesentlich sporenabtötende Wirkung huh.gif
Hauptgrund für den Einsatz von Klorix ist aber die Nichtbrennbarkeit, wie Du ja schon sagst ersetzt keine Desinfektion das ständige Ausglühen vom Impfbesteck und da habe ich einfach Angst das mir die Impfbox irgendwann mal um die Ohren fliegt biggrin.gif
Mit Schimmel (auf dessen Sporen ich es abgesehn hatte) habe ich bisher gar keine Probleme, auch nicht bei Versuchen mit dem auf 70-80 vol %igem verdünntem Brennspiritus. Es sind allein die Hefen, die meines Wissens ja nicht sporenbildent sind.
Schon allein damit sich der Spühnebel setzen kann und mir nicht in die Petries kommt warte ich nach der Spühdesinfektion immer 10-15 min bis ich mit dem Arbeiten anfange.
Auf der Klorixflasche steht übrigens das als einziger nicht flüchtiger Rückstand Natriumchlord, also Kochsalz, übrigbleibt.

Natürlich ist Flümy noch schwieriger zu handhaben in Bezug auf Kontis. Backups von gutem Myzel wird es deshalb immer auf Petries geben.
Und ausgedehntere Versuche mit Flümy wird es sicher erst geben wenn mindestens 80 % meiner überimpften Petries und Substratgläser kontifrei bleiben, derzei liegt die Ausfallquote etwa in der Höhe sad.gif
Ich denke nur das, wenn ich mal ne steriiele Flümykultur habe, die Kontirate beim Beimpfen des Substrates noch weiter heruntergeschraub werden kann ausserdem
dürfte sich flüssiges Myzel natürlich besser im Substrat verteilen als Agarstückchen.
Aber klar, das steht im Moment nicht an smile.gif

Gut, also Klonen aus dem Stiel ist ok, erscheint mir auch viel einfacher derzeit.
Macht es die Isolation einer einzigen Genetik betreffend also keinen unterschied ob das die Myzelstückchen aus Stiel oder Hut kommen?
Angenommen das Phänomen des Fruchtkörpers aus 2 oder mehr Myzel(eltern)
ist real und verbreitet...

Ach so, wie schon gesagt bei der ersten "Petriegeneration", also Myzel aus den PF-Kuchen auf Agar übertragen gab es seltsamerweise kaum Ausfälle.
Ausserdem dachte ich, dass wenn ich Myzel aus einem Kuchen entnehme eine gewisse "Vorselektion" bereits stattgefunden haben dürfte: die schneller wachsenden Myzelien dürften schon verbreiteter im Kuchen gewesen sein als die langsameren. Darum hab ich keine Petries direkt mit der Sporenlösung beimpft.
An dieser Stelle war das auch kein Problem in Bezug auf Kontis.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Sep 7 2015, 23:36 Uhr.


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post Aug 22 2015, 18:40
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Nochmal was ganz anderes:

ich würd gern (nur zu Testzwecken) die Cakes nach dem jetzigen Flush (ist wohl in 3-4 Tagen soweit) zu einem Casing weiterverarbeiten, es wäre 1x der 4 und 2x der 3te Flush).
Geplantes Vorgehen:
Cakes einzeln oder alle zusammen (was ist-unabhängig von der Kontigefahr-besser?)
in einer Platikbrottüte zerbröseln und etwa 10h im Kühlschrank in einer 2-3 %igen sterielen Dextrose-Wasserlösung Dunken.
Das ganze in einer 1l Eisdose auf eine 2cm Schicht sterielem Perlit und unter eine evtl. etwas dickeren Schicht Vermiculite (ich denke auf Cocohum werd ich hier verzichten) packen.
Evtl. noch 125ml (1/3 der ursprünglichen Cakesubstratmasse) sterieles, fertiges Roggensubstrat auf die zerbröselten Cakes unter dem Vermiculite verteilen.

Hauptfrage ist ob die Cakes tatsächlich miteinander vermischt oder doch besser einzeln auf dem Perliteboden verteilt und dann abgedeckt werden sollten.
Hintergrundgedanke dabei ist nicht so sehr die Kontiangst (wenn was drin ist wirds wohl eh nichts) sondern ehr dass nicht unnötige Myzelkonkurentz entsteht, die kräftigsten Myzelien aus den einzelnen Kuchen könnten so "in Ruhe" lokal ihre Deckschicht durchwachsen, ohne das sie sich erst erneut im PF-Substart durchsetzen müssten.

weitere Tipps hier zur Vorgehensweise sind sehr willkommen biggrin.gif

Danke !!

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 22 2015, 18:42 Uhr.


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post Aug 22 2015, 21:06
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QUOTE(Herr von Böde @ Aug 22 2015, 18:40)
in einer Platikbrottüte zerbröseln und etwa 10h im Kühlschrank in einer 2-3 %igen sterielen  Dextrose-Wasserlösung Dunken.
Da weisst du nicht mehr, was du überhaupt züchtest. Wird dir mit höchster Wahrscheinlichkeit vergammeln.


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post Aug 22 2015, 22:09
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Ok, wegen dem Zerbröseln, dem Zucker im Wasser oder dem Kühlschrank?
Wie besser vorgehen?

Hab die Cakes bis jetzt nach jedem Flusch, natürlich unzerbröselt, über Nacht im Glas und Kühlschrank gedunkt (der nächste Flush startete dann auch jedesmal 2-4 Tage später, der Cake der jetzt den 4ten Flush ansetzt hat schon 5 tage gebraucht) mehr als 1-2ml Wasser (habs gewogen) werden dabei nicht aufgenommen. Pro Flush ging als jedesmal etwa die 5-10 fache Menge Wasser verloren.

Alternativ die Boden und/oder Deckschicht etwas feuchter lassen als üblich und die Cakes gar nicht bröseln, den Platz zwischen den Cakes mit etwas feuterem Roggensubstart auffüllen?

thx
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post Aug 22 2015, 22:16
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Herr von Böde so wird das nix. Verschiedene Pilzstämme, sogar der gleichen Art und des gleichen Strain vertragen sich nicht. Multispore von einem Print geht, aber was nicht geht ist verschiedene Stämme von dem Print selektieren und dann wieder zusammen bringen. Jeder Stamm wird versuchen sich durch zu setzen. Am Ende schaft es keiner oder das Ergebniss fällt grotig aus.
Wenn die Substratkuchen von verschiedenen Strains zerkleinert und vermischt werden finden die einzelnen Hyphen nicht mehr zueinander.

Dunken in 2-3 %igen steriler Dextrose-Wasserlösung wird zu erhöhter Kontianfälligkeit führen. Wenn Dunken dann dann am besten als Casing in reinem Wasser. Leitungswasser reicht.

Noch etwas zur Reinigung und Desinfektion. Chlorlösung kannst du für eine abschließende Reinigung deiner Glovebox wie auch der Arbeitsfläche nehmen. Mehr nicht.
70% Alkohol ist das Mittel der Wahl zur Desinfektion bevor du anfängst zu arbeiten um die Arbeitsfläche zu reinigen und eine "Luftwäsche" durch zu führen. Eine Kombination mit Chlorlösung ist absolut Kontra, alleine weil die Einwirkzeit von Chlor deutlich länger ist als die von Alkohol.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Weraoa am Aug 22 2015, 22:18 Uhr.


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post Aug 23 2015, 01:39
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Hi, es geht um die ganz oben erwähnten Golden T. "Startcakes" die mit Sporenspritzen beimpft wurden.
Alles was ich an selektiertem Myzel habe stammt aus Cakes die so beimpft wurden (ich wollte eine gewisse Vorselektion, die Wahrscheinlichkeit rasch wachsendes Myzel bei der Entnahme aus den Kuchen zu erhalten ist höher).

Nochmal zum Alkohol, was bitte macht man gegen die Explosionsgefahr?
Meine Überlegung die mich zum Chlor geführt hat war nicht nur die sporizide Wirkung sondern vor allem die Brandgefahr beim Alkohol:
Wenn ich den Innenraum einer luftdicht verschlossenen Box mit 70%igem Alkohl einsprühe, so das die Luft gesättigt wird und die Oberflächen feucht sind, müsste ich doch nach dem Abtrockenen ein explosives Gasgemisch in der Box haben (der verdampfte Alkohol kann ja nicht raus) ??
Ich habe schlicht Angst, das mir die Kiste um die Ohren fliegt mrgreen.gif

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 23 2015, 01:41 Uhr.


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QUOTE(Herr von Böde @ Aug 23 2015, 01:39)
Ich habe schlicht Angst, das mir die Kiste um die Ohren fliegt  mrgreen.gif

Ohje. Bei Zimmertemperatur verdunstet Ethanol so langsam, bis du da ein explosionsfähiges Gemisch bekommst, musst du dich schon ziemlich albern anstellen. Größere Bedenken habe ich schon mit der Brandgefahr. Ich habe immer einen Eimer Wasser bereit gestellt. Denn falls mal ein Handschuh oberflächlich Feuer fängt, dann zählt jede Sekunde, dass du ohne Verbrennung davon kommst.

Wenn es um Ex*losivität und Druckwellen geht, solltest du mal Meyers Ex*losivstoffe lesen. Der bezeichnet Schwarzpulver lapidar als leicht schiebende Wirkung wink.gif


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Ok, dann steige ich auf Ethanol um (werd nen Foto meines Gesichtes einstellen wenn ich mich zu albern angestellt habe ;-) )

Interessanterweise habe ich vorgestern 7 Backups von dem GT-1 Myzel (oben das zuerst abgebildete) angelegt und habe plötzlich 0 Kontis (zumindest von den Hefen war nach dieser Zeit schon immer deutlich was zu sehen).
Um schneller arbeiten zu können habe ich die Glovebox nicht als solche benutzt, einfach auf die Sete gestelllt (Handsychuhe ausgestülpt und Löcher mit Alu+Heisskleber verschlossen) und nur nen "Voghang" aus Frischhaltefolie daor gemacht.
Ich hab dann sozusagen von unten durch diese Vorhang mit blossen Händen (natürlich gewaschen und desinfiziert) gearbeitet.

Die Cakes werden heute und morgen abgeerntet:
Bild: http://i.imgur.com/4JE708H.png

und dann zu Casings verarbeitet.
Ich denke ich werde wirklich auch in 3 verschiedenen Behältern (wahrscheinlich 500g Quarkbecher) casen:
Einen Cake lass ich komplett unzerbröselt und packe Ihn nach 12h dunken in Wassen in das Casing.
Den 2ten werd ich zerbröseln und in dem Zustand dunken und casen.
Der dritte wird zerbröselt und vor dem Casen in Dextrosewasser gedunkt.

Alle bekommen noch 2-3 Essllöffel frischen Roggensubstrat dabei.

QUOTE
...was nicht geht ist verschiedene Stämme von dem Print selektieren und dann wieder zusammen bringen.

Kann ich durch diese Gegenbenheit eigentlich auf einer Petrie checken ob es sich um identisches Myzel handelt ?
Ich hab ja aus jedem (mit Sporensptitze beimpften)Kuchen bisher midesten 3 von unterschiedlichen Stellen stammendes Myzel entnommen und einzeln auf Agar verpflanzt.
Kann ich nun also -sobald die Petries bewachsen sind- wieder aus jeder Petrie bewachsene Agarstücke entnehmen und gemeinsam auf eine Petrie pflanzen um aus der Reacktion der Myzelien beim Aufeinandertreffen (durch das Wachstum) darauf schliessen ob es sich evtl. um ein und das selbe Myzel handelt?
Also indentisches Myzel wächst zusammen unterschiedliches Myzel behält ne mehr oder wenoger deutliche Abgenzung.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 24 2015, 15:23 Uhr.


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Heute brach durch alle 3 Casings das erste Myzel, leider aber auch in weit größerem Maße ein Schimmelkonti, wahrscheinlich Aspergillus niger...

Hab die Casings direkt draußen an der Mülltonne aufgebrochen, es sieht so aus als wären die frischen Roggensubstratkörner Keimboden der Kontis, ausser dem Schwarzschimmel vermute ich mal wieder Hefen, des süßlich alkoholischen Geruches wegen.

In ein paar Tagen kann ich wahrscheinlich ein paar mit A+ Sporen und Golden T. Sporen (bei diesen =selbstgemachter Abdruck+Spritze) beimpfte Gläser (Roggensubstrat) ins erste planmäßige Casing packen.
Werd bei der Gelegenheit einzelne Körner zwecks Myzelselektion auf Agar legen.

Die ersten A+ wachsen aus dem Pf-Kuchen (430ml), interessanterweise
wachsen auf dem gleich gr0ßen Pf.-orig. Kuchen, der 3-4 Tage früher gestürzt wurde, bisher nur 2 Pilzchen.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 30 2015, 14:15 Uhr.


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QUOTE(Herr von Böde @ Aug 30 2015, 14:13)
Heute brach durch alle 3 Casings das erste Myzel, leider aber auch in weit größerem Maße ein Schimmelkonti, wahrscheinlich Aspergillus niger...
War klar, dass dieser Pfusch nicht ewig gut geht wink.gif


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Pfusch ? , naja für mich war das schlicht und einfach ein Versuch...
Die beiden letzten Cakes werd ich nach dem 3ten Flush ähnlich behandeln, nur ohne frisches Roggensubstrat.

Mit allem anderen bin ich recht zufrieden.
Hab gestern noch 8 Petris und 7 Roggensubstratgläser mit Myzel beimpft, wenn die großteils sauber bleiben hab ich vielleicht den Bogen schon raus, einfach das Desinfekt länger einwirken lassen und in der Glovebox schneller arbeiten.

Nächster Schritt ist dann halt tatsächlich mal nen Casing flushen zu lassen :-)


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Sobald du den durchwachsenen Kuchen mal aus dem Glas genommen hast, ist er äußerlich genügend kontaminiert. Da darfst du keinerlei besiedelbares Substrat und Nährstoffe mehr zufügen. Auch die Idee mit der Zuckerlösung geht 100% schief. Denn unerwünschte Kontaminanten sind schneller als dein gewünschtes Mycel.


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biggrin.gif
Joa, das liest man ja auch überall, wollts aber einfach nicht so recht glauben angel.png

Als ich den Schimmel durch den Klarsichtdeckel sah hatte ich zuerst sogar schon befürchtet das mir oben die Deckschicht (reines, feuchtes Vermiculite) schimmelt,
darum hab ich die Casings draußen auch auseinandergebrochen um mich davon zu überzeugen das dem nicht so ist und war dann echt beruhigt das der Schimmel offensichtlich von dem Roggen ausging.

So, was meint Ihr, noch 1 Woche oder ehr 2-4 Tage bis ein solches Glas bei 25-27 Grad C bereit zum Casen ist ?

Bild: http://fs2.directupload.net/images/150831/rk8gluk8.png

Ich weiss, es ist etwas feucht geraten..

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Aug 31 2015, 16:07 Uhr.


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