Seit langem schon faziniert mich das Thema einer zeitlich begrenzten möglichst weitgehnden Askese.
Nicht aus relegiöser Tradition, schon aber um auszuloten ob es spirituellen Wert (für mich) haben kann, auch natürlich die Selbst - und grenzerfahrung möchte ich auf jedenfall mal gemacht haben.
Bisher hielt mich die Nikotinsucht davon ab die Sache ernster anzugehen, Qualmerei wärend einer solchen Zeit ist wahrscheinlich nochmal deutlich weniger der Gesundheit zuträglich und nicht zuletzt kontakariert es die Idee des ganzen Vorhaben von Grund auf.
Inzwischen fühle ich mich ziemlich sicher auf der Nichtraucherseite und möchte es angehen.
Ab Mitte Mai habe ich 2 Wochen Urlaub und könnte mir auch den Rest des Monats, evtl. noch bis in die 2te Juniwoche arbeitstechnisch zumindest deutlich mehr Freiraum genehmigen als sonst.
Das Fasten soll schon ziemlich konsequent, also tatsächlich ohne Kalorienzufuhr und ohne Tees (also auch ohne Aromastoffe) durchgezogen werden, zugeführt wird ausschliesslich stilles Wasser.
Obendrein stelle ich mir eine weitgehnde Abschottung vor, keine Medien (evtl. hier im Forum ein tägliches Update), keine Gäste. Türklingel aus, nur "Notfallnummer" (Pager) aktiv.
Möglichst viel raus mit dem Hund. Dazu ein durch reglementierer Tagesablauf, feste Bettzeiten vor allem.
Hat hier jemand Erfahrungen mit soetwas?
Vor allem wenn jemand Erfahrungen mit Fasten hat (das dürfte wohl die härteste Probe werden) würde mich das enorm interessieren.
Ich weiss (ich habs als 22 Jähriger mal halberzig versucht) das es extrem schwer wird nach 3- 5 Tagen, nicht so sehr der Hunger, der dann schon deutlich nachlässt und der aushaltbar ist wird das Problem sondern die Fantasien von tollem Essen, die Esslust, der Appetit wird enorm. Der Gedanke an einen schlichten Apfel kann einem den Schlaf rauben, nicht weil der Magen knurrt sondern weil es so verlockt.
(Das ist durchaus vergleichbar - das Gedankenkreisen und die Gier - mit einer harten Landung nach 2 Tagen hardcorekoksen)
Wenn da jemand Tipps hat, her damit !!
Auch zur letzten Woche vor dem Fasten, wie die Ernährung gestalten?
Ich bin zwar durchaus gut informiert über das Thema bin aber für jeden weiteren Tipp dankbar
Oh, die Verluste gehen nicht so rasant wie man evtl. denkt, der Körper stellt sich rasch auf den Mangel ein.
Innerhalb von 30 Tagen wird es in der Beziehung zu keinen Mangelerscheinungen mit Symptomatik kommen aber das ist klar das gehaltvolle Mineralwässer getrunken werden.
Kohlensäure zu entfernen ist ja auch nicht ein so großes Problem
Werd mich da kommende Woche mal näher mit befassen, das stille Wasser oft weniger Mineralstoffe enthalten war mir so nicht bewusst.
Verrate mir lieber, was du geraucht hast, als dir diese schwachmatische Idee in den Sinn kam
Also als mir die Idee zum erstenmal kam dürfte ich so 16 gewesen sein.
Die eine oder andere Grastüte - vielleicht auch ein Kopf ? könnte dabei evtl. schon eine rolle gespielt haben.
Kann das nichtmehr mit Sicherheit sagen, Grenzerfahrungen generell interessierten mich in dem Alter oder ab dem Alter.
Irgendwann werde ich ich auch mal die Deutscheen Grenzen und Küstenlinien zu Fuß in einer Tour ablaufen, eine Umrundung von Innen... man braucht halt (viel) freie Zeit für sowas
Ja, eigendlich klar.
Man könnte aber auch meinen das stille Wasser nicht mehr merkbar sauer sind weil sie durch bereits aufgenommene Mineralien schon abgepuffert sind und darum auch mineralreicher sind, älter sozusagen.
Aber Du wirst schon recht haben.
Mangelerscheinungen sind aber tatsächlich meine kleinste Sorge, ehr die nicht ausreichende Selbstdisziplin
Langfristig macht es mehr Sinn, die Quantität und Qualität der Nahrungsaufnahme zu optimieren anstatt sie komplett zu unterbinden.
Klaro, was die Qualität meiner Nahrung angeht mach ich mir wenig Sorgen, vieles gibt aus dem Garten, ein Freund hat einen, ich nutze den soweit es die Zeit und Lust zulässt, Radieschen und vieles Gemüse gibt es ganz frisch und unbedenklich gegrowt. Natürlich kann ich audf den Supermarkt nicht völlig verzichten. Aber ich achte schon sehr drauf was ich esse.
Fleisch gibts fast nur noch Bio oder Wild. Bei Kassler, Würstchen, Rückenspeck etc. mach ich schonmal ne Ausnahme, zumal da die Biosiegel aus dem Supermarkt schlecht nachvollziehbar sind.
Es geht mir auch nichts ums Abnehmen oder soetwas.
Es ist die Erfahrung, die zeirtweise Befreiung des Geistes über körperliche Notwendigkeiten, wenn auch nicht eine wirliche Befreiung dann doch über die Freiheit des Geistes einige körperliche Bedürfnisse hinten anzustellen und das eben ein bischen weitgehnder als auf das konditionierte Wecksignal am Morgen aus dem Bett zu springen anstatt dem natürlichen Bedürfniss zu gehorchen sich auszuschlafen bis die innere Uhr sagt "es wird Zeit!!".
Gesund ist beides evtl. nicht.
Es ist auch gegen jede Vernunft Berge zu besteigen und wahrscheinlich weit gefährlicher - je nachdem welchen man sich aussucht bzw. welche Route.
Es wird gemacht weil sie da sind.
Ich möchte verzichten weil ich es kann oder ich will zumindest austesten ob ich es kann.
Das erfüllt keinen direkten Nutzen, soll es auch gar nicht, es geht nur um die Erfahrung
Was machst du in den 2-4 Wochen, wenn ich fragen darf? Sagen wir mal, du stehst um 8 Uhr auf und gehst um 22 Uhr schlafen. Es wären also rund 14 Stunden, die du "abgeschottet" ohne Medien und anderen Personen Zuhause verbringen möchtest. Diese beiden Dinge sollten dich doch davon ablenken an das Essen zu denken. Stattdessen bleibst du irgendwo ?sitzen? und beschäftigst dich mit Kreuzworträtseln?
Ich würde an deiner Stelle an der Grenze wandern oder bei einem (Halb)-Marathon mitlaufen. Vielleicht wäre ein Extremsport, der etwa ähnlich viel Überwindung kostet, eine Alternative für dich. Da lernt man sicherlich Leute kennen mit ähnlichen Interessen.
Der Zweck der Askese erklärt sich für mich nicht, du erreichst anscheinend keine bewundernswerten Bewusstseinszustände oder ähnliches. Die Jungs aus dem Fitness Forum werden das sicherlich noch weniger verstehen.
Ich kanns nachvollziehen, habe auch schon darüber sinniert. Hoffe du bekommst/findest noch viele gute Tipps dazu!
Ich würde dir vorschlagen, dass du vielleicht unter anderem deine Zeit nutzt um zu malen. Besorg dir verschiedene Farben und vernünftiges großes Papier und lass deinen Händen freien Lauf.
Viel Erfolg!
Extremsportarten sind ein Thema für sich, einige interessieren und kommen auch in Frage. 20km lauf ich locker aus dem Ärmel, ist ja fast ein Halbmarathon. Kommt mir auch nicht so extrem vor.
Ok, mit dem locker aus dem Ärmel ist evtl. etwas übertrieben, bin seit über einem Jahr nicht mehr über 10km gelaufen, konditionell sollte das kein Problem und keine echte Herausforderung sein, zumal ich nicht mehr rauche. Muskulär vielleicht schon.... besondere Bewusstseinszustände erreichen ich dabei jedenfalls auch nicht. Es wird einfach langweilig nach einer gewissen Strecke.
Abnoesport (Freitauchen, Luftanhalten) könnte nochmal interessant werden, dazu brauchts aber wirklich weit mehr Training wenn man ein bischen was erreichen will als beim Laufen. Dazu fehlt mir die Zeit und die Lust momentan. Ist kein Projekt das man mal so ins Auge fasst, sich drauf vorbereitet, startet und abschliesst, das wäre wirklich schon fast eine Lebenseinstellung.
Die Oben erwähnte Langeweile ist es vielleicht grade, das auf mich bezogen sein, was mich reizt und herausfordert. Und wird eben genau wie Du sagst durch so eine asketische Zeit extrem auf die Spitze getrieben.
Kreuzworträtsel sind ebenso ausgeschlossen wie Bücher.
Einzige Ablenkung sollen ausgedehnte Wanderungen mit dem Hund, draussen in der Natur sein, wahrscheilich erst ab der 3ten Woche möglich wenn ich keine Angst mehr haben muss irgendwo einsam zu kollabieren.
Was insegesamt aber ehr unwahrscheinlich ist.
Es geht nicht um das erreichen eines Bewusstseinzustandes sondern um das auf mich bezogen sein. Um eine Zeit ohne Input, der verarbeitet, verdaut oder reflektiert werden muss.
Freut mich sehr! Ich bin sehr gespannt was rauskommt, wenn du deinen Input so krass reduzierst.
Meditation steht schon auf dem Programm nehme ich an?
Schreiben oder Sprachaufzeichnungen könnten auch interessant sein, aber ich denke der Flow beim Malen ist direkter und fürs Erste einfacher.
Ich habe heute begonnen das Fasten einzuleiten. Gewöhnlich wird eine Entlastungswoche vor dem eigendlichen Beginn empfohlen.
Ich hatte Samstag nur ein leichtes Frühstück und werde heute einen Vollmilchtag (2-3l frische Vollmilch)einlegen.
Ab Montag gehts in die Entlastungswoche mit dünner werdenden Gemüsesuppen und steigender Kalorienreduzierung.
Die lezte Suppe gibts dann am kommenden Sonntag.
Besteht hier Interesse an einer Dokumentation des Ablaufes und der Erfahrungen?? Wenn ja, an welcher Stelle?
Ein Resumee, welche konkreten sprituellen oder visionären Erfahrungen durch diese Prozedur gemacht werden konnten, würde mich auf jeden Fall interessieren.
Der Körper produziert in vielen aussergewöhnlichen Situationen und Übungspraktiken visionäre Zustände, die sicherlich auch philosophischen Wert haben, sei es durch Nahtoderfahrungen, Meditation, Kung Fu oder letztlich auch durch hungern.
Wobei ich persönlich aber nicht fasten würde, mir wäre hier der Kraftverlust zu extrem. Ich glaube 30 Tage ist so ziemlich das Limit, wo man sich überhaupt noch auf den Beinen halten kann.
Ich werd wohl in Erfahrungsberichte einen täglich im Eingangsbeitrag editierten Thread auf machen.
Ich stell mir vor das grade die Kämpfe die ich zu führen haben werde , wann die wie auftreten und wie sehr die belasten interessant sein könnten und nicht nur ein Resumee.
Wer interessiert ist wird halt hin wieder hineinschaun müssen, denn wenn nur editiert wird wird natürlich nichts Neues angezeigt.
So bleibts aber am Stück und unten drunter kann kommentiert oder diskutiert werden.
Ich werde auf jeden Fall auch mitlesen oder nachträglich reinschauen, freue mich also über deine Dokumentation!
Klingt sicher interessant, aber der Hunger wird dich wahrscheinlich quälen. Ich würde es nicht ganz so radikal machen und eventuell auf zwei kleine Mahlzeiten begrenzen.
Grüße
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