Pollen Konservieren?

Hat jemand Ahnung, wie man am besten vorgeht, wenn man Pollen für ein paar Monate konservieren will?

Ich dachte spontan daran, sie in einer kleinen Tüte zu sammeln, ein wenig Silikat dazu zu geben und das ganze dann in der Tiefkühltruhe aufzubewahren. Macht das Sinn?

Möglichst kühl und trocken (dichtes Schraubglas mit Silicagel ist sicher nicht verkehrt, keine Tüte). Weit unter -20 Grad kommst du so aber kaum. Mit viel Glück bleiben sie so ein paar Monate befruchtungsfähig. Imho lagert man professionell in flüssigem Stickstoff.



Der Beitrag wurde bearbeitet von BlueSmurf am Jul 15 2009, 10:35 Uhr.

Nein! Höchstens ergibt es Sinn

Hab da was gefunden (sollte ja auch für andere Pollen gelten): Pollen konsevieren

Möglichst kühl und trocken (dichtes Schraubglas mit Silicagel ist sicher nicht verkehrt, keine Tüte). Weit unter -20 Grad kommst du so aber kaum. Mit viel Glück bleiben sie so ein paar Monate befruchtungsfähig. Imho lagert man professionell in flüssigem Stickstoff.

Warum keine Tüte? Was spricht gegen eine kleine ZipLock? Bei Samen aus 2003 hab ich bisher keinen Unterschied bzgl. der Keimfähigkeit, zwischen ZipLock und Schraubglas feststellen können. Sind Pollen so viel empfindlicher?

...und Silikatgel...hmmm, ich dachte eher daran, gleich mein Katzenstreu zu verwenden. Schlechte Idee? (Bisher habe ich kleine Päckchen aus neuen Elektrogeräten benutzt, was recht gut funktioniert hat.)

Ein Schraubglas ist beinahe hermetisch dicht. Eine PE-Folie ist gasdurchlässig wie ein Sieb, was schnell dazu führt, dass das Silicagel gesättigt ist und die Luft deshalb nicht mehr trocknet. Katzenstreu kannst du vergessen. Wenn Silicagel schon länger herumliegt, ist es gesättigt, man kann es aber im Backofen regenerieren.

Ein Schraubglas ist beinahe hermetisch dicht. Eine PE-Folie ist gasdurchlässig wie ein Sieb, was schnell dazu führt, dass das Silicagel gesättigt ist und die Luft deshalb nicht mehr trocknet. Katzenstreu kannst du vergessen. Wenn Silicagel schon länger herumliegt, ist es gesättigt, man kann es aber im Backofen regenerieren.

Ok, Schraubgläser sind hermetisch dicht. Also nehm ich Tütchen und die kommen in's Glas. (Ich will deshalb kleine Tütchen, weil die Menge an Pollen recht klein ist und es so für mich einfacher zu handhaben ist.)

Was mir aber noch im Kopf umgeht... Warum soll Silikat-Katzenstreu nicht geeignet sein? Klar nehm ich nicht die verpissten Steinchen aus dem Klo raus, sondern mach dafür ein Paket neu auf. Das sollte aber dann doch frisch und unverbraucht sein. (Für den Fall daß nicht, wie regenerieren? Also bei welcher Temperatur, wie lange?) ...wenn du jetzt wieder "nö" schreibst, nehm ich doch wieder was aus Elektrogeräten, ich dachte nur, wenn ich Silikat schon kiloweise rumliegen hab.

Katzenstreu kann zwar Flüssigkeit aufsaugen, ist aber nicht wirklich hygroskopisch. Es geht darum, gasförmiges Wasser zu binden, nicht flüssiges. Bei 130-150 Grad reichen 15-20 Minuten. Wie hoch du mit der Temperatur gehen kannst, hängt von den Beuteln ab. Bei Tyvek würde ich nicht über 80-90 Grad gehen.

Ok, dann wie gehabt, die fertigen Beutel und diese vorher mit 80 Grad im Ofen regeneriert.

Vielen Dank für die Info, spätestens im Winter kann ich dann berichten ob, bzw. wie's funktioniert hat.

Das Sammeln und Aufbewahren von Pollen selbst erfolgt eigentlich am besten in Papiertütchen:

Für das Sammeln der Pollen kann man Papiertütchen bei trockenem Wetter für ein paar Tage an einem Zweig locker befestigten, um den Pollen aufzufangen. Plastiktüten sind dafür nicht geeignet, da sich in ihnen Kondenswasser sammelt.

Auch anders gesammelter Pollen ist in Papiertütchen besser aufgehoben als in Plastiktütchen: Zur Bestäubung einfach wieder das Papiertütchen mit dem Pollen über den Blütenstand stülpen und leicht schütteln. Mit Plastiktütchen geht das schlecht, da diese sich elektostatisch aufladen und der Pollen in ihnen überall kleben bleibt.

Der Pollen in den Papiertütchen dann wie schon gesagt aufbewahren.

Besser als eines dieser Minibeutelchen Silikagel ist eine ordentliche Portion Blaugel. Blaugel ist Silicagel mit einem Farbindikator, der einem anzeigt wann es keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Ist z.B. bei Omikron zu haben, 250g für 9,60 Euro. Die Anschaffung lohnt sich, wenn man häufiger Pollen und/oder Samen langfristig aufbewahren will.

Das ESD-Problem von Plastiktüten ist ein sinnvoller Ansatzpunkt. Silicagel mit Indikator ist oft auch in den Elektroniktütchen, auch wenn es meist nur vereinzelte Körner sind. Doch das reicht für einen Indikator auch. Außerdem ist der blaue Indikator obsolet, denn das ist imho immer noch Kobaltchlorid und wird inzwischen als karzinogen eingestuft. Es gibt aber inzwischen auch andere Indikatoren. Wenn man schon Silicagele kauft, sollte man für einen solchen Fall eines nehmen, das bei möglichst niedriger RF sein Gleichgewicht hält. Hier gibt es große Unterschiede.

Also wie in dem Link geschrieben nur halt würd ich ein Marmeladenglas der Filmdose vorziehen.
Durch die Filmdose kann was durchdringen.
Aber damit es innendrin trocken ist kannst du ja vielleicht Reis nehmen , korrigiert mich wenn ich falsch liege .

Bye

Aber damit es innendrin trocken ist kannst du ja vielleicht Reis nehmen , korrigiert mich wenn ich falsch liege .

*korrigier*

Du brauchst eine hygroskopische Substanz. Das mit Reis ist ein Märchen.

Also ich habe mit Reis die LF in einem Glas schon auf 20% runter bekommen, was für Samenaufbewahrung ein sehr guter Wert ist.

Allerdings muss man vorher den Reis im Ofen trocknen, ich glaube ich hatte 1 Stunde 80°C, dünn auf einem Backblech verteilt. Offen gelagerter Reis ist natürlich genau wie offen gelagertes Silicagel schon mit LF gesättigt und nutzt nichts.