Schnittstelle Versiegeln - Wie?

[hand]

Wie versiegelt man eurer Meinung nach am besten bei krautigen Pflanzen wie Salvia eine Schnittstelle an der Mutterpflanze, z.B. nach dem Schneiden eines Stecklings?

Hintergrund ist folgender: Wie ihr vielleicht aus meinem Growbericht wisst, habe ich allzu früh an meiner Jungpflanze herumgeschnippelt, woraufhin ein Großteil der Neutriebe abgestorben sind. Dabei habe ich beobachtet, wie aus den Schnittstellen noch Tage nach dem Schnitt Wasser herausgetropft ist. Meine Vermutung ist, dass die anderen Pflanzenteile durch das ständige Austreten an Wasser unterversorgt worden sind. Wenn die Schnitstellen vernünftig versiegelt worden wären, wäre der Schaden vermutlich geringer ausgefallen. Nun hat sie sich glücklicherweise mittlerweile wieder erholt und es ist bald so weit, einen ersten Vermehrungsversuch zu starten. Um die Mutterpflanze dabei so wenig wie möglich zu stressen, möchte ich die Schnittstelle dann versiegeln.

Welche haltet ihr für die geeignetste Methode oder würdet ihr grundsätzlich davon abraten (bitte mit Begründung)?

[Ash Tea]

Sofern bei einer Pflanze eine Versieglung oder Versorgung notwendig ist benutzt man Kohle, Zimt und Wachs.

Kohle und Zimt desinfiziert. Wachs versiegelt die Schnittstellen. Wachs braucht Salvia nicht. Das Pulver sollte reichen. Ansonsten reicht es eigentlich mit einer sauberen und scharfen Klinge den Schnitt zu machen, so sollte es auch keine Probleme geben.

[hand]

Ich hatte eher an eine Hitzebehandlung gedacht. Mit einer Flamme möchte ich nicht rangehen, aber aber wie sieht es mit einem heißen metallischen Gegenstand wie einem Lötkolben aus (vorher natürlich gesäubert)? Das sollte die Schnittstelle austrocknen und verschließen.

[Ash Tea]

Also jetzt reichts!!! Ab auf die stille Treppe!

Keine Experimente mit Sonstirgendwas. Das deine Jungpflanzen nach Schnipselaktionen sich negativ verhalten kann viele Gründe haben. Der Trieb wurde gequetscht statt geschnitten. Bakterien sind in die Schnittstelle gekommen. Die Pflanze fühlt sich einfach gestresst. Das ist ein empfindliches Baby das du mit nem Rambopflaster versorgen willst.

Wenn die Pflanze stark genug ist, hält die einiges aus. Je mehr man die verhätschelt, desto empfindlicher werden die. Das habe ich oft erlebt. Pflanzen die ich besonders pflegte gingen ein und Geschwister die unbemerkt in der Ecke standen und nicht immer so gegossen wurden stehen wie ne eins.

Wenn du sicher gehen willst, dann mach da Kohle rauf, das verschließt die Wunde und desinfiziert.

[chronic]

Bei Salvia muß nichts versiegelt werden. Wie erwähnt hat negatives Verhalten am Stängel mit Fehlern zu tun. Holzkohle ist eigendlich Mittel der Wahl bei solchen Aktionen bei anderen Pflanzen. Wachse sollten welche aus dem Pflanzenbau sein. Bei Salvia sicherlich kontra.

Ein weiteres teureres Mittel ist Zinkstaub. Zinkstaub ist ein zuverlässiges Mittel die Kapilaren zu verstopfen und hat eine leicht desinfizierende Wirkung.

Das Zimt desinfizierende Wirkung hat weiss ich. Ob zur Desinfektion, bzw. Wundverschluss bei Pflanzen? Muss mich mal erkundigen.

[hand]

Also bei ner Engelstrompete hat die Lötkolbenmethode gut funktioniert, aber das ist ein etwas anderes Kaliber. Nicht dass die Göttin erzürnt wird. Aber im Moment wird sie eh erst mal in Ruhe gelassen. Wollte nur mal paar Tips sammeln und bedanke mich schonmal.

[chronic]

Interessant!!! Das kannte ich noch nicht das man bei Hölzern diese Methode anwendet. Ist sie gängig?

[Ash Tea]

Also mit Hitze versiegeln kenne ich auch, aber nicht jede Pflanze verträgt das. Einige arbeiten mit offenen Feuer, andere mit Kerze und wieder andere erhitzen das Messer mit dem sie Abtrennen und Versiegeln so mit dem Schnitt oder drücken nochmal mit der Klingenfläche auf die Wunde.

Ist immer so ne Sache welche Pflanze es ist, in welchem Zustand sie sich befindet und wie geschickt man ist. Bin bisher ohne dem ausgekommen. Lasse es meistens natürlich bzw. wenn dann schneide ich mit heißer Klinge.

[WerBert]

[hand]

Für offenes Feuer ist so eine zarte Pflanze wie Salvia sicher zu fragil, aber Messer erhitzen und andrücken klingt gut. Ich könnte mir vorstellen, dass bei älteren Trieben weniger nachblutet und deswegen auch nicht unbedingt versiegelt werden muss, aber wenn an jungen Pflanzen aus welchen Gründen auch immer geschnippelt werden muss, ist es sicher nicht verkehrt, beim Wundverschluss etwas nachzuhelfen.

Meine hat ganz unten am Stamm einen Austrieb, der wie es aussieht bald zu lang wird um sein Eigengewicht zu tragen und wenn ich da einen Schnitt vornehmen würde, würde ich mit einem starken Nachbluten rechnen, was die restlichen Pflanze stark in Mitleidenschaft ziehen könnte. Deshalb die Suche nach einer geeigneten Methode.

[hogie]

Du kannst dir ja einen Elektrokauter beschaffen.
Ein Problem der unbehandelten Schnittstellen habe ich bei Salvia niemals bemerkt.

[hand]

Coole Sache, könnte ich eigentlich selbst bauen. Ist ja im Endeffekt nur ein durch Stromfluss erhitzter Draht. Aber eine flambierte Rasierklinge tut es wahrscheinlich auch für den Anfang.

[aggeige]

Gibt's nicht zum Propfen spezielles Wachs? Eintrocknen sollte es eigentlich von alleine? Echt krass, was du für Experimente mit deinen Pflanzen machst.

[hand]

Abdichtendes Material oder Pulver auftragen möchte ich eigentlich nicht. Es ist mir lieber wenn der Abtrocknungsvorgang beschleunigt wird und dafür scheint mir eine kurze Hitzeeinwirkung am besten geeignet. Weitere Experimente folgen.

[chronic]

Es ist mir lieber wenn der Abtrocknungsvorgang beschleunigt wird und dafür scheint mir eine kurze Hitzeeinwirkung am besten geeignet. Weitere Experimente folgen.

Bei solch weichen Gewebe wie es Salvia hat wirst du mehr kaputt machen als das du gutes tust. Ich kann mir nicht vorstellen das diese Methode bei Lippenblütlern gut funktioniert. Für gewöhnlich richtet ein sauberer Schnitt nichts böses bei Salvia aus. Die Klinge sollte nur sauber und scharf sein. Das Gewebe der Pflanze darf nicht gequetscht werden.
Die pflanzeneigenen Heilkräfte reichen eigendlich aus das sich die Schnittfläche schnell sauber verschliesst.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Weraoa am Nov 24 2013, 18:58 Uhr.

[hand]

Wie gesagt, bei meiner ersten Schnippelaktion hat der Selbstverschluss eben nicht so gut funktioniert, die Stellen waren mehr als einen Tag feucht. Man sollte natürlich nicht mehrere offene Wunden auf einmal haben, aber das ist eine andere Geschichte.

Für die Experimente werde ich erstmal selbstverständlich nicht meine Salvia hernehmen, sondern artverwandte.