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> Horrortrip Auf Hbw

post Jul 3 2009, 23:00
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Grünschnabel


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Eigentlich wollte ich diesen Bericht, dessen erste Buchstaben ich nun in die Tastatur meines Notebooks eintippe, überhaupt nicht schreiben. Ich hatte im Vorfeld viele andere Erfahrungen dieser Art schon dokumentiert; letztlich besitzen diese Tripberichte aus heutiger Sicht für mich einen pseudowissenschaftlichen Hintergrund – der Idee, dass ich über Selbstversuche mich selbst und meine eigenen Grenzen kennen lernen kann. Ich bin immernoch der Meinung, dass Drogen jeglicher Form dem konsumierenden Menschen auf eine gewisse Art und Weise die Horizonte erweitern und dass sie eben auch Dinge zu Tage holen, welche in den Tiefen der menschlichen Psyche verschollen sind, d.h. der/die KonsumentIn lernt sich tatsächlich auf eine gewisse Art und Weise neu kennen. Doch nicht alles, was in den tiefsten Bereichen der eigenen Wälder wächst, möchte man unbedingt kennen lernen...

Ich habe mich dazu entschlossen diesen Tripbericht doch zu schreiben, da ich das Gefühl habe, dass es mir helfen wird, die Erfahrung, die Worte nur unzureichend beschreiben können und die ich gemacht habe zu verarbeiten.

Um zu verstehen, wie ich auf diese abtrünnigen Gedanken wären meines Trips gekommen bin, muss ich im Vorfeld die damalige Situation schildern, in der ich mich befand.

Ein guter Freund von mir, den ich immer sehr geschätzt habe und um den ich mir immer wieder aus unterschiedlichen Gründen Sorgen machte, hatte ca. zwei Wochen vor dem hier beschriebenen Trip, angefangen mit allen möglichen psychoaktiven Substanzen zu experimentieren. Ich selbst habe nur fragmentarisch mitbekommen, wann er welche Droge wie und wo konsumiert hatte, doch weiß ich, dass er innerhalb von 1-2 Wochen so viele und unterschiedliche Psychedelika probierte, wie sie keine menschliche Psyche meiner Meinung nach ertragen kann bzw. anschließend verarbeiten kann. Neben Dingen wie Ayahuasca, Psilocyben Pilzen und Ecstasy mit LSD-Mantel, konsumierte er die Blüten der Engelstrompete in Tee- und Salatform. Folglich führte es bei ihm zu einer dreiwöchigen Psychose, samt Einweisung in eine psychatrische Klinik und einer manischen Depression.


Schon seit längerer Zeit waren ein Freund, ich nenne ihn hier einfach H., und ich dazu bereit, Erfahrungen mit der Hawaiianischen Babyholzrose zu machen. Wir hatten uns im Internet gut informiert und waren uns (zumindest dachten wir das) der Wirkung und Potenz der Samen bewusst. Einige Wochen zuvor zeigte ein erster Versuch mit jeweils zwei Samen in Wasser gelöst keine große Wirkung, daher beschlossen wir, diesmal sechs Samen zu nehmen und diese zu kauen mit anschließendem Herunterschlucken.

Auf den ersten Blick schien alles gut vorbereitet gewesen zu sein: Ein freier Tag, mitten in den Sommerferien, tolles Wetter, blauer Himmel und sogar für den Notfall ein Begleiter. Doch auf den zweiten Blick waren Set & Setting alles andere als gut: Wir hatten nur bis Abends Zeit, da ich mit meinen Eltern zum Essen zu Hause zum Essen verabredet war, des Weiteren noch am nächsten Tag arbeiten musste, H. einen Nachhauseweg von fast zwei Stunden mit Bus und Bahn hatte und die Temperaturen um die 32 Grad Celsius betrugen.

Den ganzen Morgen lang, aßen weder er, noch ich etwas und nahmen die Samen gegen zwölf Uhr Mittags ein. Da uns bewusst war, dass wir mit einer zeitlichen Verzögerung der Wirkung rechnen mussten, hatten wir die Samen so genommen, dass sie eigentlich wirken sollten, wenn wir gerade unseren Begleiter treffen und die Wirkung am Abend wieder weg sein müsste. Doch sie ließ auf sich warten. Wir spazierten durch unsere Stadt, genossen das Wetter und machten uns auf den Weg in einen etwas abgelegeneren Rosengarten. Nach ca. zwei Stunden spürten wir immer noch nichts außer einer gewissen Übelkeit, die sich nach und nach bei meinem Freund steigerte, bei mir aber wieder recht schnell fortging. Während wir noch am überlegen waren, ob es sich bei den langsam aufkommenden Gefühlsunruhen um einen Placeboeffekt handelte oder nicht, steigerte sich die Wirkung kontinuierlich. Als H. die Übelkeit und so zu schaffen machte, dass er sich auf eine Bank legen musste, setzten bei ihm die ersten vollen Wirkungen ein. Er war sehr zufrieden mit der Situation und hatte erste optische Veränderungen. Mittlerweile waren ca. drei Stunden nach Einnahme vergangen. Derweil saß ich neben ihm, unterhielt mich mit unserem Begleiter und spürte mittlerweile weder Übelkei, noch irgendwelche weiteren Veränderungen. Gegen ca. vier Uhr beschlossen wir uns wieder in Richtung Innenstadt auf den Weg zu machen. Da unser Begleiter den oben geschilderten Fall („Psychose“) kannte und selbst stark betroffen war, unterhielten wir uns den ganzen Nachhauseweg darüber. Als wir uns von ihm verabschiedeten, wartete ich noch mit H. an der Bushaltestelle und bemerkte, dass sich auch bei mir eine Wirkung einstellte. Ich schwitze unheimlich stark, mir war schwindelig, ein Brechreiz drangsalierte mich und darüber hinaus hatte ich die ganze Zeit das Gefühl die vorbeigehenden PassantInnen würden uns auffallend stark mustern. Hinzu kam, dass wir beide unheimlich weiß im Gesicht waren.

Sobald H. in seinem Bus saß, machte ich mich erst einmal in die Wohnung eines Freundes auf, dessen Schlüssel ich hatte und bei dem ich mir sicher sein konnte, dass weder er, noch irgendwelche anderen Personen anwesend sein würden. Ich konnte also die immer stärker wallende Wirkung genießen. Zwar war der Weg dorthin alles andere als angenehm, doch als ich die Wohnung betreten hatte und mich vergeblich versuchte zu übergeben, legte ich mich auf den kalten Fliesenboden und genoss die Kühle, die dieser ausstrahlte. Mit geschlossenen Augen und freiem Oberkörper lag ich da und spürte, wie die Kühle nach und nach durch jedes einzelne Glied, scheinbar durch jede einzelne Nervenzelle floss und meinem Körper seine wohlverdiente Ruhe wieder zurückgab. Ich genoss den Augenblick und verweilte eine schier endlose Zeit auf dem Boden. Irgendwann, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, besann ich mich dazu, vom Badezimmer ins Wohnzimmer umzuziehen Zuvor betrachtete ich mich im Spiegel und war vollkommen begeistert von dem Schauspiel, dass sich mir dort bot. Trotz einer ansonsten völlig normalen Wahrnehmung konnte ich Details in meinem Gesicht bemerkenswert gut erkennen. Nicht nur, dass ich extrem nahe an mein Spiegelbild herantreten konnte, ohne Schärfeverluste zu erleiden. Das Faszinierende war, dass ich sobald ich mich auf einen Punkt konzentrierte, diesen wie durch eine Lupe betrachten konnte und der Faktor dieser Lupe desto stärker war, desto stärker ich mich auf die Stelle konzentrierte. Ich konnte jede einzelne Pore, samt Pigmentunterschieden erkennen.

Nach diesem „bezauberndem Erkennen“ wechselte ich ins Wohnzimmer, wo ich mich zuerst wieder auf den Boden fallen ließ. Dort betrachtete ich meinen eigenen Arm und konnte das Phänomene auch hier wieder wahrnehmen. Jeder einzelne Pore, jedes einzelne, blonde Härchen, präsentierte sich mir mit unheimlicher Genauigkeit, dass ich mich in den einzelnen Details richtig verlor. Weder zuvor, noch danach konnte ich diese Detailerkenntnis ohne Zuhilfenahme technischer Mittel noch einmal genießen.
Gleichwohl waren auch meine körperlichen Gefühle sensibilisiert. Sobald ich meinen eigenen Körper an irgendeiner Stelle anfasste, nahm ich diese Stelle und das dadurch erzeugte Gefühl enorm stark und sensibel war. Ein Zustand den ich hier mit Worten kaum beschreiben kann – vielleicht passt es, wenn man sich Körper vorstellt, der mit extrem elektrisch geladen ist und bei der kleinsten Berührung Teile dieser Ladung wieder abgibt.

Erwähnenswert ist auch, dass ich mit einem Bild kommunizierte. Während ich das Bild betrachtete, auf ihm war eine junge, attraktive Frau zu sehen, hatte ich das Gefühl, ihr Lächeln und ihre ganze Gestik sei extra für mich bestimmt. Obwohl ich wahrnahm, dass das Bild starr war, bewegte sie doch in meinen Gedanken in Lippen und redete mit mir...unglaublich.

Die Zeit verging jetzt recht schnell und der Zeiger der Uhr stand schon auf 6.10 Uhr. Da ich langsam Panik bekam, wie ich in diesem Zustand mit dem Bus nach Hause fahren und darüber hinaus auch noch gemeinsam mit meiner Familie essen sollte, beschloss ich mich eine Zeit lang schlafen zu legen und hoffte auf ein baldiges Nachlassen der Wirkung.

Doch als ich aufwachte und mich fertig machte, war noch alles beim alten. Die LSA-Samen entfalteten immer noch ihre volle Wirkung. Im Bus war ich kurz davor wieder auszusteigen, da die dortige hitze und schlechte Luft alles andere als Förderlich für meinen Zustand waren. Ich schaffte es dann doch und traf zum Glück auch niemanden, der mich kannte. Doch auch hier überwog wieder das Gefühl im Blickpunkt aller zu sein. Als ich schließlich zu Hause ankam, versuchte ich das ganze unbemerkt hinter mich zu bringe. Ich fing an mit meiner Familie zu essen und stopfte (es war wirklich ein stopfen) nach und nach das Essen langsam in mich hinein. Es half nichts. Mein Brechreiz verschlimmerte sich und schließlich gab ich an, dass mir extrem übel an und dass ich nichts zu mir nehmen könne. Ich legte mich in mein Zimmer auf mein Bett, deckte mich zu und hoffe wieder schlafen zu können. Doch so schnell ging das nicht – zuerst tauchte meine Mutter auf, die sich verständlicherweise Sorgen machte und der ich als Notlüge entgegnen musste, dass ich zuviel Sonne abbekommen hatte und vermutlich einen Sonnenstich hätte (im Übrigen denke ich dass die Sonne meinen Zustand tatsächlich noch gen Sonnenstich verschlimmert hatte, da ich z.B. leicht erhöhte Temperaturen hatte...). Sie sagte, dass ich in diesem Zustand auf keinen Fall morgen arbeiten könne und somit schickte ich meinem Vater, bei dem ich den Ferienjob machte, eine SMS. Während sich um mich herum alles anfing zu drehen und ich mich vor meiner totenweißen Gesichtsfarbe im Spiegel selbst erschrak, rief dieser an und fragte, was denn los sei. Auch ihm erzählte ich die Geschichte mit dem Sonnenstich und nach einem längeren Hin- und Her willigte er schließlich, alles andere als begeistert ein, dass ich morgen etwas später zu ihm kommen solle.

Und jetzt fing der eigentliche Horrortrip erst an. Die Wirkung des LSA, die im Internet häufig LSD-ähnlich nur ohne Optiks und mit stärkeren Gefühlswahrnehmungen, beschrieben war, verstärkte in diesem Moment meine ganzen negativen Gefühle. Ich lag in meinem Bett mit anfangs geschlossenen Augen, doch es tauchten immer wieder Bilder meines Freundes auf, welcher an der Psychose erkrankt war und ich hatte plötzlich extreme Angst, dass mir das gleiche passieren könnte bzw. sogar gerade passiert. Ich stellte mir die Frage, obwohl ich es nicht wollte, was wohl passieren würde, wenn ich nicht mehr von diesem Trip herunterkommen würde. Die schlimmsten Szenarien fingen an sich in meinen Gedanken zu spinnen; ich hatte Angst um meine Freunde, meine Eltern und auch davor einfach, nie wieder klar denken zu können und demzufolge nie wieder mein altes Leben führen zu können. Dieser ganze Mix wurde noch dadurch verfeinert, dass ich sodann die ganzen Getränke und Speisen, die ich im Laufe des Tages zu mir genommen hatte, in die Toilette übergeben musste. Dass ich niemanden hatte, dem/der ich mich mit meinen Gefühlen in diesem Moment anvertrauen konnte, tat das Restliche. Es ist ein unheimlich schreckliches Gefühl, ernsthaft zu überlegen, ob man gerade wahnsinnig wird oder nicht...

Das, was sich jetzt hier relativ banal anhört, ist nur ein fast nichtiger Versuch meine Gefühle während diesem Horrortrip zu beschreiben. Es mag zwar auch nicht gerade schön sein, einen Horrortrip von Psychedelika zu bekommen, die starke optische Halluzinationen hervorrufen und ich möchte dies mir eigentlich auch nicht vorstellen und kann es vor allen Dingen auch nicht, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ein Horrortrip, der „nur“ auf der gedanklichen Ebene abläuft, auch extrem belastend sein kann, da das klare Denkvermögen vollkommen eingeschränkt ist und die Gedankengänge von ihrer Struktur mehr denen in einem wirren, absurden Traum ähneln, als der Realität.

Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich mich einigermaßen von dem Trip erholt hatte und habe mir geschworen, dass ich nichts mehr mit den LSA-Samen am Hut haben möchte. Die restlichen Samen sind gleich am nächsten Abend in der Toilette gelandet, samt verschiedenen anderen Substanzen, auf die ich nach dieser reichlich schlechten Erfahrung keine Lust mehr hatte.


Ich möchte niemandem davon abraten, seine/ihre eigenen Erfahrungen mit den Hawaiianischen Babyholzrosensamen zu machen, allerdings hoffe ich mit diesem Bericht gezeigt zu haben, dass diese Samen alles andere als easy sind, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Ein passendes Set & Setting ist hier, wie überall, erste Psychonautenpflicht, so dass Probleme, wie die von mir aufgezeigten, erst gar nicht auftreten können. Ich denke, dass LSA-Samen auf keinen Fall etwas für die ersten Erfahrungen mit Psychedelika sind, da der Trip hierfür einfach zu lange dauert. 5-8 Stunden sind eine enorm lange Zeit, in der man zwar großartige Entdeckungen machen kann, in denen aber eben auch sehr viel negatives passieren kann.
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post Jul 3 2009, 23:14
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Das, was sich jetzt hier relativ banal anhört, ist nur ein fast nichtiger Versuch meine Gefühle während diesem Horrortrip zu beschreiben. Es mag zwar auch nicht gerade schön sein, einen Horrortrip von Psychedelika zu bekommen, die starke optische Halluzinationen hervorrufen und ich möchte dies mir eigentlich auch nicht vorstellen und kann es vor allen Dingen auch nicht, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ein Horrortrip, der „nur“ auf der gedanklichen Ebene abläuft, auch extrem belastend sein kann, da das klare Denkvermögen vollkommen eingeschränkt ist und die Gedankengänge von ihrer Struktur mehr denen in einem wirren, absurden Traum ähneln, als der Realität.


Eigentlich sind Horrortrips immer psychisch. Die Farben und Halluzinationen sind find ich eh eher Beiwerk. Das was die Psychedelika mit deiner Psyche anstellen ist das Interessante, wobei ich eher finde, dass Halluzinationen einen eher von nem Horrortip wegbringen, da sie doch recht unterhaltend sind und man so net so leicht in Gedankenschleifen etc. landet ^^


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Salvianaut
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öhm, ich stell mir grad die frage, warum der trip hier UND in den erfahrungsberichten gepostet wurde, löl crazy.gif
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Salvianaut
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Ich finde einen Horrortrip auf HBWR deutlich schlimmer als auf Pilzen, weil 1. die Gedanken verwirrter sind und 2. die körperlichen Nebenwirkunge, wie Muskel/Gelenkschmerzen, .... auftreten.
Auf Pilzen habe ich zudem immer eine kleine postive "Grundstimmung" und das viele Denken tritt erst beim Runterkommen ein.


mfg
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Grünschnabel


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QUOTE(Nuke @ Jul 4 2009, 10:50)
öhm, ich stell mir grad die frage, warum der trip hier UND in den erfahrungsberichten gepostet wurde, löl  crazy.gif
*



Lol, ja, weil ich ihn zuerst oben gepostet habe, dann aber gemerkt habe, dass da fast nur Salvia-Trips stehen und dann dachte, dass er hier unten besser aufgehoben ist. Gruß
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Grünschnabel


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Dieses *Oh scheiße nie wieder zurück und für immer hier gefangen*, hatte ich beim ersten Salvia bzw ersten Konsum überhaupt auch, zum Glück war es aber nur ein fluxer Gedanke der sich nicht lange festgesetzt hat, aber ich kann dir nachfühlen !



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Grünschnabel


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Solche Erfahrungen können auch böse enden wenn man nicht aufpasst, bzw. keine Vorbereitungen trifft oder sich überhaupt nicht auskennt.
Eine Bekannte eines Bekannten war während eines fiesen Trips mal davon überzeugt, dass ihr Ameisen im Rücken rumkrabbelten. Sie hatte ne Panikattacke und hat sich selbst ausgeknockt.
Gehirnerschütterung ist zwar verheilt, aber von Hallus lässt sie seit dem die Finger. Sowas hinterlässt Spuren dizzy.png

Der Beitrag wurde bearbeitet von TimBenzedrin am Sep 22 2010, 15:18 Uhr.
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Salvia Meister
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Der Thread ist zwar uralt, aber der Bericht hat mich so an eine eigene Erfahrung erinnert, dass ich auch was dazu sagen muss.

Ich hatte auch schon einen LSA-Trip in Kombination mit praller Sonne, und es ist wirklich nicht schön... War zwar kein Horrortrip, aber dennoch meine bisher unanganehmste psychedelische Erfahrung. Es waren Morning Glory-Samen, und wir waren naiv genug, sie unerfahren und bei 30°C fernab von zu Hause auf einem Rebberg zu uns zu nehmen... Weil wir zwei Monate davor eine unglaublich schöne Erfahrung mit Pilzen im Wald gemacht hatten.

Aber ja: LSA ist unangenehmer als Pilze; und die pralle Sonne ist unangenehmer als der Wald; und die Dosis war höher als erwartet.

Meine Begleiterin übergab sich nach 10 Minuten und spürte trotzdem eine sehr, sehr deutliche Wirkung. Ich behielt alles bei mir. Nach zwei Stunden Qual (alles andere ausser bewegungslos daliegen führte zu Übelkeit) fingen dann die optischen Effekte an. Mein Körper war mittlerweile so geschwächt von der Hitze, der Dehydrierung (ich konnte unmöglich Wasser trinken - es ging einfach nicht!) und dem Kampf gegen die Vergiftung, dass wir nur noch mit letzter Kraft unsere Decke in den Schatten zerrten und ich mich darauf fallen liess. Die Wiese schloss sich über mir zusammen und für die nächste Stunde lag ich mit geschlossenen Augen da. Mein ganzes Gesichtsfeld wurde von einem sich immerzu rhythmisch bewegendes Lochgittermuster ausgefüllt und ich war in Gedankenschleifen gefangen. Es war wie ein Fiebertraum. Nur hatte ich dabei jegliches Körpergefühl verloren.

Danach wurde der Trip dann aber wunderschön. Sobald sich mein Körper einigermassen erholt hatte, konnte ich es geniessen. Die optischen Effekte waren sehr, sehr pilzähnlich, aber sogar intensiver. Und vor allem hielten sie unendlich lange an.

Als wir am Abend nach Hause gingen, war ich immer noch voll auf dem Trip. Ich sah überall Muster, auf allen Böden und Hauswänden. Und sie waren viel elaborierter als die LSD- oder Pilz-Muster. Ich regte mich auf, weil ich das Potential des Trips nicht nutzen konnte, weil ich körperlich viel zu geschwächt war. Mein Körper sehnte sich nach Ruhe und Schlaf und so ging ich schweren Herzens um 23 Uhr ins Bett - noch immer mit voll ausgeprägten optischen Effekten, mit leichten akustischen Halluzinationen und vor allem mit einem noch immer völlig veränderten Geschmacksempfinden (Das erste und letzte Mal, dass ich mir auf nem Trip die Zähne geputzt hatte - die Zahnpasta schmeckte unbeschreiblich abscheulich künstlich). 11 Stunden nach der Einnahme!

Wir hatten LSA völlig unterschätzt. Es hat das Potential zu einer vollwertigen psychedelischen Erfahrung, aber die Umstände müssen dem entsprechen. Der Trip ist sehr viel anstrengender als mit LSD oder Pilzen. Und er dauert enorm lange.

Darum schliesse ich mich der Meinung von weltraumflieger an:
QUOTE
Ich möchte niemandem davon abraten, seine/ihre eigenen Erfahrungen mit den Hawaiianischen Babyholzrosensamen zu machen, allerdings hoffe ich mit diesem Bericht gezeigt zu haben, dass diese Samen alles andere als easy sind, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Ein passendes Set & Setting ist hier, wie überall, erste Psychonautenpflicht, so dass Probleme, wie die von mir aufgezeigten, erst gar nicht auftreten können. Ich denke, dass LSA-Samen auf keinen Fall etwas für die ersten Erfahrungen mit Psychedelika sind, da der Trip hierfür einfach zu lange dauert. 5-8 Stunden sind eine enorm lange Zeit, in der man zwar großartige Entdeckungen machen kann, in denen aber eben auch sehr viel negatives passieren kann.

mit der Ergänzung, dass es bei mir selbst nach 11 Stunden noch lange nicht vorbei war. Und dass Set und Setting nicht alles ist - die waren bei uns nämlich im Prinzip sehr gut, und trotzdem war der Trip enorm anstrengend.


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Salvianaut
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hallo zusammen

den TB von weltraumflieger hatte ich zwar schon mal gelesen, fand das ganze gerade aber nochmal ganz interessant.
QUOTE(weltraumflieger @ Jul 3 2009, 23:00)
Das, was sich jetzt hier relativ banal anhört, ist nur ein fast nichtiger Versuch meine Gefühle während diesem Horrortrip zu beschreiben. Es mag zwar auch nicht gerade schön sein, einen Horrortrip von Psychedelika zu bekommen, die starke optische Halluzinationen hervorrufen und ich möchte dies mir eigentlich auch nicht vorstellen und kann es vor allen Dingen auch nicht, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ein Horrortrip, der „nur“ auf der gedanklichen Ebene abläuft, auch extrem belastend sein kann, da das klare Denkvermögen vollkommen eingeschränkt ist und die Gedankengänge von ihrer Struktur mehr denen in einem wirren, absurden Traum ähneln, als der Realität.
*


horror ist schon das was du beschrieben hast, optik muß da überhaupt nicht zugehören. das ist vielleicht sowas wie die typische vorstellung das man sachen sieht und deswegen durchdreht. das hat aber gar nichts mit horror zu tun. die selbe optik bei einem trip mit starker euphorie als "basis" würde einem vermutlich noch mehr zum lachen bringen.
aber stelle dir mal vor du hast nach einem trip der eigentlich durch sicherheit und freude geprägt war, noch einige tage eine leicht euphorie die du mit dem trip verbinden kannst, doch dann schlägt die sache auf einmal um, in panik, und wird von stunde zu stunde stärker, so das du überzeugt bist du hast nur noch wenige stunden, oder bist weg vom fenster!! und, es gibt keine substanz mehr in dir, die bald abgebaut sein wird!!
das ist auch ein ganz übler horror gewesen. das kommt dem schon nahe was du unter "angst wahnsinnig zu werden" beschrieben hast, nur das ich eher immer klarer wurde!
von daher kann ich dir eigentlich auch versichern das selbst gedanken nur sehr sekundär sind, aber das emotionale projeziert natürlich was in gedanken, formt oder formatiert sie. vermutlich gibt es da viele klassen der erfahrung, gedanken können bestimmt ähnlich wie emotion direkt primär an dem gebunden sein womit die innere erfahrung zu tun hat. dann sind das quasi nicht nur deine gedanken, sondern sie sind dann verknüpft mit einer art überich, wo direkte (bestimmte) informationen zumindest teilweise übermittelt werden.
bei LSD ist es mit optik ja genau so wenn unbewußtes material sich ausdruck verschafft.
in seltenen (vermute ich, das es nicht so oft ist) fällen geht da auch was über akustik.

also ich muß leider sagen das mir LSA wegen der grundübelkeit, die toxisch bedingt ist, nicht so zusagt. hab ich selber aber noch nie genommen.
ansonsten klingt das alles schon sehr interessant was ich hier in diesem thread lese.

mfg

Der Beitrag wurde bearbeitet von hillage am Sep 17 2010, 18:50 Uhr.


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....... hat sich am 05.09.2020 selbst passworteliminiert
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post Mar 5 2011, 23:50
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Grünschnabel


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Hmm,

was ich merkwürdig finde,
wenn ich meinen ersten Cannabis-Konsum beschreiben würde, würde ich ihn genauso beschreiben, wie du den LSA-Konsum beschrieben hast. Zur Information, das war damals sehr, sehr, sehr potentes Zeug (Haschisch). Es hat ca. 6-7h gewirkt! Die ersten 3h waren geil, dann ca. 1.5h voller Angst. und anschließend noch ein paar Stündchen voller Ruhe und Entspannung.

Und nein, ich habe es mir nicht eingebildet, ein erfahrener Kiffer der mitgeraucht hat, hat gesagt, so ein starkes Zeug, hat er noch nicht erlebt!

LG
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