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> Salvia Divinorum - Kurzinfo

post Aug 9 2004, 22:11
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Salvia divinorum - Kurzinfo

Historisches
Verschiedene volkstümliche Bezeichnungen sind u.a. Wahrsagesalbei, Zaubersalbei, Hierba de la Pastora/ Virgin (spanisch "Kraut der Schäferin/Jungfrau"), Pipilzintzintli (mazatekisch "der edelste kleine Prinz")

Aussehen
Charakteristisch ist ihr viereckiger, fast quadratischer Stengel (bis zu 2 cm dick). Die Blätter sind leicht behaart, können über 20 cm lang und 10 cm breit werden (Blattenden sind spitz zulaufend). Ihr Herkunftsort liegt in Süd-Mexiko. Man findet sie in Regen- und Nebelwäldern. In unserer Kultur ist sie nur in botanischen Gärten/ Fachhandlungen oder Headshops als Kulturpflanze "vorrätig". Andere Salbeiarten wirken nicht psychoaktiv wie Salvia divinorum.

Substanz
Salvia divinorum ist der botanische Name einer immergrünen, staudenförmigen Pflanze, die bis über 1 Meter hoch wachsen kann.
Die Pflanze enthält als psychoaktiven Inhaltsstoff Salvinorin A (B+C), ein Diterpen (kein Alkaloid) in allen Pflanzenteilen (Blätter=höchste Konzentration). Salvinorin A ist das zur Zeit potenteste natürlich vorkommende Halluzinogen. Schon 1 mg kann extreme Wirkungen hervorrufen. 150-500 Mikrogramm können stark sein.
In den getrockneten Blättern wurden Konzentrationen von rund 0.8-4 mg/g gefunden. Der Wirkstoffgehalt kann je nach Wachstumsbedingungen schwanken. 0.2-0.4 g getrocknete Blätter können geraucht schon das volle Wirkungsspektrum entfalten. Die Intensität ist aber sehr stark von der Rauchtechnik abhängig.
Man kann auch frische oder getrocknete Blätter kauen (bitterer Geschmack). Die Mazateken drehen die Blätter zu einer Zigarette [Priem], die in den Mund gesteckt und zerkaut oder ausgelutscht werden. Dabei wird der Saft nicht geschluckt, da die Wirkstoffe nur über die Mundschleimhaut (vor allem unter der Zunge (=sublingual)) aufgenommen werden. Die Blattanzahl für einen Priem (Schwellendosis) liegt bei 6 frischen mittelgrossen Blättern. Um einen deutlicheren Effekt zu erlangen kann man auch 8-10 Blätter nehmen. Manche Personen scheinen aber wesentlich mehr zu benötigen.
Es gibt Extrakte (Salvia XXL, 5X, 10X). Diese sind um ein vielfaches stärker als die Blätter (z.B. 5X=5 mal stärker). Es existieren auch Tinkturen für die orale Aufnahme. Salvia wird also geraucht oder lange im Mund gekaut. Salvinorin wird im Verdauungstrakt zerstört und kann somit nur über die Mundschleimhaut oder Lunge aufgenommen werden.

Wirkung
Beim Rauchen dauert die Hauptwirkung meist 5-15 Minuten und setzt etwa nach 30 Sekunden-1 Minute ein. Der Peak ist etwa bei 2 Minuten. Beim Kauen dauert die Wirkung 30 Minuten - 1 Stunde. Danach klingt die Wirkung langsam aus.
Die Wirkungen sind bei mittlerer Stärke teilweise etwas Pilz- oder LSD-ähnlich. Aber eigentlich ist die Wirkung des Salvinorin kaum mit anderen Halluzinogen oder psychoaktiven Substanzen zu vergleichen. Bei hohen Dosen kommt es zu vielfältigen Wirkungen wie: extreme Persönlichkeitsveränderungen, Kontakt zu anderen Wesen, Zeitreisen, totale Körperverformung, veränderte Geometrie, Trennung des Bewusstsein vom Körper, Erfahrung paralleler Realitäten, Denkstop, evtl. "Optiken", "ziehende Kräfte" am Körper, Lachanfällen und vor allem ein "heraustreten" aus der bekannten Realität. So als kann man hinter die "Kulissen der Realität" sehen. Alle diese Wirkungen werden als klar und vor allem real erfahren.

Kurzzeitnebenwirkungen
Manchmal treten extreme Schweissausbrüche auf. Besonders bei unerfahrenen Konsumenten oder bei unerwartet starker Wirkung kann leicht Angst, Panik und vor allem Desorientierung auftreten. Mitunter laufen Konsumenten dann umher ohne dabei auf die Umgebung zu achten. So kann es zu Unfällen kommen. Es besteht also eine reale Gefahr sich ohne Aufpasser unabsichtlich körperlich zu verletzen, auch wenn dieser Zustand nicht sehr lange anhält. Es kommt auch vor, dass der Konsument teilweise gar nicht mehr weiss, dass er eine Droge genommen hat. Diese Kurzzeitnebenwirkungen können bei Extrakten, aber auch bei normalen Blättern auftreten.

Langzeitnebenwirkungen
Da bei den normalen Blättern viel Material in kurzer Zeit geraucht werden muss, ist dies für die Lunge schädlich. Weitere Langzeitwirkungen sind bisher nicht bekannt. Allerdings ist Salvia auch noch nicht gut erforscht. Wie bei jedem Halluzinogen könnten evtl. psychische Probleme bei bestimmten Personen mit (latent, verborgen vorhandenen - meist nicht bewussten) Psychosen auftreten (noch kein Fall bekannt).

Wechselwirkungen
Ein starker Salviatrip überdeckt meist alle bekannten Drogen. Allerdings kann es zu Wirkungsverstärkung (Vorsicht z.B. bei Pilzen oder LSD) und Wirkungsveränderung kommen. Besonders mit Salvia unerfahrene Konsumenten sollten Abstand von Mischkonsum nehmen.

Safer use
Bei Salvia gibt es einiges zu beachten, um Unfälle zu vermeiden. Salvia wirkt beim Rauchen je nach Einnahmeform sehr unterschiedlich (Joint=schwach, Pfeife=mittel, Bong=bis extrem stark). Deshalb bei neuer Konsumform immer erst niedrig dosieren. Die Wirkung setzt sehr schnell ein, deshalb sollte das Rauchgerät sofort nach dem Rauchen sicher deponiert, oder noch besser von einem Freund abgenommen werden. Sonst kann es leicht zu Feuer- oder Wasserschäden kommen. Am besten ist es das Rauchgerät nach einem langen tiefen Zug sofort zu sichern und nicht für weiter Züge in der Hand zu behalten, da der Einsatz sehr abrupt sein kann. Der Konsument sollte selbst eine ruhige und ungefährliche Lage einnehmen (liegen oder sitzen).
Salvia hat extreme psychische Wirkungen. Der Konsument wechselt mitunter die Persönlichkeit, vergisst, dass er Drogen genommen hat und erfährt eine komplett andere Realität, nach der er dann manchmal handelt. Deswegen sollte besonders bei unerfahrenen Konsumenten (später möglichst auch) UNBEDINGT ein Aufpasser vorhanden sein! Auch wenn man einen Extrakt unbekannter Stärke oder eine hohe Dosis konsumiert, ist ein Aufpasser sehr empfehlenswert. Ungewollte Unfälle scheinen bisher das einzige Problem darzustellen, sind aber vermeidbar. Anwesende Personen stören meist. Deshalb sollte möglichst nur ein Aufpasser da sein, der sich ruhig verhält.
Salvia divinorum ist keine Partydroge.
Es kann auch sein, dass Salvia erst nach ein paar Versuchen richtig wirkt. Einige wenige Personen scheinen "resistent" zu sein und spüren selbst bei hohen Dosen nichts (Vorsicht manchmal liegt es nur an der falschen Konsumart!). Salvia divinorum ist kein Spielzeug, sondern eine potente Droge und sollte deshalb nur mit äusserster Vorsicht genossen werden. Wer psychische Probleme hat sollte von Salvia unbedingt die Finger lassen.

Diese Informationen stellen keine Anleitung oder Motivation zum Drogenkonsum dar! Salvia divinorum unterliegt seit 2008 dem BtMG. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar.

© 2000 Drug Scouts Leipzig (Schizo / Psykick.de & SaWi)

Lesetipp: -> Salvia Handbuch von ethnobotanik.lu


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