"Weltschmerz ist ein 1823 von Jean Paul geprägter Begriff für ein Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt, der bestehenden Verhältnisse betrachtet." -Wikipedia
Ich beschäftige mich schon länger mit einem Gefühl welches ich öfter bekam, wenn ich in bestimmten Situationen bin. Meist wenn ich neblige Landschaften, Tannen und wolkenbedeckte Himmel oder Küsten im Sonnenuntergang sehe oder daran denke.
Ich ertappte mich oft dabei wie ich beim philosophieren darüber es als eine "Erinnerung an ein vorheriges Leben" beschrieb. Es ist nicht nur eine Emotion aber auch nicht nur eine Vorstellung einer fremden Welt, sondern eben beides, und vielleicht noch etwas.
Nach einiger Suche nach einem Begriff für so ein Gefühl, hörte ich heute von Weltschmerz. Gerade gestern empfand ich Es, diese unmöglich vollständig zu befriedigende Sehnsucht, als eine Qual. Ich würde es dennoch nicht als eine Depressive Stimmung beschreiben. Es ist eigentlich eine schöne Erinnerung, nur habe ich den unmöglichen Wunsch sie zu erleben. Dieses Gefühl scheint man Wehmut zu nennen. Aber Weder Weltschmerz noch Wehmut beschreiben das Gefühl das ich habe, perfekt. Melancholie, Romantik, Epik, Sehnsucht, Nebel, Mittelalter, Wald, Küste, Gebirge,dunkle Wolken, sind Worte welche ich verwenden würde, würde ich versuchen es zu beschreiben beschreiben. Das Problem ist, dass es so Ungreifbar ist. ich habe das Gefühl in seiner vollen Vollendung immer nur einen kurzen Augenblick. Wie bei einer Erinnerung die da ist, aber nicht richtig greifbar ist.
Ich assoziiere damit auch oft Erinnerungen aus meiner Kindheit (Ich höre zum beispiel in letzter zeit auch oft wieder Rammstein (das Album "Mutter"), weil ich das früher im alter von 4-7 gehört hab. Es erinnert mich extrem an diese Zeit.
Vor einiger Zeit habe ich angefangen "Dark Souls 2" zu spielen. Mir ist aufgefallen, dass ich oft in https://www.google.de/search?q=dark+souls+2+majula&espv=2&biw=1920&bih=955&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=TtvlVKmDLYLaPcrDgIgP&ved=0CAYQ_AUoAQ#tbm=isch&q=dark+souls+2+majula+coast, dem "Zuhause" im Spiel, diesem Gefühl verfalle. Meine "Erinnerung" ist auch stark von der Welt in diesem Spiel inspiriert.
Hier noch ein paar Bilder, die mich an dieses Gefühl erinnern.
https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xpf1/v/t35.0-12/11002472_785626048184692_152197242_o.jpg?oh=f7bdb420a099e015a41b84e60dfc562f&oe=54E7D96F&__gda__=1424498930_6980f2d61251fa6226d63464046a6ae1
http://www.philipphauer.de/galerie/caspar-david-friedrich/werke-gr/felsenschlucht.jpg
https://static.happywall.se/uploads/galleri/314/dimmig_skog_large.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6c/Caspar_David_Friedrich_008.jpg
Anscheinent hatte https://www.google.de/search?q=caspar+david+friedrich&espv=2&biw=1920&bih=955&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=1-LlVJa9CcvJPaiCgYgF&ved=0CAYQ_AUoAQ eine ähnliche inspiration, seine Bilder passen zu dem gefühl sehr gut.
Würde mich interessieren wenn es euch auch manchmal so geht ich finde es ist eigentlich ein wunderschönes und hochinteressantes Gefühl.
langkopf
hi langkopf
ich weiß nicht ob du im spam einen beitrag von mir gelesen hast, darin beschreibe (bzw habe ich abgeleitet) ich eine theorie, wonach alle materie unseres universums ...
a. durch zeitlosigkeit
b. aus emotionen (emotionen in form von leiden)
entsprungen sind.
was bei wiki zu "weltschmerz" steht, sorry, dass les ich mir nicht durch, aber ....
Hallo Langkopf,
was du beschreibst, ist eine typische Ausprägung der Romantik:
Die merkwürdig bestimmte als auch unbestimmte Sehnsucht, die Wehmut, die Entgrenzung, das Auflblitzen einer Möglichkeit - das "als ob" einer anderen (künstlerischen und naturdurchdrungenen) Welt, vermischt mit Erinnerungen und eigentümlichen Sentimentalitäten: das ist Stoff der Romantik und von Malern wie Caspar David Friedrich, Schriftstellern wie Jean Paul u. Novalis, und Komponisten wie Schumann, Chopin, Schubert umgesetzt.
Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, kann man diese kulturgeschichtliche Epoche als Reaktion auf den damaligen Wandel interpretieren: Industrialisierung, Entfremdung im Arbeitsprozess, Dominanz der Naturwissenschaften und Entwertung aller anderen Erkenntnisformen, der "Tod" Gottes; der Verlust der Natur als belebte, geistige, mythisch und mystisch besetzte Umgebung - ersetzt durch eine vollkommen durch Naturgesetzte determinierte Welt. (In dieser Welt leben wir heute noch.)
Interessant ist, dass romantische Impulse, die auf das frühe 19. Jahrhundert zurückgehen, bis heute überleben (innerhalb und außerhalb der Kunst).
Ich denke auch, dass im diese Sinne "romantische" Menschen aus naheliegenden Gründen Interesse an Psychedelika haben. Überhaupt scheinen mir viele Motive und Themen aus der Romantik in die psychedelische Bewegung (wenn auch manchmal transformiert) übergegangen zu sein.
Den Begriff "Romantik" habe ich bei meinem Durchsuchen des Webs auch öfter gelesen. Bis jetzt hatte Romantik für mich immer nur etwas mit Liebe zu tun, aber ich denke ich sollte mich damit nochmal etwas mehr auseinandersetzten.
Mir ist aufgefallen, dass ich in den letzten Tagen anscheinend einiges verarbeitet habe. Ich habe mich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt, dass es mir über den Tag doch oft etwas an Euphorie mangelte, besonders wenn ich alleine war. aber ich habe mir nun vorgenommen dieses Gefühl in Kunst zu kanalisieren, und habe noch gestern eine skizze meiner "Vision" gezeichnet, und werde es wahrscheinlich bald versuchen auf eine Leinwand zu bringen.
Und siehe da, ich hatte heute nicht einen Hauch dieses Gefühls verspürt (was nach den letzten wochen schon etwas besonderes ist). Es fällt mir anscheinend leichter mich mit dieser Sehnsucht abzufinden, wenn ich meine Emotionen in Kreativität fließen lasse.
Das absurde ist, jetzt wo ich das Gefühl nur einen Tag lang nicht mehr hatte, fange ich schon fast an es zu vermissen Negativität hat aus irgendeinem Grund auch etwas angenehmes.
Also kann ich euch nur empfehlen, wenn euch irgendetwas nicht loslässt, es in jegliche Form von Kunst umzusetzten
Ich kenne das Gefühl auch, und finde es eher unangenehm, vor allem wenn man es in Kontrast zu einer anderen Wahrnehmung sieht.
Ist bei mir meistens in der Winterzeit typisch, jetzt denke ich es ist Zeit in der viel zu wenig geschieht... aber die Aktivitäten (nutze das Gefühl auch kreativ aus) und Gedanken gehen dann eher in die Tiefe statt schnell und effizient (aber auch oberflächlich) zu sein.
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