Ihr sucht euch erst mal einen Krüppel aus, der noch etwas zu bieten hat, das noch für einen Steckling geeignet ist. Der rote cut scheint mir zuerst ideal, weil er noch gerade wächst. Warte ich noch länger, dann gibt das ein krummes, unförmiges Teil. Obwohl der Rest nicht viel wert ist, habe ich was stehen lassen, das in kurzer Zeit einen brauchbaren Steckling ergeben könnte (blauer cut). Der orange cut bedeutet, dass dort bald alles ab muss, falls man den Rest noch als Pflanze und nicht als unförmiges Dingsbums halten möchte.
Ich schnipple mit einer Schere oder einem Nagelknipser 4-5 kleine Schlitze in einen Einwegbecher. Sie sollen so breit sein, dass genügend Wasser in den Becher dringen kann, aber das Perlit nicht heraus bröselt. Dass die Becher transparent sind, ist natürlich nicht zwingend nötig, doch so kann man optimal das Wurzelwachstum beobachten. Auch könnte man in den meisten Fällen sehen, falls an der Schnittfläche Fäulnis auftritt. Bei allen Bechern, die nicht völlig lichtundurchlässig sind, können sich im Lauf der Zeit Algen bilden. Doch das ist nur ein Schönheitsfehler und sonst harmlos.
Das ist der abgeschnittene Pflanzenteil für den Steckling. Die größeren, hier auch hässlichen Blätter werden fast vollständig entfernt. Eine Kleinigkeit kann man stehen lassen, dass der Steckling Photosynthese betreiben kann, aber auf keinen Fall zu viel Wasser verdunstet. Denn er hat keine Wurzeln und muss mit dem wenigen Wasser auskommen, das er über die Schnittfläche aufnehmen kann.
Ich bestreiche die noch trockenen (!) Stecklinge mit Wurzelpuder mit maximal 0.4% Indolbuttersäure als Bewurzelungshormon. Die Schnittfläche selbst soll kein Wurzelpulver ab bekommen, weil das wasserabweisend ist. Deshalb das Wattestäbchen und nicht einfach ins Pulver tauchen. Ein Rezept zur Herstellung habe ich hier im Forum mal gepostet. Notfalls geht es auch ohne. Dauert aber länger und erhöht den Ausfall signifikant.
der Becher wird bis zu den ersten Blattknoten mit Perlit aufgefüllt und das Perlit wird bewässert. Der Becher mit dem Perlit wird nun in Wasser gestellt, aber nur mit ca. 10mm Wasserstand. Es soll nur die Schnittfläche sicher im Wasser stehen. Die Bewurzelung der restlichen ca. 3cm (je nach Steckling) hat nur feuchtes Perlit ohne Wasserbad. Bitte nur Leitungswasser nehmen und es jetzt nicht mit Nährlösungen besonders gut meinen wollen. Denn da unterschiedlich viel verdunstet und nur sehr wenig Nährsalze von der Pflanze verwendet werden, müsste man die Nährlösung stets genau kontrollieren und es dauert etliche Wochen, bis ein Steckling so sichtbare Mangelerscheinungen zeigt (fahlgelbe Bätter). Also bleibt man zuerst mal auf der einfachen und sicheren Seite.
Dann macht ihr eine Tüte drüber, zumindest für die ersten paar Tage, bis der Steckling gelernt hat, über die Schnittfläche Wasser aufzunehmen. Wann und wie man die Tüte dann am besten irgend wann entwöhnt, ist ähnlich den Schnullern bei Babies. Darüber können wir noch diskutieren. Die Stecklinge stellt ihr hell aber keine direkte Sonne, ideale Bewurzelungstemperatur 22°C. Das Wasser kann man gelegentlich wechseln, weil die Keimzahl darin ansteigt. Muss aber nicht
Diese Methode funktioniert seit Jahren total easy und unkompliziert. Da das Substrat anorganisch ist, eignen sich die Pflanzen sowohl für Hydrokulturen als auch für Erdlinge (die ich bei Salvia aber für restlos obsolet halte).
Viel Spaß dabei! Ideen, Fragen und Comments sind willkommen!
Update: erste Kontrolle nach genau 3 Wochen:
von 7 Stecklingen sind alle wohlauf und alle haben bereits Wurzeln. Der Steckling der zuletzt gezeigten Bilder ist der unten rechts
die Bewurzelung dieses Stecklings ist traumhaft
Den Bereich der Luftwurzeln habe ich nun mit Perlit aufgefüllt. Da dort keine Triebe sind, die unters Substrat gelangen, sind die voll erwünscht und würden sonst vertrocknen, sobald ich die Tüte entwöhne. Die oberen Ecken der Tüten habe ich längst abgeschnitten.
Update per 19.05.15
Alle Stecklinge sind wohlauf. Ausfall war Null.
Bald werde ich sie in Blähton umtopfen. Das hat aber keine Eile, weil die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gesichert ist. Es ist auch ganz gut, wenn der Wurzelballen zum Umtopfen stabil ist und das Perlit nicht auseinanderbröselt. Die Einwegbecher werden zum Umtopfen der Länge nach aufgerissen, dass praktisch keine Wurzeln verletzt werden.
Update per 21.06.15
nach inzwischen 2 Monaten
Ich habe die neuen Pflänzchen heute fast alle umgetopft. Für das Wachstum ist das noch lange nicht nötig, aber man muss sehr häufig gießen und die Pflanzen sind für die Mini-Becher einfach zu groß, was sich elementar auf die Standfestigkeit auswirkt. Gerade wenn das Substrat austrocknet, fallen sie leicht von der Fensterbank. Die Topf-niemals-groß-genug-Finder seien hiermit davon überzeugt, dass dies zumindest für Hydropflanzen so nicht gilt. Die Pflanzen sind allesamt super buschig und auch alle etwa gleich groß gewachsen.
Die Becher mit einem Seitenschneider an der Oberkante mehrfach einschneiden, dass man sie der länge nach aufreißen kann und die Wurzel heil heraus bekommt.
Ganz unkritisch sind die nächsten Tage nicht, denn man muss den Wasserstand entsprechend hoch und das Substrat feucht halten, bis sich die Wurzeln im neuen Substrat ausgebreitet haben und verwachsen sind.
Schöner Guide,
ich werde diese Methode die Tage testen, sobald ich Perlit zur Verfügung habe.
Wie sieht es aus mit der Bewurzelung von Minimalstecklingen in Perlit?
Muss ich mir Sorgen machen um eventuelle Kontamination am Perlit?
Bei den Jiffy Töpfen sollte man auf jeden Fall aufpassen, dass dort kein weißer Belag entsteht über den Zeitraum der kritischen Phase.
Du sagst ja selber, dass der kleine Weißkrautsalattopf von der Größe ausreicht, um meterhohes Gestrüpp zu bekommen. Wie sieht es aber nun aus wenn wir das Volumen verdoppeln oder vervierfachen? Kann man dann einen Monster-Wachstumsschub feststellen, oder ist die Wurzelmasse bzw. Topfgröße in Hydrosystemen bei Sally eher minderwichtig?
LG
Vielen Dank für dieses Tutorial
Kann man dieses Verfahren auch mit Seramis, anstelle von Perlit anwenden?
Hey, wir sind doch Daniel Düsentriebs!
Natürlich ist Perlit billiger. Der blaue Isoself aus dem Baumarkt war immer sauber. Die Pflanzen fest halten ist auch kein Problem. Schmeisse einfach ein dickes Blech auf die Fensterbank und einen Neodym-Magneten in das Pflanzgefäß. Das ist alles so easy beherrschbar..
... und ein größerer topf, mit einer "schweren" schicht kieselsteinen würde sogar neodym u blech ersätzen!!
jo, jetzt wollt ich bei YT noch "das blech" von spliff hier mit einbringen, wegen dem txt "da fliegt dir doch das blech weg ...", aber, in D leider "diskriminiert"!
Du weisst, das du EC-Werte mit Wechselstrom messen musst?
Von denen ´kann ich dir genügend dists bis zum pure water tester anbieten
Danke für den anschaulichen Guide! Werde ich wohl demnächst mal so probieren. (Allerdings mit einem bekannten kommerziellen Mittelchen als Bewurzelungshilfe.)
schöner guide muss ich definitiv irgendwann mal probieren, sofern ich eine sally ergattern und ein paar stecklinge ziehen kann
Update: erste Kontrolle nach genau 3 Wochen:
von den 7 Stecklingen sind alle wohlauf und haben bereits alle Wurzeln
die Bewurzelung dieses Stecklings ist traumhaft
Den Bereich der Luftwurzeln habe ich nun mit Perlit aufgefüllt. Da dort keine Triebe sind, die unters Substrat gelangen, sind die voll erwünscht und würden sonst vertrocknen, sobald ich die Tüte entwöhne. Die oberen Ecken der Tüten habe ich längst abgeschnitten.
PS. ich habe die diesen Post noch in den ersten Post editiert, dass man alle Bilder im direkten Zusammenhang sieht
Wow, die sehen richtig kerngesund aus!
Eine Sache zu der Plastiktüte interessiert mich noch, zu der die Meinungen etwas auseinander gehen:
Lässt du die Tüte den gesamten Tag drüber gestülpt und vor allem, unter welchem Sonnenlichteinfall befinden sich die Stecklinge wenn sie unter der Tüte sind?
Ich habe noch etwas bedenken, dass sich unter dem Plastik ein starker Hitze und Nässestau bilden könnte, von dem der Steckling kaputt geht, vor allem weil man ja den ganzen Tag nicht zuhause ist. Ist diese Sorge berechtigt?
Wenn man das oft genug gemacht hat, dann wird man immer nachlässiger. Ganz ehrlich, ich habe mich 3 Wochen um die Dinger überhaupt nicht gekümmert und war heute ziemlich erstaunt, dass bei 2 Stecklingen das Wasser schon fast völlig aufgebraucht war.
Vertrocknen ist die größte Gefahr. Wenn es unter der Tüte zu feucht wird, kann sein, es gibt ein paar braune Blattflecken oder -spitzen. Ist aber eher kosmetischer Natur. Gelüftet habe ich nie, die Tüten aber nur locker drüber und nach ca. 2 Tagen habe ich bereits zumindest eine Ecke der Tüte abgeschnitten. Knallige Mittagssonne sollten die Stecklinge natürlich nicht bekommen, denn unter der Tüte wird es sonst viel zu heiß. Die angestrebten ca,. 22 Grad sind jetzt ohne Aufwand ganz gut von alleine zu halten. Auch deshalb ist die Jahreszeit jetzt optimal. Auf der Fensterbank bekommen sie morgens kurz direkte Sonne, geschätzt ca. um 10h herum ist das Maximum. Bis die Sonne im Zenit steht, wird es schon wieder schattig.
Die Tüten müssen aber bald weg, auch wenn Salvia praktisch 100% RF super gut gefällt, denn sonst ist es so sicher wie das Amen in der Kirche, dass sich irgend wann Schimmel breit macht. In den Minibechern lasse ich die ziemlich lang, bis das Wurzelgeflecht so dicht ist, dass der Wurzelballen das Perlit fest zusammen hält. Das vereinfacht das (einmalige) Umtopfen. Mehr als 12cm-Rechtecktöpfe werden die Pflanzen wohl nie zu sehen bekommen
Da wir nicht in Kalifornien leben, hat es sich von der Minimierung des Aufwands als optimal erwiesen, jeden Frühling den Weg über Stecklinge gehen. Bis im Sommer geht es dann richtig ab, im November kann man, wenn man will, Blüten haben. Im Winter leiden sie ohne hohen Pflegeaufwand gewaltig und man macht aus den verbliebenen Krüppeln einfach im Frühling wieder Stecklinge. Die alten verholzten Krüppel treiben zwar wieder munter aus, sind aber nicht effektiv und erheblich anfälliger.
Danke für die Info.
Salvia braucht mindestens 12 Stunden ungestörte Dunkelheit pro Tag um zu blühen. Geringes Streulicht kann die Blüte bereits verhindern.
Ja, das strikte Einhalten der Dunkelphasen ist das wichtigste. Das ist auch der einzige Grund, weshalb Salvia einfach so im Zimmer auf der Fensterbank gehalten, in der Regel nie blüht. Künstliche Bedingungen braucht man dafür aber nicht einmal. In einem unbewohnten Raum auf der Fensterbank ohne Fremdlicht blüht Salvia im Normalfall jedes Jahr. Die Blüten sind schön und duften herrlich. Der Nutzen ist aber eher nur von botanischem Interesse, weil man Salvia im einfachsten Fall immer vegetativ vermehrt.
Man sieht auch, wie wichtig das gnadenlose Zurückschneiden der unförmig gewordenen alten Knorren ist. Das ist nochmals die Pflanze aus dem ersten Pics dieses Threads am 14.04.15.
Nun die gleiche Pflanze heute knapp 4 Wochen später aus zwei verschiedenen Perspektiven:
schaut ja richtig gut aus
Hast du bei der Sally eig. Hydrokultur? Weil sie in Blähton steht?
Ja. Erdlinge gibt es bei mir schon lange nicht mehr.
Update per 19.05.15
Alle Stecklinge sind wohlauf. Ausfall war Null.
Bald werde ich sie in Blähton umtopfen. Das hat aber keine Eile, weil die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gesichert ist. Es ist auch ganz gut, wenn der Wurzelballen zum Umtopfen stabil ist und das Perlit nicht auseinanderbröselt. Die Einwegbecher werden zum Umtopfen der Länge nach aufgerissen, dass praktisch keine Wurzeln verletzt werden.
Nun sind bald exakt 2 Monate vom Schneiden der Stecklinge um. Da je nach Pflanze nur 2-4cm hoch Perlit in den Bechern ist, will ich sie nun in Blähton in 11x11x12cm-Töpfe umtopfen. Nährstoffprobleme gibt es in den kleinen Bechern überhaupt keine, aber es wird langsam Zeit. Denn die Pflanze werden, wenn sie austrocknen, zu leicht und fliegen irgend wann von der Fensterbank.
Weil ich keine sauberen Pflanztöpfe mehr hatte, habe ich welche aus einer nahe gelegenen Gärtnerei geholt. Bestellen hat sich echt nie gelohnt, denn die haben super faire 10 Cent pro Topf verlangt.
Super Anleitung und sehr schöne Pflanzen hast du da
will mich an meine nächsten Sally Pflanzen auch mal mit Hydrokultur versuchen (meine Stecklinge sind leider immer gestorben wegen Spinnmilben oder sonstigem Ungeziefer )
Also ich muss eigentlich nur meinen Steckling in einen Becher Perlit geben und solange mit normalem Leitungswasser gießen, bis der Steckling sich gut "durchgewurzelt" hat. Anschließend umtopfen mit Blähton und mit einer (0,5g Hakaphos Spezial / l) Lösung gießen. Habe ich was vergessen ?
Hört sich eigentlich recht simpel an
Wie oft bzw wieviel muss ich die Pflanzen dann täglich gießen und wie sieht es mit Schädlingsbefall aus ?
Danke. Ich muss mal wieder ein Update der Bilder machen, denn die Pflanzen sind prächtig gewachsen. Alle buschig und wunderschön mit kurzen Internodien, Ausfall Null.
Ich habe die neuen Pflänzchen heute fast alle umgetopft. Für das Wachstum ist das noch lange nicht nötig, aber man muss sehr häufig gießen und die Pflanzen sind für die Mini-Becher einfach zu groß, was sich elementar auf die Standfestigkeit auswirkt. Gerade wenn das Substrat austrocknet, fallen sie leicht von der Fensterbank. Die Pflanzen sind allesamt super buschig und auch alle etwa gleich groß gewachsen.
Die Becher mit einem Seitenschneider an der Oberkante mehrfach einschneiden, dass man sie der Länge nach aufreißen kann und die Wurzel heil heraus bekommt. Als Substrat verwende ich jetzt normalen, gut durch gespülten Blähton.
Ganz unkritisch sind die nächsten Tage nicht, denn man muss den Wasserstand entsprechend hoch und das Substrat feucht halten, bis sich die Wurzeln im neuen Substrat ausgebreitet haben und verwachsen sind. Zum Spülen eignet sich ganz hervorragend ein kleines Eimerchen (hier 1kg Joghurt) mit unten eingearbeitetem Schlauch. Einfach passenden Kreuzschlitzschraubenziehr oder anderes rundes Metallteil kurz mit der Lötlampe erhitzt und passendes Loch hinein geschmolzen. Geht schnell und wird so richtig rund. PVC-Schlauch so reindrücken, dass er dicht schließt. Wenn man es richtig macht, braucht man keinerlei Kleber oder Dichtmasse.
Zum Spülen füllt man den Eimer zu einem Teil mit Wasser oder Nährlösung, steckt das Schlauchende an den Boden im Hydro-Gefäß, hebt den Eimer hoch zum Auffüllen und tiefer als den Wasserstand zum Entleeren. Durch den Saughebereffekt bekommt man so auch das Hydrogefäß problemlos ganz leer.
Der Schlauch ist ein Infusionsbesteck aus der Medizin für rund 50Cent
PS. ich habe diesen Post noch in den ersten Post editiert, dass man alle Bilder im direkten Zusammenhang sieht
Sieht doch spitze aus Die Hebetechnik kann man sich merken, die hilft bestimmt super.
Ich habe gesehen, du hast einen grünen Belag im Becher, Algen? oder Rückstände von evtl. Dünger? Den gleichen Farbton bekommt man auch ganz gerne in transparenten Bechern mit Erde als Substrat.
Und hast du kein Platzproblem, wenn du immer wieder Verjüngungskuren machst?
@hogie:
Ab wann gießt du deine Stecklinge mit der Nährstofflösung ?
Haben die ein wenig Eisenmangel ?
Keine Ahnung, was deutet für dich darauf hin?. Ein geringer Mangel welcher Art auch immer ist bei Pflanzen, die ohne jede Messung an der Unterkante der Düngung gefahren werden bei nur ca. 50ml Substratvolumen und fast 1m-Pflanzen durchaus hinnehmbar. Inzwischen sind alle umgetopft (in 11x11x12cm-Töpfe).
Das sollte sich jetzt von alleine bessern. Die Blätter sind auch schon grüner.
Danke für den Hinweis. Es stimmt schon, tief dunkelgrün sind die Blätter aktuell nicht ganz, wie das durchaus geht. Sie wachsen aber prächtig und sind sonst gesund. Momentan saufen sie Unmengen Wasser, weil es einfach zu heiß ist. Unter geringer Luftfeuchte leiden sie aber mehr als unter höheren Temperaturen (so bis 30°, deutlich darüber kacken sie ab . Die kühlst und trocken (von der RF) gehaltene Pflanze mag das aber auch nicht, denn sie zeigt erste braune Blattflecken, wie wir sie sonst als Herbstkrankheit kennen.
Meine Sally hat sich inzwischen vom Transport erholt, aber sie wächst nur sehr langsam und die Blätter rollen sich ein. Sowohl seitlich als auch an den spitzen. Die Pflanze steht auf einem Fensterbrett auf der Ostseite und im Zimmer hat es gegen die 29°C. Das ganze als Hydrokultur, sehr wenig Dünger und einer recht kleinen Bechergröße. Bei der Buntnessel daneben sieht jedoch alles Prächtig aus.
Jemand eine Idee ?
Mach mal ordentliche Fotos davon. Was hast du für Substrat und Nährlösung?
Als Substrat habe ich Perlite und als Nährlösung hakaphos spezial soft 0.5g / l
Wie lang ist der Steckling da drin? War er vorher schon bewurzelt, bzw. falls nicht, hat er jetzt schon Wurzeln?
Der is jetz ca einen monat da drinnen. Am anfang war es nur der bewurzelte Stamm und jetzt die zwei kleinen Seitentriebe mit dazu. Wurzeln hatte er eigentlich schon ganz ordentlich. Muss noch dazu sagen, dass das Zimmer schon mal bis zu 32*C werden kann
hmm habe eigentlich immer genug Wasser drinnen. Öfter sogar mal bis zu 5cm...
Ich warte einfach mal ab :)
Inzwischen sind wieder fast 2 Jahre vergangen. Ich habe nur noch einen totalen Krüppel überwintert und heute davon Stecklinge gemacht. Die Jahreszeit ist jetzt dafür optimal.
Gute Arbeit! Sehen zum anbeißen aus!
Da kannst du ja soweit durchatmen, dass es nicht so drastisch gekommen ist.
Das ist ein abgeschnittener Trieb des überwinterten Krüppels. Ziemlich kahl aber durchaus noch was, woraus man einen Steckling hätte machen können. Man beachte, dass der Trieb bereits über Monate abgeknickt bzw. fast ganz abgebrochen war. Er hing nur noch an einem Faden von höchstens einem Millimeter. Trotzdem hatte das gereicht, um den Rest noch so weit mit Wasser zu versorgen. Ich ließ über den Winter aber alles an der Pflanze, was Photosynthese betreiben kann. Egal wie schön oder fragil.
das ist der abgeknickte Trieb in der Nahaufnahme, oben rot eingekreist. Auf jeden Fall ist die Jahreszeit jetzt optimal, um Krüppel drastisch zurück zu schneiden und Stecklinge zu machen.
kürzt du die Blätter noch ein bzw kommen die unter gespannte Atmosphäre?
Ich müsste eig auch mal ein bisschen schnippeln, aber die Blattläuse wollen einfach nicht sterben, hatte ich noch nie.
Jup deswegen fragte ich ja, ich lass immer maximal 2-4 Blätter stehen bei so großen Steckis. Wie lange brauchst du zum bewurzeln, auch 1-2 Wochen nehme ich an oder? Dann mach ich mir immer zuviel Sorgen
Die angeschnittenen Blätter schmeisst die doch eh in nem Monat ab^^
Du machst meistens aber auch auf Hydro weiter oder?
Das hat sich bei mir als nicht praktikabel rausgestellt. Die gehen sobald die Wurzeln haben in einen 9er Topf mit Erde und abwarten, da hat es dann aber wirklich Sinn die Verdunstungsfläche zu reduzieren.
Mag sein, aber das ist nicht notwendig^^
Das Zeug wächst ja eh wie Unkraut und Probleme mit Ausfällen hatte ich schon lange nicht mehr. Wobei ich auch in Steinwolle bewurzel, das funktioniert bei mir am Besten.
Jup Indoor finde ich Hydro auch praktischer, aber draußen kommen die in 30 Liter Erde mit einem Schuss Osmocote und können so groß werden wie sie wollen. Das funktioniert irgendwie bei mir mit Hydro nicht so wirklich gut (ich bin manchmal etwas faul nach der Arbeit im Sommer)
Vllt versuch ich dieses Jahr nochmal Hydro in zwei großen Töpfen mit Glasfaserdochten dazwischen. Hast du damit Erfahrung?
Das vorhandene Stecklingsmaterial war zwar nicht toll, aber das wird schon. Alle sind sichtbar bewurzelt und gesund. Ausfall gab es wie gewohnt, keinen einzigen.
Ich mache gerade ein Nährlösungskonzentrat. Erst jetzt bekommen die Stecklinge langsam Nährstoffe. Zur reinen Bewurzelung ist es imho unsinnig, ihnen mehr als Leitungswasser zu geben. Doch jetzt ist die Jahreszeit super, die natürliche Sonne ist perfekt und die Temperaturen sind noch nicht zu heiß. Die Dinger wachsen jetzt erfahrungsgemäß wie Heu und man darf jetzt mit Nährstoffen nicht mehr geizen. Satt tiefgrüne, neue Blätter zeigen an, dass man mit den Nährstoffen nicht zu geizig war xD
Was mich immer wieder erstaunt, ist doch wie einzigartig jede Pflanze ist. Das obwohl sie genetisch völlig identisch sind. Das ist zwar keine echte Schönheit, denn die Pflanze ist unter sehr trockenen Bedingungen aufgewachsen. RF bloß um 40% herum und auch öfters mal zu wenig Wasser, dass sie gewelkt ist. Das sieht man ihr auch an. Doch was mich wundert, sie hatte nicht die geringste Absicht zu spargeln.
Die Pflanze hat sich für die von dir besagten Bedingungen echt top gehalten bin leicht neidisch :)
Wenn ich mal wieder die Ehre haben darf Stecklinge von einer Salvia zu schneiden , versuche ich es nach deiner Beschreibung, echt top gemacht .
Mfg
Reichlich Licht, nehme ich an. Südfenster?
Wenn man auf buschige Pflanzen steht, kann man sie im Frühjahr zurückschneiden und dann hell stellen, am Besten draußen. So bin ich mit dieser verfahren.
Jetzt ist wieder Zeit für Salviastecklinge!
Es ist Frühling, die Sonne scheint wieder länger und wir haben Zimmertemperaturen um 20 Grad ohne trockene Heizungsluft
Bei mir hat es sich bewährt, jeden Frühling eine Verjüngungskur zu machen und sich um die alten Krüppel weniger zu kümmern. Meisten werfen sie auch genügend brauchbares Stecklingsmaterial ab, denn zurückschneiden sollte man sie ohnehin.
In den nächsten Wochen habe ich auch das Problem, dass ich öfter mal für ein paar Tage weg bin. Stecklinge brauchen in den ersten Wochen beim Bewurzeln kaum Aufsicht. Die alten Krüppel muss ich gnadenlos unter Wasser setzen, denn die verzocken jede Menge Wasser. Überwässern mögen sie auch nicht, wird aber besser toleriert als wenn das Wasser zu Neige geht. Hydrokulturen sind hier viel flexibler. Am besten ist es aber, wenn man nicht mit hohen Wasserständen arbeitet, sondern regelmäßige feucht-/Trockenperionden hat.
Was macht ihr eigentlich um einen Steckling, der frisch aus der Box kommt, möglichst schonend an das Leben in Zimmeratmosphäre zu gewöhnen?
Ich mache es bislang immer so, dass ich sie Schritt für Schritt näher an die sonnige Fensterbank ranstelle und täglich gründlich mit Wasser einsprühe.
Aber das ein paar alte Blätter braune Stellen bekommen, lässt sich kaum vermeiden.
Ich habe jetzt über den Winter in einer Growbox reichlich Stecklinge gezüchtet, von denen ich die ersten nun schrittweise an das Leben in Raumluft und Sonne gewöhne.
Ich ziehe eine Plastiktüte über die Pflänzchen und schneide erst mal eine Ecke ab, dann eine zweite Ecke. Einfach langsam. Vor allem frische Stecklinge, die bewurzelt werden sollen, sollten die ersten 2 Tage fast 100% RF haben, bis die Wasseraufnahme über die Schnittfläche einigermaßen funktioniert. Pflanzen möglichst nicht zu lange verwöhnen, denn das rächt sich hinterher.
Nun ist knapp ein Monat vergangen. Die Methode ist wirklich mehr als bewährt und kann ich nur weiter empfehlen. Alle Stecklinge sind kräftig bewurzelt und wohlauf. Ausfall wie immer: null. Pflegeaufwand ebenfalls praktisch null. Nach 2 Wochen einmal Wasser gewechselt. Ab jetzt bekommen sie Nährlösung und bleiben aber noch eine Weile in den kleinen Plastikbechern.
Danke für den Guide, werde ich demnächst so versuchen.
Hat demineralisiertes Wasser ggü. Leitungswasser irgendwelche Vor-/Nachteile beim Bewurzeln, oder ist das egal?
Danke, so wird es gemacht. Wird reine Hydrokultur mit Blähton, dann brauche ich keine Angst mehr zu haben, dass die Wurzeln in verdichteter, zu nasser Erde keine Luft bekommen.
Sie kriegen noch eine Tüte und kommen dann in die Box zur großen Pflanze. Für so kleine Stecklinge würde wahrscheinlich sogar eine LED mit 1-2 Watt ausreichen, um sie unabhängig von der Jahreszeit zu bewurzeln.
In Sachen Stecklingschneiden: Sehe ich es richtig, dass es, zumindest bei Minimalstecklingen mit nur einem Blattknoten, sinnvoller ist, die Internodie eher über dem Blattknoten stehen zu lassen, damit die Pflanze Energiereserven hat, von denen sie bei nicht optimalen Haltungsbedingungen zehren kann? Also das obere Stück stirbt ab und dafür kann sie besser neu austreiben?
Alles, was grün ist, kann ja Phtosynthese betreiben und damit auch zur Energieversorung bei tragen. Gerade bei Minimalstecklingen fast ohne Blätter ist der Anteil ja nicht einmal unerheblich. Ich würde es dran lassen. Es ist auch eine Pufferzone, falls von oben her nicht nur wie gewohnt eintrocknen, sondern faulen oder schimmeln sollte, was vor allem unter den anfänglich verwendeten Tüten ja durchaus passieren kann. Solange das von einzigen Blattknoten des Minimalstecklings weiter weg passiert, ist das alles nicht schlimm.
Kann man nach knapp 2 Wochen langsam niedrigdosiert mit der Nährstoffzufuhr anfangen wenn zwar noch keine Wurzeln sichtbar, aber die Blätter schon gewachsen sind? Ministecklinge haben ja nicht viele Reserven.
Ich habe es nie gemacht. Solange die Konzentration nicht zu hoch wird, kann eigentlich nichts passieren. Denn wenn du z.B. täglich mit schwacher Nählösung gießt, der Steckling aber praktisch nichts verbraucht, dann kann sich schnell eine Konzentration anreichern, die du gar nicht haben willst.
Man kann ja z.B. nur anfangs mit Nährlösung gießen und dann nur Wasser nachfüllen, oder man tauscht die Lösung öfters mal aus. Sind ja eh nur 100ml oder so. Wenn man in Erde bewurzelt, hat die Pflanze ja auch gleich von Anfang an Nährstoffe und das klappt prima. Ohne Nährstoffe stellt sie bald das Wachstum ein.
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