Aug 8 2009, 19:13
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Grünschnabel Beiträge: 1 Mitglied seit: 8.Dec 2008 Alter: 36 |
Vielleicht liest irgendjemand gern Gedichte...
Sinnliebe Am Anfang ist alles leise, dann entgleitet aus der leisen Weite die alte Weise, die seit einst den Geist zu geistreichen Leistungen verleitet, Am Anfang angefangen hat alles, als der Geist gefangen in Form des schönen Schalles drückt sich das Sehnen aus und die sinnliche Sucht wird zur Flucht in die Weite der Freiheit Sehnen sind Saiten - man muss sie streicheln, damit sie singen und die Luft zum schwingen bringen Seiten sind Blätter im Buche, die im Winde flattern, Stäbe und Blätter der Buche, ich spring, sie zu ergattern, immer weiter! Himmelreiter im Fluch der Sinn erweiternden Suche, ich fühl, ich weiß nicht, ich seh, ich weiß nicht, ich rat, ich weiß nicht, ich find, ich weiß nicht, ich schätz, ich weiß nicht, ich glaub, ich weiß nicht, ich mein, ich weiß nicht, ich liebe, dass ich nichts weiß Ich liebe die Wahrheit, meine Wahrheit, meine schillernde, schimmernde Wahrheit, die nie wahr bleibt, die nie da bleibt, flüchtig, fliehend, fliegend wie die Raben, ich such sie und ich werde sie nie finden, nie binden, aus jeder Schlinge wird sie sich winden, nicht wie ein Wurm, wie der Wind, sie ist winzig und doch - schnell wird die Brise zum Sturm - so groß windig, meine Wahrheit, und ewig frei, frei zu sein heißt Arbeit, ja Leid Freiheit ist ein ständiges Ringen mit der Wahrheit, erst Arbeit macht frei… du sagst du zweifelst nicht, das ist eigentlich ziemlich einfältig, wobei mir einfällt, ich bin auch kein zweifler, dreifler, vierfler… nenn mich vielmehr ein vielfler, renne immer hinter tausend Zielen her ich fühl, ich weiß nicht, ich seh, ich weiß nicht, ich rat, ich weiß nicht, ich find, ich weiß nicht, ich schätz, ich weiß nicht, ich glaub, ich weiß nicht, ich mein, ich weiß nicht, ich liebe, dass ich nichts weiß Weit offene Augen und Ohren sind wehrlos gegen Dornen Und der der Dorn im Auge erfüllt mich mit Zorn Wut ist die Wiege, ist das Horn für den Met aus der Dichter Born Ich sage nein zu Kriegen - und zu Frieden Ich bin unzufrieden und nicht zufrieden zu kriegen, mich dürstet ’s, wie einem Baum in der Wüste und gegen den Durst scheint der Rausch ein guter Tausch. Oft lauscht’ ich dem Rauschen des Wassers und wollt mich berauschen oft sah ich Barden darin baden, die, sich an des Raben-Asen heiligen Wasser labend, lasen. Mir bleibt das Schweißbad, ich weiß nicht, ob ich nichts weiß ich fühl, ich weiß nicht, ich seh, ich weiß nicht, ich rat, ich weiß nicht, ich find, ich weiß nicht, ich schätz, ich weiß nicht, ich glaub, ich weiß nicht, ich mein, ich weiß nicht, ich liebe, dass ich nichts weiß Ich piss auf mein Gewissen und scheiß auf die Weisheit, ich will Steine schmeißen und steinig den Weisen, ich bin keiner, der euch euren Weg weist, sondern einer, der Steine in denselben legt, heißt einer, der eurem Liegewagen die Achsen bricht, ein auf dem Wege lagernder Wegelagerer, kein Wegweiser, ein wahnsinniger Wege-Rater, ein wirbelndes Irrlicht, mein Irrsinn verwirrt dich, ein schätzender Rätselnder, wandernd, wenn der Weise steht, tanzend, wenn der Weise geht, verwundert, wenn er versteht, planlos, wohin die Reise geht meine Raben raten mir raunend, des Leben Rätsel zu raten, also such ich süchtig nach einem Sinn, werde empfindsam und fündig, Suchen ist sinnlich, so find ich im Suchen selbst den Sinn, ich fühle, ich höre, ich sehe, ich empfinde, das heißt ich bin, kann mich damit nicht abfinden und erfinde weiteren Sinn, ich rätsle und schätze und schaffe damit Schätze, an die ich glaube, die ich meine und dann meine nenn, das Leben ist voller Sinn, das Leben ist voller Sinn, ich fühl, ich weiß nicht, ich seh, ich weiß nicht, ich rat, ich weiß nicht, ich find, ich weiß nicht, ich schätz, ich weiß nicht, ich glaub, ich weiß nicht, ich mein, ich weiß nicht, ich liebe, dass ich nichts weiß Ich glaubte an das eine Sein Aber, aber, aber der Laberer sprach nein Ich glaube an das eine seiend scheinende Mein Ich glaube an die Sprache und damit an die Widersprache Sobald das Eine in Teile geteilt gibt es auch das Gegenteil Sobald das Eine in Sprüche gedruckt gibt es auch den Widerspruch Es mag sein, dass ich Sein mag, weil es weder ja noch nein sagt. Vielleicht ist alles möglich und womöglich alles viel leichter, letztendlich ist wahrscheinlich allein der Schein wahr |
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Feb 1 2011, 13:40
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#2
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Grünschnabel Beiträge: 54 Mitglied seit: 1.Feb 2011 Alter: 33 |
Man kann das ja wohl von zwei anfangspunkten aus betrachten
1.anfangspunkt:ÜBERSCHRIFT hierzu hätt ich dann auch gleich ma ne frage, Geht es hier um die liebe zum sinvollen oder um die frage wie sinvoll die liebe ist 2.anfangspunkt:INHALT der inhalt dieses gedichts scheint auf den ersten blick auszusagen das ''ICH'' nichts weiß aber wenn man genauer hinguckt führt einen dies doch zu den fragen: -warum weiß ich nichts -kann ich wissen -ist wissen gut für mich und/oder andere -ist der mensch zum wissen fähig -------------------- „Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.'' |
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Feb 1 2011, 20:15
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#3
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Salvia Fan Beiträge: 260 Mitglied seit: 6.Jan 2011 Alter: 34 |
Warum werden immer die alten threads ausgegraben?
-------------------- Wer gab den Menschen das Recht die Erde auszubeuten???
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Feb 2 2011, 15:09
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#4
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Grünschnabel Beiträge: 54 Mitglied seit: 1.Feb 2011 Alter: 33 |
weil die themen recht interessant sind
-------------------- „Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.'' |
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