Druckversion des ausgewählten Themas

- zurück zum Originalformat -

SALVIA-COMMUNITY.net _ Indoor _ Spurenelemente Bei Dünger

Geschrieben von: hand Jun 5 2021, 19:50

Sind Dünger, die die ganze Palette an Spurenelementen haben den reinen NPK-Düngern grundsätzlich überlegen oder macht das in der Praxis wenig Unterschied bei in Erde gehaltenen Topfpflanzen?

Geschrieben von: hogie Jun 6 2021, 12:22

QUOTE(hand @ Jun 5 2021, 19:50)
Sind Dünger, die die ganze Palette an Spurenelementen haben den reinen NPK-Düngern grundsätzlich überlegen oder macht das in der Praxis wenig Unterschied bei in Erde gehaltenen Topfpflanzen?
Ob mit reinen NPK-Düngern ein Mangel entsteht oder nicht, hängt nur davon ab, was dein Substrat ergänzend liefern kann und das weißt du nicht. Was am wenigsten vorhanden aber nötig ist, bestimmt das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen.

Original: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1c/Minimum-Tonne.svg/330px-Minimum-Tonne.svg.png

Ich habe vor vielen Jahren mal einen Sack Hydrokulturdünger für den Gemüseanbau gekauft und den verwende ich für alles. Der darf keine Schwermetalle im Übermaß wie z.B. für Zierpflanzen enthalten und bringt als Hydrokulturdünger alles in pflanzenverfügbarer Form ohne Mithilfe von Bodenbakterien mit. Auch Spurenelemente.




Geschrieben von: hand Nov 18 2023, 10:13

Folgende Auflistung aller wichtigen Nährstoffe habe ich gefunden:

Primär:
N - Stickstoff
P - Phosphor
K - Kalium

Sekundär:
Mg - Magnesium
Ca - Calcium
S - Schwefel

Spurenelemente:
B - Bor
Cu - Kupfer
Fe - Eisen
Mn - Mangan
Mo - Molybdän
Zn - Zink


Man findet häufig Dünger mit den Primärstoffen NPK und Spurenelementen. Wenn man Glück hat, ist auch noch Magnesium dabei. Wie wichtig sind die Sekundärstoffe Magnesium, Calcium und Schwefel für Topfkulturen, da sie oft nicht oder nur unvollständig enthalten sind?

Geschrieben von: hand Nov 18 2023, 16:42

Da fällt mir gerade auf, dass Calcium und Magnesium wohl schon im Leitungswasser enthalten sind. Bleibt noch die Frage, ob es Sinn macht, Schwefel zu ergänzen.

Geschrieben von: hogie Nov 19 2023, 03:42

Wenn du ein Nährsalz verwendest, das explizit für Hydrokulturen ist, dann müssen die Spurenelemente in so ausreichender Menge enthalten sein, daß du dir darüber keine Gedanken mehr machen musst. Ob die Calciumversorgung über das Leitungswasser ausreicht, ist in Regionen mit sehr weichem Wasser nicht garantiert. Hakaphos machte beim Spezial klare Angaben darüber, ab wann man abhänging von der verwendeten Wasserhärte, Calciumsalze ergänzen muss.

Geschrieben von: hand Nov 19 2023, 09:19

Interessant zum Thema Schwefel:


Geschrieben von: hand Nov 20 2023, 05:56

Die Gesamthärte vom Leitungswasser liegt hier lt. lokalem Wasserversorger bei 14,8 °dH, ist also eher hoch.

Calcium: 63 mg/l
Magnesium: 26 mg/ml
Sulfat: 18 mg/l

Da könnte man zu etwa gleichen Teilen Regenwasser beimischen, um die Härte in den optimalen Bereich zu bringen wenn ich das richtig verstehe, oder?

Geschrieben von: hogie Nov 20 2023, 10:05

QUOTE(hand @ Nov 20 2023, 05:56)
Da könnte man zu etwa gleichen Teilen Regenwasser beimischen, um die Härte in den optimalen Bereich zu bringen wenn ich das richtig verstehe, oder?
Zumindest für Salvia, kannst du dir das sparen. Salvia ist gegen hartes Wasser nicht empfindlich. Hier hatte ich immer 18° dH

Geschrieben von: hand Nov 20 2023, 10:55

Alles klar, danke.

Geschrieben von: hand Dec 5 2023, 12:36

Ich überlege gerade, ob es Sinn macht, Dünger selbst zu mischen. Folgende würde ich in Erwägung ziehen:

Hakaphos Grün:
NPK: 20+5+10

Monokaliumphosphat MKP:
NPK: 0+52+34

Den Hakaphos würde ich dann für die Wachstumsphase nehmen und für die Blütephase könnte ich den Phosphor- und Kaliumanteil nach Bedarf erhöhen.

Würde das funktionieren?

Oder einfach einen ausgewogenen Dünger nehmen? Aber was ist ein ausgewogenes Verhältnis? Irgendwo meine ich, ca. 3:1:2 gelesen zu haben.

Geschrieben von: hogie Dec 7 2023, 06:18

Zerbrich dir nicht Kopf darüber, die Düngerzusammensetzung bis ins feinste zu optimieren. Deine bisherigen Ergebnisse zeigen ja, daß du keinesfalls auf dem Holzweg bist. Hakaphos ist ein professioneller Hersteller von Dünger für den gewerblichen Anbau. Dünger im gewerblichen Anbau sind ein erheblicher Kostenfaktor, ganz besonders seit dem Ukrainekrieg. Man kann es sich beim gewerblichen Anbau von Gemüse und Getreide daher nicht leisten, irgend einen Nährsalzbestandteil auf die Felder zu bringen, der von den Pflanzen gar nicht gebraucht wird. Denn ein suboptimaler Dünger geht schnell in die Tausende und die nicht verwerteten Nährsalze belasten zusätzlich die Umwelt. Bei uns im Kleinen ist das aber nicht so. Wenn du 5 verschiedene Dünger kaufst, schadet das schnell mehr, als wenn du einen für alles nimmst, mit dem die Pflanzen prima klar kommen, auch wenn der nicht von jeder Pflanzenart vollständig verwertet werden kann, sondern irgend was über bleibt.

Geschrieben von: hand Dec 7 2023, 08:16

Alles klar, dann werde ich jetzt erst mal bis auf weiteres einfach den Hakaphos Soft Ultra 18+12+18 für alles nehmen, der scheint recht ausgewogen zu sein und die Konzentration nach Bedarf anpassen. Momentan bin ich bei 1g/l. 0.5g/l scheint bei blühenden Pflanzen doch zu knapp bemessen zu sein.

Geschrieben von: hogie Dec 7 2023, 21:35

Für den von mir verwendeten Hakaphos Spezial werden für bedürftige Kulturen 1.0-2.0g/l bei reinen Hydrokulturen angegeben. Bei 1.0g/l ist schon noch Luft nach oben. Aber mit Bedacht. Ich mache das einfach nach Bauchgefühl und gehe höher, wenn die Pflanzen extrem schnell wachsen. Wenn die Temperaturen sehr hoch sind und täglich die Sonne scheint, gehe ich wieder runter oder gieße einfach immer mal wieder nur mit Leitungswasser. Denn wenn sich der tägliche Wasserbedarf in Form von Nährlösung sonnenbedingt verdoppelt, verdoppelt sich ja nicht gleichzeitig der Nährstoffbedarf. Das hat so über viele Jahre immer super funktioniert. Nur nicht überdüngen. Echte Mangelerkrankungen habe ich beim Hakaphos spezial nie gesehen. Neue Blätter hatten dann kein tief sattes Grün, aber waren sonst völlig gesund und wunderschön. Ich bin da sehr schludrig geworden, weil sich das nie gerächt hat. Wenn gerade das Nährlösungskonzentrat aus ist, dann gibt es auch mal eine Woche nur Leitungswasser, bis ich wieder welches angesetzt habe. biggrin.gif



Geschrieben von: hand Dec 7 2023, 22:55

Ja, bei meinem Dünger sind auch 1-2‰ für bedürftige Kulturen angegeben. Ich werde die Dosierung auch nach Gefühl machen, man sieht es ja den Pflanzen ungefähr an, wieviel sie brauchen. Momentan scheint 1g/l zu passen. Mal sehen, ob es nötig sein wird, noch höher zu dosieren.

Ausgelaugte Erde verhält sich ja nicht viel anders als reine Hydrokulturen, man muss ständig Nährstoffe zuführen, damit die Pflanzen glücklich sind.

Geschrieben von: hogie Dec 7 2023, 23:18

Ich gehe davon aus, daß sich Hakaphos Soft Ultra und der inzwischen nicht mehr hergestellte Hakapos spezial in der Praxis nicht so wesentlich unterscheiden (der Spezial hatte 16+8+22(+3)). Denn der Soft Ultra scheint der Nachfolger zu sein.

Geschrieben von: hand Dec 8 2023, 04:34

Ich finde die ganze Produktpalette von Compo Expert ziemlich undurchsichtig, aber es gibt auch noch einen Hakaphos Soft Spezial mit identischer Nährstoffverteilung zu deinem, aber höherem Nitratstickstoffanteil. Dieser scheint der Nachfolger zu sein.

Den Soft Ultra gibt es mittlerweile nur noch als 18+8+18. Ich hatte ihn letztes Jahr noch als 18+12+18, also mit erhöhtem Phosphoranteil gekauft, was der Nährstoffverteilung des Hakaphos Blau (15+10+15) ähnelt, bei etwas höherer Konzentration. Zumindest in der Blütephase kann etwas mehr Phosphor sicher nicht schaden.

Warum hattest du dich damals für erhöhten Kaliumanteil entschieden? Es heißt doch immer, dass Grünpflanzen, zumindest in der vegetativen Phase, eher stickstoffbetont gedüngt werden sollten.

Geschrieben von: hogie Dec 8 2023, 20:40

QUOTE(hand @ Dec 8 2023, 04:34)
aber es gibt auch noch einen Hakaphos Soft Spezial mit identischer Nährstoffverteilung zu deinem, aber höherem Nitratstickstoffanteil. Dieser scheint der Nachfolger zu sein.
Stimmt. Den gibt es ja auch noch.

QUOTE(hand @ Dec 8 2023, 04:34)
Warum hattest du dich damals für erhöhten Kaliumanteil entschieden? Es heißt doch immer, dass Grünpflanzen, zumindest in der vegetativen Phase, eher stickstoffbetont gedüngt werden sollten.
Das habe ich gar nicht aktiv entschieden, denn der Hakaphos Spezial war damals der einzige reine Hydrokulturdünger, den ich bekommen konnte und auch den nur als 25kg-Sack. Ist schon locker 20 Jahre her. biggrin.gif

Geschrieben von: hand Dec 9 2023, 08:09

Du hast wenn ich mich nicht täusche irgendwo geschrieben, dass die Blätter bei höherer Dosierung bei dir nicht mehr so sattgrün sind. Ich habe gelesen, dass zu hoher Kaliumanteil die Aufnahme anderer Nährstoffe blockieren kann. Vielleicht könntest du mit einem ausgewogenen oder für Grünpflanzen optimierten Dünger noch mehr rausholen. Wenn es dir aber nur auf den Erhalt der Genetik ankommt, spielt das natürlich keine Rolle.

Geschrieben von: hogie Dec 9 2023, 21:04

Nicht sattgrüne Blätter hatte ich nur bei Unterdosierung. In Grenzbreiche hoher Dosierung bin ich niemals gegangen, weil sich der nachlässige Umgang sonst sicher mal gerächt hätte. Spätestens beim bald legalen Cannabisanbau wird man sich aber auch mit den Problemen bei hohen Dosierungen befassen müssen. wink.gif


Geschrieben von: hand Dec 9 2023, 22:06

Was war die höchste Dosierung bei Salvia, die du bisher getestet hast? Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich über 1g/l gehen sollte jetzt in voller Blüte, aber relativ schwacher Beleuchtung, oder ist die Dosierung unabhängig von der Lichtintensität, weil die Pflanzen bei weniger Licht auch weniger saufen und somit automatisch weniger Nährstoffe bekommen? Im Winter soll man ja eigentlich weniger dungen.

Geschrieben von: hogie Dec 10 2023, 00:27

Lass es lieber so, wie es ist, denn das Ergebnis könnte kaum besser sein. Ich kann es nicht genau sagen, weil ich es nicht dokumentiert habe, aber wesentlich über 1g/l bin ich selten gegangen. Mit den höchsten Werten bei starkem Wachstum, meistens im Frühjahr oder Sommer.


Geschrieben von: hand Dec 10 2023, 09:08

OK, überdüngen will ich auf keinen Fall.

Geschrieben von: hand Dec 15 2023, 12:45

Jetzt habe ich Flüssigdünger für Erdkulturen mit Huminsäuren gesehen, die mit besserem Wachstum werben, z.B. von Substral, Miracle Gro, Kölle. Bringt das wirklich etwas?

Original: https://i.imgur.com/AEPN3mk.jpg

Powered by Invision Power Board ()
© Invision Power Services ()