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post Dec 6 2019, 20:30
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Salvia Meister
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Da sprichst Du schon etwas an. Aber es mir eher um Integrität und Loyalität als im Identifikation.
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post Dec 7 2019, 14:46
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Salvianaut
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Loyalität und in Wirklichkeit auch Integität sid sehr persönliche Sachen.

Das ist ja das Problem des rassistischen Nationalismus, das man loyal plötzlich übersteigert nichtmehr einem Wesen gegenüber ist sondern einer annoymen Struktur.
Das gleiche gilt natürlichen für jeden Fan - und markenkult.
Darin zeigt sich wieviel Loyalität und Integrität tatsächlich in den Menschen steckt und wie wenig sie damit in einer staatlichen Struktur angfangen können.
Da liegen riesen Potentiale brach die jetzt sinnlos und oft sehr destruktiv übertragen werden auf Quark. Markenidentität, Fankulte, Rassismus und Chouvinismus , da kommt auch zum Ausdruck was der Staat seiner statischenRregeln wegen gar nicht braucht und damit verachtet.
Loyalität und Integrität sind eine Gefahr für den Staat wenn sie dem persönlichem Umfeld zugute kommt (wo sie einzig hingehört) und nicht auf Quark entsorgt werden muss.
Tatsächlich war Helmut Kohl absolut loyal und integer als er seine Spender nicht verriet.
Dafür kann man heute noch seinen Hut vor ihm ziehen.

Mit Integrität und Loyalität bist Du im Zweifel bei der Mafia besser aufgehoben als beim Staat.
Das ist ja das Problem

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 7 2019, 14:52 Uhr.


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post Dec 7 2019, 19:07
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Salvia Meister
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Man kann natürlich alle Begriffe missbrauchen. Das heißt jedoch nicht, die Werte änderten sich oder andere Worte würden benötigt, um das zu beschreiben. Letztere würden dann von diesen Leuten wiederum missbraucht werden. Die AfD macht das ganz deutlich. Sie pickt sich populäre Begriffe heraus und verdreht sie oder stellt sie in einen anderen Kontext.

Wir unterhalten uns und ich gehe davon aus, dass Du Loyalität und Integrität verstehst. Identität brauchte ich nicht. Dahinter verbirgt sich lediglich das Ego.

Der Beitrag wurde bearbeitet von harekrishna am Dec 7 2019, 19:09 Uhr.


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post Dec 7 2019, 21:03
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Salvianaut
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QUOTE(harekrishna @ Dec 7 2019, 20:07)
...

Wir unterhalten uns und ich gehe davon aus, dass Du Loyalität und Integrität verstehst. Identität brauchte ich nicht. Dahinter verbirgt sich lediglich das Ego.
*





Identisch bist Du doch nicht mit Deinem Ego smile.gif
Wenn Du das glaubst dann bist Du der wahre Egoist biggrin.gif
Das sagt niemand anders als Deine Ego das nicht fassen kann das es nur Teil einer komplexen Perönlichkeitssstruktur ist. Das Ego allein hat die Tendenz sich derart wichtig zu nehmehn biggrin.gif
Du bist mit Dir Selbst identisch und Dein Ego ist Teil davon.

Du stehst auf dem Standpunkt der Malleurlauber am Ballermann tut mit seinem Urlaubstreiben wirklich etwas für sich selbst, und deshalb ist sein handeln egoistisch.
Ich steh auf dem Standpunkt der Malleurlauber handelt in gewisser Weisse autoaggressiv, er tut sich etwas an, stumpft sich ab, er ist kein Egoist, er ist ein getriebener auf der Suche (oder auf der Flucht vor) sich Selbst.



Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 7 2019, 21:11 Uhr.


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post Dec 7 2019, 22:23
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Ich weiß nicht, ob uns der Begriff "Identität" irgendwo hinbringt. Für mich ist er wertlos. Allenfalls für die Verwaltung von Bedeutung.

Mit Toleranz könnte ich mehr anfangen. Um auf das Thema zurückzukommen, werden die kleinen Farmer von den Konzernen nicht toleriert. Auch der Eigenanbau wird nicht toleriert. Und da spielt die Identität keine Rolle, es sei denn, man ist Faschist oder Elitarist und gegen Gleichstellung, Emanzipation.

Der Beitrag wurde bearbeitet von harekrishna am Dec 7 2019, 22:26 Uhr.


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post Dec 7 2019, 22:38
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„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“

fällt mir a ein.

Da will "etwas" tolerant sein das gar nicht wahr haben will das es etwas ist und jeden Gedanken daran was es ist und was es will scheut wie der Teufel das Weihwasser aber es ist sich sicher das es die Welt zu erdulden hat.

"Es" weil die Identität (was es ist - oder sein könnte) ja unklar bleibt.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 7 2019, 22:42 Uhr.


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Die Frage: "Warum kann (oder darf) man das Ding an sich nicht erkennen?" wird sich nicht mit einer Feststellung dessen ändern. So funktioniert das Universum halt. Ab einer Grenze steht jedes Ding für sich selber. Man kann von Außen nicht erfahren, was es ist. Ja das Wesen selber erkennt nur Reflexionen und muss letztlich - nach "unendlich" vielen kaleidoskopähnlichen Erfahrungen - zugunsten einer höheren Entität aufgeben - das ist der sogenannte Egotod.

Und ich behaupte, wenn das die "Wahrheit" ist, warum bezieht sich ein weltliches System noch immer auf das Ego, wenn es doch gar nicht existiert. Müsste man nicht dort nachbessern und dem einzelnen Wesen dementsprechend helfen, anstatt es darauf festzunageln?

Der Beitrag wurde bearbeitet von harekrishna am Dec 7 2019, 23:23 Uhr.


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Das Problem mit dem kantschen "ding an sich" ist der Dualismus.
Wir haben das Erkennde, das Subjekt und das Erkannte, das Objekt.

Im Ḿatrialismus gibt es kein Erkennen.

Im Idealismus gibt es nie etwas getrenntes, Subjekt und Objekt sind Aspekte eines Ganzen.
So wie du Dir nie auf den Hinterkopf gucken kannst kann auch ein Ding an Sich (das immer Erscheinung ist, es gibt kein Ding an Sich - Kant denkt wirklich noch das es diese Trennung gibt) nie ganz und vollständig erkannt werden.

Aber das kann doch kein Grund sein darüber nicht nachzudenken.
Vor allem wenn das Objekt des denkens das eigene Selbst ist.
Was lebt denn da in mir, was drängt in die Welt? Welchen Nutzen hat das was da aus mir heraus will ? Was brauche ich ?

Natürlich gibt es ein Ego.
Das Ego ist der refklektierte Teil Deines Erlebens, der urteilt, Pläne schmiedet, abwägt, zielgerichtet denkt.
Aber Du hast auch Bedürfnisse, Triebe, Emotionen, Konditionierungen, fehlgeleitete Triebe und Affekte.

Dein Ego bringt Dich zum kacken aufs Klo und macht Dich zum Veganer. Dein Ego hat diesen Weg für Dich als richtig erkannt. Nur das Ego kann sich überhaupt Begriffe machen.

Edit:

Bei Schopenhauers Auslegung würde ich wohl ehr mitghehen, auch wenn Schopenhauer das "Ding an sich" wohl auch nicht richtig ableitet smile.gif

QUOTE
Schopenhauer

Arthur Schopenhauer machte von dem „Ding an sich“ einen Gebrauch, den Kant sicher abgelehnt hätte und gründete den Weltwillen auf diese Konzeption. Der Kommentar zu dem so begründeten kantischen Dualismus fiel wohl auch deshalb euphorisch aus: „Kants größtes Verdienst ist die Unterscheidung der Erscheinung vom Dinge an sich, – auf Grund der Nachweisung, daß zwischen den Dingen und uns immer noch der Intellekt steht, weshalb sie nicht nach dem, was sie an sich selbst seyn mögen, erkannt werden können.“ (Anhang der WWuV). Allerdings, so fuhr Schopenhauer fort, sei Kant eben nicht zu der Erkenntnis gelangt, „daß die Erscheinung die Welt als Vorstellung und das Ding an sich der Wille sei.“

Wie schon Fichte und Hegel geht somit auch Schopenhauer über den rein problematischen Gebrauch des Begriffes in der Kritik der reinen Vernunft hinaus und verwendet das „Ding an sich“ als affirmativen, also seienden Weltgrund: Kant, so heißt es in Die Welt als Wille und Vorstellung, „leitete das Ding an sich nicht auf die rechte Art ab, wie ich bald zeigen werde, sondern mittelst einer Inkonsequenz, die er durch häufige und unwiderstehliche Angriffe auf diesen Haupttheil seiner Lehre büßen mußte. Er erkannte nicht direkt im Willen das Ding an sich“ (ebd.). Die Philosophie des Willens, auf die sich später Friedrich Nietzsche beruft, wird also methodisch durch die Setzung des „Ding an sich“ des kosmischen Prinzips möglich.


Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 8 2019, 00:34 Uhr.


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Nein. blush.png

Ein egoistischer Akt meint in den meisten Fällen etwas, das keine Rücksicht auf sein Gegenüber nimmt. Wenn ich auf Gewalt verzichte - und sei es, auf das Fleisch zu verzichten - so war das keine egoistische Entscheidung, sondern eine des Verständnisses und der Reflexion.

Wenn das Ego so positive Eigenschaften hätte, warum sollte man es dann überwinden? Egoist ist man, wenn man nicht über die Konsequenzen des Tuns nachdenkt. Indem wir reflektieren, spalten wir uns schon in zwei Wesen, den Teil, den wir nicht mögen und den Teil, den wir anstreben. Dazwischen wächst der "Wille".

Der Trieb ist ein Teil dieses neuen Wesens, der uns verführen möchte, unsere abgründige Seite (wie auch Konditionierungen) wieder aufzunehmen und unser Ziel zu vergessen.

Wenn wir den abgründigen Teil unseres Wesens durchleuchtet haben, dann begeben wir uns wieder auf eine neue Ebene, in der wir geistige Werkzeuge entwickeln und unsere Gefühle beherrschen erlernen bzw. auf diese verzichten.

Dem Ego bemesse ich also keine sehr große Rolle zu. Es ist vielmehr eine Art Anker innerhalb der Materie, für den man dankbar sein muss, weil man ja sonst nichts erleben könnte. Es fehlte praktisch der Auslöser der Reflexion.




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Der Begriff Egoismus kommt natürlich daher das eine Selbstbezogenheit bewusst betont oder nicht versteckt wird.
Das ist das "objektiv Sichtbare".

Auf etwas infatile Weise, in einer Art kindlichem Trotz (der sich hinter allerlei schlauen Reflektionen verbergen mag) zeigt der Egoist das er sich wichtig nimmt.
Er ist ein Poser der sich hinter einer Pose versteckt und grade nicht bei sich selbst ist und grade nicht zu sich selbst steht.
Er wäre gern die Pose aber er hat keine Idee und schon gar keine Akzeptanz für seine Identität.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 8 2019, 01:25 Uhr.


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post Dec 8 2019, 01:42
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Das sind nmM alles Annahmen, die auf jemanden - und sei es man selbst - projiziert werden. Mir kommt es eher so vor, dass das Ego "fremdgesteuert", garnicht weiß, wer oder was es eigentlich ist. Rückgratlos, eine "Null". Ein Wesen ohne Persönlichkeit bzw. Charakter, angetrieben von der Aggression des "Dasein-Müssens". Ein, ja das Biest. In der Kirche würde man es Teufel, Satan nennen, die Esoteriker sprechen häufig von der 666, was alles ein - teilweise politisch motivierter - Unsinn ist, aber das führt zu weit vom Thema weg.

Tatsache ist jedoch, dass sowohl Kapitalismus als auch der Kommunismus auf der Annahme fußen, der Mensch und sein Ego wären eins und müssten in einem Fall direkt angesprochen oder im anderen Fall unterdrückt und beherrscht werden. Das ist ein Fehler im Kern unseres Systems bzw. unserer Systeme. Da waren die alten Kulturen schon wesentlich weiter.

Und so kommt es, dass der Kapitalismus, der das Ego pflegt, jedwede Bemühung nichtig machen, sich vom Ego zu lösen. Ja, man wird sogar für Altruismus bestraft, indem man seine Lebensgrundlage Stück für Stück verliert.

Der Beitrag wurde bearbeitet von harekrishna am Dec 8 2019, 01:52 Uhr.


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post Dec 8 2019, 12:34
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Wir reden tatsächlich nicht von dem Selben.
Ich meine das Ego als reflektierte oder reflektierende Instanz des Selbst.
In etwa entspricht "mein Ego" dem des Strukturmodell der Psyche -Wiki auch wenn ich das Modell so wie es da steht ablehne.
Du meinst eine Focussierung auf bestimmte Bedürfnisse dessen Begfriedigung keinen Mehrwert (nicht materiellen Mehrwert im marxschen Sinne, sondern sozialen, emotionalen Mehrwert) bringt.
Diese Focussierung ist erklärungsbedürftig - denn nur ohne sie konnte der Mensch überhaupt Mensch werden- ist eine Pathologie aber hat bei mir nicht viel mit dem Ego zu tun.

ZB.:
Du hast Hunger und kaufst Dir zwei vegan belgte Brötchen. Vor dem Bäcker siehst Du eine dürre Oma mit ihrem Gehstock im Glascontainer herumstochern.
Ein gesunder Mensch hat jetzt einen inneren Konflikt, einerseits möchte er beide Brötchen essen - darum hat er sie gekauft - anderseits regt sich sofort die Empathie und das Gewissen, er hat auch das Bedürfnis eines, vielleicht sogar beide Brötchen der Oma zu geben.
Bist Du selbst am verhungern wird der Impuls der Selbsterhaltung sinnvollerweise gewinnen.
Bist Du gar nicht so hungrig, wirst du aber auch kein Problem haben zu teilen, der Egoist konstruiert jezt aber Kraft seiner Ratio, seines Egos, solche Probleme.
Der Egoist, der gestörte Mensch schaltet nun allerlei Reflektionen vor das Teilen und teilt nicht.
Ohne Not teilt er nicht. Er entwürdigt sich und das Mütterchen.
Das muss man doch sehen was der Egoist sich da selbst antut. Wie würdig ist denn eine Gesellschaft in der Menschen unter Brücken schlafen? Wie würdig sind die Mensch die daran achtlos vorbeigehen?
Kämen wirklich (freundliche) Ausserirdische, ja wie würde man sich denn schämen, gemütlich auf dem Weihnachtsmarkt sitzend wärend 50m weiter die Obdachlosen unter der Brücke erfrieren.
Wir wären in ziemlicher Erklärungsnot - auch ohne das man nach einer Erklärung verlangte.
In Wirklichkeit gibts diese Erklärungsnot aber auch ohne ET.
Die Frage ist also nicht wie würdig der Bedürftige ist Hilfe zu bekommen, sondern wie unwürdig die potentiellen Helfer sind die sich das alles -in kluger Reflektion erstarrt - anschauen.

Die Frage ist wirklich warum findet diese Verachtung und Entwertung des eigenen sozialen Impulses statt ? Warum entmenschlicht man sich? Ganz sicher ist auch ein Grund das man Kraft seiner Ratio die Verantwortung leicht auf den Staat schieben kann "ich bin nicht verantwortlich". So schafft der Staat auch verantwortungslose Individuuen. Ein Problem des Staates aber nicht das ganze Problem des Egoismus.
Diese Verachtung und Ignoranz sich selbst gegenüber funktioniertz nur wenn man sich ausschliesslich mit dem reflektierten Teil seines Selbst (seinem Ego) identifiziert, mit seiner Ratio die gesagt hat das er der Oma sowieso nicht wirklich helfen kann, das er selbst arm würde wenn er immer teilen würde, das er ja gar nicht zustaändig ist, das er ja vielleicht blöd aussähe wenn er teilt und das es schon einen Grund gibt das die Oma arm ist das sie das schon irgendwie verdient hat, das sie "mein" Brötchen jedenfalls nicht verdient hat.
Damit identifiziert er sich. Er identifiziert sich nicht mit seinen sozialen Impulen, die will er gar nicht wahr haben, die sind nur lästig.
Das ist der Egoist.

Edit:
Ich glaube der größte Teil der subjektiv empfundenen Lästigkeit der eigenen sozialen Impulse kommt in unserer Zivilisation daher dass das Ausleben solcher Impulse durch Gebote des Egos (darum mag ich das Strukturmodell der Psyche nicht, das Gewissen ist immer schon angelegt) die nicht dem natürlichen Gewissen eines jeden Menschen entsprechren pervertiert wird.
Der Bruder wird zum Teilen mit der Schwester gezwungen und kannso immer nur den Verlust erleben, er kann nicht lernen wie es sich anfühlt von sich aus zu teilen, er ist durch die Erzwingung, durch das Gebot, abgeschnitten von dem sozialen und emotionalen Mehrwert. Man ist es ja nicht selbst der "gut" ist man teilt nicht von sich aus sondern wegen eines Gebotes das von Fremden kommt.
Teilen wird tatsächlich zum reinen Verlust, vom emotionalen Gewinn ist man abgeschnitten.
Jedesmal wenn wir einen solchen sozialen Impuls haben fürchten wir zu kurz zu kommen. Das ist durchaus nicht "normal", sonst gäbe es uns Menschen nicht. Der Affe hat eben nicht reflektiert sondern impulsiv, naturgemäß, geteilt.
Somit ist der Egoismus nichts anders als eine Kompensation für wirklichen Mangel.

Die Kompensation klann natürlich auch anders aussehen.
Oft ist die Rede vom Gutmenschentum. Beim Gutmenschentum ist der Egoismus nur verdeckt.
Man tut Gutes und schaut auf einen andern Mehrwert der aber dem Ego zugute kommt und nicht dem ursprünglichen, natürlichen sozialen Impuls:
Der Gutmensch schielt auf die soziale Anerkennung für seine (ab dem Moment des Schielens verlogene) Güte.
Das private und persönliche gute Gefühl etwas richtiges getan zu haben ist nur noch sekundär, primär ist doie soziale Anerklennung. Darum ist auch der Gutmensch ein verdeckter Egoist.
Wenn nicht auf die Annerkennung von aussen geschielt wird, dann dient das Gutmenschentum der Stabilisierung des eigenen Selbstbildes. Man will eben gut sein und kann und will gar nicht wahr haben das eigene Persönlichkeitsanteile (man selbst) wirklich gerne beide Brötchen allein essen möchte.
Der eigene innere Konflikt wird nicht ertragen. Ähnliches gilt auch für die allermeisten Veganer wink.gif sicher nicht für alle.
Wir finden das auch in der Bibel wieder wo es heisst man soll mit seiner Frömmigkeit nicht prahlen gehen.
Man kann eben auch vor sich selbst prahlen, das kommt bei der Stelle zu kurz.
Mit der guten Tat entspricht man schon seinen eigenen Bedürfnissen, nehmen wir diese Befriedigung wahr und machen wir sie uns bewusst und lenken uns nicht mit fremdenm und eigenem Lob davon ab.
Darum geht es bei der Stelle.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Herr von Böde am Dec 8 2019, 15:33 Uhr.


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post Dec 9 2019, 01:32
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Wie Du schon andeutest, geht es um eine "Entmenschlichung". Diese geschieht jedoch erst in einer Gruppe, in der das "Ego" aufgelöst ist, es keine Individualität mehr gibt, keine Vermutungen oder Fragen gestellt werden, sondern nur noch Hintergedanken gepflegt und als Wahrheit gelten, obwohl niemand diese bestätigt hat.

Und genau das ist das Problem, nicht nur in kleinen Mobs, die sich untereinander nicht mehr kennen, sondern auch im Staat und in den Konzernen. Die Gruppierung wird als Ego erfahren. Der Knackpunkt: Fehler brauchen unter Umständen viel länger, um korrigiert zu werden, Teilweise fehlt dieser Korrekturprozess völlig.

Nehmen wir den Brexit oder E10 oder Privatisierungen, die schiefgelaufen sind. Warum wird hier nicht einfach der "Hebel umgelegt" und zumindest der alte Zustand wieder hergestellt? Wir sehen das gerade bei der Wohnungsnot in den Städten. Berlin ist plötzlich gezwungen, Häuser, die dem Land gehörten und privatisiert wurden, sehr viel teurer wieder zurückzukaufen.
ABER es fand wenigstens eine Korrektur statt.

Wird England einsehen, dass es besser wäre, in der EU zu bleiben? Wahrscheinlich nicht. Und das, obwohl es eine knappe Entscheidung war, den Brexit einzuleiten und mittlerweile klar ist, dass die großen, industriellen Befürworter das Land verlassen werden, wenn sie es nicht schon getan haben.

Es ist also nicht mal so, dass der "Egoist" nicht erkennt, dass jemand leidet - die Oma - sondern er denkt sich, das System, in dem er lebt, würde das korrigieren. Es ist nicht seine Aufgabe. Und man kennt die Situation der Person auch gar nicht. Inwieweit ist der Zustand selbst gewählt und kann man dieser Person überhaupt als Einzelner helfen?

Krebs im Körper will auch niemand und trotzdem erkranken die Leute. Sie wollen auch kein Körperteil verlieren, eine OP machen, würden wahrscheinlich sogar alleine den Tod bevorzugen. Es ist nicht die Schuld des Egoisten, dass Oma da steht, sondern der Altruismus der Oma, die niemanden mehr damit belasten möchte. Und dagegen kannst Du nicht kämpfen.

Was mich halt an der Situation in Kalifornien so nervt, dass es tatsächlich zwei Parteien gibt, die Forderungen haben, aber nicht übereinkommen wollen. Also da gäbe es tatsächlich einen Handlungsraum, der nicht genutzt wird.

Der Beitrag wurde bearbeitet von harekrishna am Dec 9 2019, 09:50 Uhr.


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post Feb 21 2020, 19:19
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Mal angenommen… Cannabis ist in Deutschland legal. Sparen sich Polizei und Justiz dann Arbeit, weil sie gelegentliche Kiffer nicht mehr verfolgen müssen? Verschwindet der Schwarzmarkt? Und was ist mit den Gefahren für die Gesundheit? Wir spielen diese Idee und ihre möglichen Folgen in einem Gedankenexperiment durch und befragen Experten.

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