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SALVIA-COMMUNITY.net _ Showcase _ Neuanfang Mit Hydrokultur

Geschrieben von: hand Dec 19 2023, 23:00

Da hogie hier ja so von Hydrokultur schwärmt und Salvia für die ideale Kandidatin hält und mir die Nachteile von Erdkulturen immer mehr bewusst werden, dachte ich, ich probiere es nochmal, nachdem es vor ein paar Jahren irgendwie nicht so gut geklappt hatte.

Diese 9 Minimalstecklinge habe ich vor ein paar Tagen geschnitten, mal sehen, was daraus wird. Den Verlauf möchte ich hier dokumentieren.

Im Moment stehen sie in einem Schrank, den ich mit LEDs bestückt habe, in dem auch eine größere Pflanze steht. Die Temperatur müsste ziemlich ideal um die 22°C liegen

Drückt mir die Daumen, dass es diesmal klappt. Anregungen sind willkommen. smile.gif

Original: https://i.imgur.com/y6WUJSu.jpg
Original: https://i.imgur.com/3zJL1dW.jpg
Original: https://i.imgur.com/m0iyFTm.jpg

Geschrieben von: hogie Dec 20 2023, 18:08

Freut mich und sieht auch prima aus!
Sicher wird das klappen. Schau mal auf die Temperatur des Substrats. Viel höher als 22°C sollte die nicht sein, sonst begünstigt du Schimmel zu sehr. Da du alle in in einem Gefäß hast, wäre ein Schimmelausbruch fatal. Sollte es da ein Problem geben, daß sich ein Kontaminant breit macht, dann sind gleich alle Stecklinge betroffen.

Geschrieben von: hand Dec 20 2023, 19:23

Danke dir. Ich wollte es erst mal einfach und kompakt halten, darum nur ein Behälter. Ein Totalausfall wäre in diesem Fall zu verschmerzen, da ich noch genug potentielles Stecklingsmaterial habe und eigentlich nur zwei Pflanzen zurückgeschnitten habe, die mir zu groß geworden waren. Sie sehen aber recht gesund aus und gesunde Pflanzen sollten eigentlich nicht schimmeln. Ich kann wahrscheinlich schon langsam den Deckel etwas verschieben um die Luftfeuchtigkeit zu senken .

Die Substrattemperatur ist ziemlich genau 22°C.

Geschrieben von: hand Dec 28 2023, 12:05

Wie gehe ich am Besten mit der Problematik um, dass der EC der Nährlösung mit der Zeit von selbst höher wird wenn Wasser verdunstet und die Nährsalze in der Lösung bleiben? Gerade bei geringem Volumen der Lösung könnte das schnell zu einem Problem werden. Oder ist dieser Effekt zu vernachlässigen wenn die Pflanzen groß und gut bewurzelt sind und die Lösung schneller verbrauchen als das Wasser verdunsten kann?

Geschrieben von: hogie Dec 28 2023, 17:13

Grundsätzlich ist es ja nicht wie beim Cannabisanbau, daß man ganz eng am oberen Limit der Versalzung fährt. Da ist schon noch etwas Sicherheit. Die Substrate kann man ja auch problemlos durch spülen und wieder neue Nährlösung verwenden. Denn dem EC sieht man ja auch nicht an, was sich angereichert hat. Dass unter Umständen ein Mehrfaches im Substrat verdunstet, ist ja nur während der Bewurzelung ein Problem. Deshalb lasse ich da die Nährsalze noch weg. Großartig wachsen sollen die Stecklinge in diese Phase ja gar nicht, sondern nur möglichst schnell bewurzeln.


Geschrieben von: hand Jan 5 2024, 14:10

Ich bin gerade ziemlich fasziniert von den Möglichkeiten, die Hydrokultur bietet. Wenn man erst einmal das Grundprinzip verstanden hat, dass man auf ausreichend Wasser, Luft und Nährstoffe im Wurzelraum zu achten hat, sind die Möglichkeiten, wie man es letztendlich umsetzt fast unbegrenzt.

Hier ein paar erste Versuche mit leicht abgewandelter Kratky Methode:



Salvia splendens:

Original: https://i.imgur.com/ARAtpz5.jpg



Salvia d., noch sehr klein, aber hat schon Wurzeln:

Original: https://i.imgur.com/huhZHYu.jpg



Peperoni mit Substrat:

Original: https://i.imgur.com/dUDiUSD.jpg



Ohne Substrat:

Original: https://i.imgur.com/1zGydG7.jpg


Geschrieben von: hand Jan 7 2024, 20:43

So ein offenes Wurzelwerk ist schon faszinierend. Man sieht gleich, ob es der Pflanze gut geht und kann schon gut zwischen den glatten Wasserwurzeln und den fein behaarten Luftwurzeln unterscheiden.

Original: https://i.imgur.com/lj0fwwn.jpg

Geschrieben von: hand Jan 9 2024, 20:19

Jetzt habe ich einen guten Behälter gefunden. Ein Maßkrug hat ein gutes Eigengewicht für festen Stand auch bei größeren Pflanzen und ein 8cm Pflanztopf passt genau rein. Es kommt kein Licht rein, sodass keine Algen wachsen und man kann den Topf leicht rausheben, um die Wurzeln zu begutachten.


Original: https://i.imgur.com/2QmNKxr.jpg

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 12 2024, 22:57

Ich teste jetzt auch eine Hydrokultur bei Salvia.
Der Stängel steht ca. 1cm unter der Wasseroberfläche und über ein 2. Loch im Deckel kann man Flüssigkeitsstand und Düngemittel anpassen.
Das Ganze habe ich zu den anderen Stecklingen in der Box gestellt.

Original: https://i.imgur.com/Uo6gwI2.jpg

Original: https://i.imgur.com/NiLI2qZ.jpg

Geschrieben von: hand Jan 13 2024, 07:20

Na dann viel Erfolg. good.gif

Ist der schon bewurzelt? Ich habe es bis jetzt so gemacht, dass ich im Becher bewurzle und ihn dann rübersetze, aber so wäre es noch einfacher. Sobald Wurzeln da sind würde ich das Wasser wechseln bzw gegen Nährlösung ersetzen.

Geschrieben von: hand Jan 13 2024, 21:54

Ich bin begeistert, wie wurzelfreudig diese S. splendens ist. Die Methode scheint grundsätzlich zu funktionieren. S.d. und die Paprikas lassen sich mehr Zeit, kommen aber bestimmt auch noch. smile.gif


Original: https://i.imgur.com/5lU3HkX.jpg

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 13 2024, 22:13

Mein Steckling ist noch nicht bewurzelt. Ich habe ihn direkt frisch geschnitten und in Wasser gestellt. Sobald ich Wurzeln sehe werde ich das Wasser tauschen und Dünger hinzu geben.

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 13 2024, 22:19

Der Salvia splendes scheint es darin zu gefallen. smile.gif

Geschrieben von: hand Jan 14 2024, 08:22

Willst du die Pflanze nicht lieber mittig in den Behälter setzen? Sonst kleben die Wurzeln am Rand und du kannst den Deckel nicht mehr öffnen ohne sie zu beschädigen, außerdem ist die Kippgefahr höher wenn sie größer wird. Nicht gebrauchte Löcher lassen sich mit einem Klebeband wieder verschließen. Die Luftfeuchtigkeit soll möglichst hoch sein, sonst vertrocknen die Luftwurzeln.

Geschrieben von: hogie Jan 14 2024, 11:51

Die Wurzeln sollten nicht dauerhaft im Wasser/Nährlösung stehen. Sonst muß man sich überlegen, wie man die mit Sauerstoff anreichert. Am einfachsten geht das alles mit luftdurchlässigen, porösen Substraten wie z.B. Blähton oder auch Steinwolle.


Geschrieben von: hand Jan 14 2024, 19:14

Es bilden sich ja Luftwurzeln zusätzlich zu den Wasserwurzeln, da sollte die Sauerstoffaufnahme zunächst kein Problem sein. Durch den sinkenden Wasserlevel wird automatisch Frischluft ins System gesaugt. Die Frage ist nur, wie es dann weitergeht wenn der Wasserstand fast unten ist und keine Frischluft nachkommt, darüber muss ich mir noch Gedanken machen.

Normalerweise baut man mit dem Kratky System kurzlebige Pflanzen wie Salat an und die Pflanze wird geerntet bevor die Nährlösung ganz aufgebraucht ist.

Geschrieben von: hogie Jan 14 2024, 19:39

Ich kenne das vor allem vom ganz konventionellen Bewurzeln von Stecklingen. Wenn gute Wurzeln da sind, was ungefähr 3 Wochen dauert, muß man sie möglichst bald in ein luftiges Substrat pflanzen. Läßt man sie viel länger im Wasser stehen, dann fangen sie alle früher oder später an zu gammeln. Auch wenn man das Wasser durch Nährlösung ersetzt.


Geschrieben von: hand Jan 14 2024, 20:07

Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Stengel dauerhaft im Wasser steht, was er bei dieser Methode nicht tut. Außerdem kann die Pflanze keine Luftwurzeln bilden wenn das System oben offen ist und keine hohe Luftfeuchtigkeit entstehen kann. In diesem Fall müsste man die Nährlösung belüften.

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 15 2024, 23:28

Stimmt, mittiger setzen könnte ich sie noch.
Ich weiß eigentlich selber noch nicht genau, was ich mir von dem Versuch erwarte. Ich habe einfach mal einen Steckling in Wasser statt Erde gesetzt, um zu beobachten wie er sich verhält. biggrin.gif

Geschrieben von: hand Jan 18 2024, 13:34

So, jetzt habe ich eigentlich alles in Hydrokultur. Gestern habe ich noch den pH auf 6 korrigiert, weil die Chilis angefangen haben, Chlorosen zu entwickeln. Ich hoffe, das gibt sich bald wieder.

Original: https://i.imgur.com/gYezOYv.jpg
Original: https://i.imgur.com/myUxqdc.jpg

Geschrieben von: Nemo Jan 19 2024, 12:09

Sieht gut aus.

Geschrieben von: hand Jan 20 2024, 11:23

Die Chlorosen (Gelbfärbung von jungen Blättern) haben sich bei 2 von 3 Chilis wieder vollständig zurückgebildet und die 3. ist auch auf dem richtigen Weg. Anscheinend ist es wirklich so, dass durch den erhöhten pH Eisen nicht richtig aufgenommen werden kann. Andere Arten hat man es nicht so direkt angesehen, sie haben es aber mit langsamerem Wachstum quittiert.

Original: https://i.imgur.com/r3l4lsk.jpg
Original: https://i.imgur.com/jLjjAGQ.gif

Geschrieben von: hand Jan 26 2024, 20:13

Jetzt habe ich das Problem, dass der pH immer wieder gegen 7 geht, egal wie oft ich ihn herunter korrigiere. Liegt das vielleicht an der organischen Zitronensäure, die nicht sehr stabil ist und sollte ich eine andere verwenden?

Oder einfach einen Dünger verwenden, der für hartes Wasser optimiert ist, wie z.B. Hakaphos Blau? Der Haka Soft Ultra, den ich momentan verwende, ist ja eher für weiches bis mittelhartes Wasser gedacht und hat eine weniger säuernde Wirkung wenn ich das richtig verstehe.

Geschrieben von: hogie Jan 27 2024, 01:10

Daß Citronensäure zum Ansäuern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schief geht, hätte ich dir sagen können. Bei mir haben Spuren von Citronensäure auch immer bald zu heftigen Kontamination der Nährlösungen geführt. Die exakte Ursache dafür hatte ich nie endgültig aufgeklärt, obwohl es immer Citronensäure in Lebensmittelqualität war.

Grundsätzlich keine organischen Säuren verwenden und auch nur wenige ausgewählte anorganische Säuren. Ich empfehle ausschließlich Phoshor- oder Salpetersäure zum Ansäuern. Denn die bilden bei der Zugabe wieder pflanzenverwertbare Salze. Falls man technische Phosphorsäure verwendet, sollte man für Nutzpflanzen im Hinterkopf behalten, daß die prinzipbedingt immer relativ viel Arsen mit bringt. Den Pflanzen macht das nichts, bloß den Menschen, die sie konsumieren (bei reinen Zierpflanzen egal). Phosphorsäure hoher Reinheit ist sehr viel teuerer, weshalb es mich heute noch wundert, daß Coca-Cola stets bei Phosphorsäure geblieben ist, obwohl andere Limonaden auch mit viel billigerer und weniger umstrittener Citronensäure gut klar kommen. Bei Salpetersäure ist das nicht so. Man sollte aber bei der Beschaffung darauf achten, daß man nicht ins Raster des (dummen) Bombenbauers gerät, vor allem bei höherer konzentrierten Säuren. rolleyes.gif


Geschrieben von: hand Jan 27 2024, 07:27

Schwefelsäure wird an Privatpersonen anscheinend nur noch stark verdünnt verkauft, jedenfalls finde ich kein gescheites Angebot. Phosphorsäure ließe sich noch relativ einfach besorgen, aber das mit der Arsenkomtamination war mir nicht bewusst, die Pflanzen sollten schon zum Konsum geeignet sein.

Wäre es nicht ohnehin besser, einen speziellen pH Senker zu nehmen, da diese oft eine Pufferwirkung haben, also der pH nach der Korrektur stabiler bleibt?

Geschrieben von: hand Jan 27 2024, 09:25

Außerdem beobachte ich, dass Blähton einen pH erhöhenden Effekt hat, er ist auf der Packung mit 7,3 angegeben. Pinienrinde, die für Orchideen verwendet wird, scheint einen günstigeren pH um 5,5 zu haben.

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 27 2024, 18:17

Schwefelsäure müsste man selber ganz leicht herstellen können, indem man Kupfersulfat in Wasser löst und dann ein Stück Eisen rein stellt.
Dann sammelt sich am Boden Kupfer.

Was übrig bleibt muss dann H2SO4 + H2O sein. Bin ich der Meinung.
Ich habs nicht getestet, aber ich bin mir sehr sicher das das funktioniert.
Je nachdem wie konzentriert diese sein soll, müsste man dann noch etwas Wasser verdampfen.

Was man selber auch noch ganz leicht herstellen kann ist Salzsäure.
Einfach in einem Reagenzglas ein 1:1 Gemisch aus Kochsalz und Natriumhydrogensulfat erhitzen.
Dann steigt Chlorwasserstoff auf. Diesen mit einem Glaskolben in ein 2. Reagenzglas mit Wasser leiten, wo er sich auflöst. Damit bekommt man ca. 5%ige Salzsäure.

Wenn man anstelle von Kochsalz Flußspat nimmt, müsste das Flussäure ergeben.

Salpetersäure wüsste ich jetzt nicht auf die Schnelle, wie man das trivialst herstellen kann.
Man müsste halt Stickoxid von irgendwo bekommen und dieses in Wasser lösen.
Die allermeisten Chemikalien sind für Privatpersonen glaube ich gar nicht mehr erhältlich, man könnte ja Rauschgift und Bomben daraus herstellen. laugh.gif

Aber Kupfersulfat bekommt man Kiloweise, dass ist kein Problem.
Natriumhydrogensulfat auch.

Geschrieben von: hogie Jan 27 2024, 18:19

Überteuerte Fertigprodukte würde ich nie kaufen. Das schließt auch pH-Senker aus. Das mit dem Arsen einfach mal auf dem Schirm behalten. Daß in den eingesetzten Mengen eine tatsächlich Gefahr droht, glaube ich jetzt nicht. Arsen bekommen wir auch aus Lebensmitteln ab, wie z.B. durch Reis. Schließlich macht die Dosis das Gift. Ein Liter Phosphorsäure in Lebensmittelqualität kostet auch nicht die Welt, wenn auch viel mehr als technische.

Wie sich der Blähton pH-mäßig verhält, scheint auch stark von Hersteller und Charge abzuhängen. Manche sollen sogar in Säure gebadet worden sein. Um allgemein wenig pH-Drift zu bekommen, kann es nicht schaden, den Blähton vorher ordentlich zu wässern.


Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jan 27 2024, 18:25

Phosphorsäure bekommt man im Baumarkt als Rostentferner zu kaufen.
Zumindest war das noch vor etwa 15 Jahren so. Da brauchte ich mal welche für Synthese-Experimente und stellte fest, dass ein Rostentferner glaub ich 80%ige Phosphorsäure ist.

Geschrieben von: hogie Jan 27 2024, 18:36

QUOTE(kleinerkiffer84 @ Jan 27 2024, 18:25)
Phosphorsäure bekommt man im Baumarkt als Rostentferner zu kaufen.
Zumindest war das noch vor etwa 15 Jahren so. Da brauchte ich mal welche für Synthese-Experimente und stellte fest, dass ein Rostentferner glaub ich 80%ige Phosphorsäure ist.
Man bekommt auch leicht technische Phosphorsäure, die enthält keine Zusätze und wird gerne professionell zum Entkalken verwendet. Rostumwandler verwenden auch häufig zusätzlich unterschiedliche Phosphate und Korrosionsschutzmittel wie z.B. Benzotriazol. Da Phosphorsäure noch in Limonaden wie Cola als Säuerungsmittel und auch bei der Käseherstellung verwendet wird, bekommt man auch leicht Säure in Lebensmittelqualität (E338).


Geschrieben von: hand Jan 27 2024, 19:35

Danke, ich habe jetzt doch ein überteuertes Fertigprodukt gekauft, Canna pH- Pro Blüte 59% Phosphorsäure 1l, in einem lokalen Growshop, weil die Wurzeln mit der Citronensäure schon angefangen haben zu gammeln, und ich nicht länger warten wollte. 1 Liter hält wahrscheinlich sowieso eine halbe Ewigkeit, da kommt es auf ein paar € hin oder her nicht unbedingt an wenn es den Zweck erfüllt.

Ich werde berichten. smile.gif

Geschrieben von: hand Jan 28 2024, 10:20

Gestern habe ich noch die Nährlösungen gewechselt unter Verwendung von Phosphorsäure und hoffe auf eine baldige Erholung der Wurzeln. Die Chilis wachsen gut seit der pH Korrektur. Das neue dimmbare 70W LED Panel ist toll. Ich habe es meistens auf halber Leistung laufen.

@hogie: Hattest du schon mal Chilis in Hydrokultur und gab es da keine Probleme mit der Nährstoffaufnahme bei zu hohem pH? Salvia scheint da weniger empfindlich zu sein.

Original: https://i.imgur.com/pKPNhkA.jpg
Original: https://i.imgur.com/HPPp9ex.jpg

Geschrieben von: hand Jan 30 2024, 12:52

Die Pflanzen erholen sich schon sichtbar und die Schwankungen beim pH sind nicht mehr so groß.

Mit welcher Haltbarkeit kann ich in etwa rechnen bei 59%iger Phosphorsäure? Bringt es etwas, in eine Glasflasche umzufüllen für bessere Haltbarkeit? Das Zeug ist sehr ergiebig, es genügen wenige Tropfen pro Liter.

Geschrieben von: hogie Jan 30 2024, 23:49

QUOTE(hand @ Jan 30 2024, 12:52)
Mit welcher Haltbarkeit kann ich in etwa rechnen bei 59%iger Phosphorsäure? Bringt es etwas, in eine Glasflasche umzufüllen für bessere Haltbarkeit? Das Zeug ist sehr ergiebig, es genügen wenige Tropfen pro Liter.
Wenn das Zeug keine selbtzerstörenden Zusätze enthält, sondern einfach nur Phosphprsäure, dann die hält die ewig. Eine bessere Flasche schadet nie, denn Plastikflaschen mit Säure zerbröseln innerhalb der Jahrzehnte, egal aus welchem Thermoplast sie sind.

Geschrieben von: hand Jan 31 2024, 14:44

Jetzt habe ich das nächste Problem, nämlich violette Färbung der Blätter, die relativ nahe am Licht sind. Zuerst dachte ich einfach, das LED Panel zu stark eingestellt zu haben (ca. 30W), aber vor der pH Korrektur hatten sie das nicht bei gleicher Beleuchtung.

Ich vermute nun Phosphormangel wegen zu niedrigem pH, Phosphor kann dann nämlich schlechter aufgenommen werden. Den hatte ich zunächst auf 5,5 eingestellt, er steigt aber von selbst wieder langsam an. Also müsste ich eigentlich nur warten, bis er wieder etwas höher liegt, oder?

Die Chilis hatten eher Probleme bei zu hohem pH.

Original: https://i.imgur.com/tPkF5Dd.jpg

Geschrieben von: hand Feb 1 2024, 12:38

Wahrscheinlich ist das LED Panel doch effizienter als gedacht. Bei einem Steckling, der nur in Wasser steht, habe ich jetzt auch eine leichte Verfärbung beobachtet. Ich habe das Panel jetzt auf 20W gedimmt, so sind es knapp 10k Lux. Vorher waren es ca. 15k. Es ist aber gut, etwas Reserve nach oben zu haben, falls man mal lichthungrigere Pflanzen kultiviert. wink.gif

Geschrieben von: hogie Feb 3 2024, 00:49

Da die Violettfärbung ohnehin harmlos ist, würde ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. LEDs nur im Teillastbereich zu betreiben, ist immer sinnvoll. Denn das erhöht die Lichtausbeute deutlich und gleichzeitig die Lebensdauer der Panels. Was man bei wenigen Pflanzen sehen kann, ist ein Pilzbelag am Stamm. Solange alles trocken bleibt, ist das auch kein Problem. Es ist aber jetzt noch ein Stadium, daß man den noch weitgehend abwischen kann. Mit Wattestäbchen, evtl mit ganz wenig Vaseline, geht das meistens ganz gut.

Geschrieben von: hand Feb 3 2024, 11:12

Ok, danke. Ich dachte, das wären harmlose Salzablagerungen von der Nährstofflösung. Wenn man mit dem Wattestäbchen drüber wischt, bleibt ein bräunlicher Belag am Wattestäbchen, nicht weiß wie erwartet.


Eine der Chilis hat jetzt unerwartet schnell das fragile Anfangsstadim überwunden und macht schon erste Knospen:

Original: https://i.imgur.com/cM6LMds.jpg

Geschrieben von: hand Feb 8 2024, 14:05

Aller Anfang ist schwer. Bei Hydrokultur muss man einiges beachten, aber ich hoffe, jetzt passt es und sie nehmen langsam an Fahrt auf. Salvia d. ist noch etwas zurückhaltend mit der Bewurzelung, aber vielleicht wird das noch. Sie mag anscheinend kein Dauerfußbad, darum habe ich mir jetzt mit Dochten beholfen. Ich hätte wahrscheinlich den Blähton pH-mäßig vorbearbeiten sollen, dann wäre es vielleicht schneller gegangen.

Original: https://i.imgur.com/m6Y4Qlq.jpg
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Geschrieben von: hand Feb 18 2024, 18:15

Ist das eine gesunde Blattfarbe, oder habe ich es mit den Nährstoffen übertrieben? Aktuell EC 1,5 - pH 6,0. Die leichte violettfärbung könnte vom Licht kommen, ich hatte es wieder etwas höher auf 32 Watt gestellt.

Original: https://i.imgur.com/CtzFC3n.jpg
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Geschrieben von: hand Mar 1 2024, 23:28

Hydrokultur scheint es zu bringen, die Pflanzen sehen wesentlich gesünder und kräftiger aus, insbesondere dieser Feuersalbei, bei dem ich die Spitze gekappt hatte, und er jetzt trotz wenig Licht am Fenster sehr buschig wächst und in alle Richtungen blüht.

EC: 1,5
pH: 5,8

Original: https://i.imgur.com/yPG1ukL.jpeg
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Geschrieben von: hand Mar 2 2024, 17:17

Seit dem Wechsel auf Phosphorsäure zur pH Senkung läuft es, der pH bleibt auch über mehrere Tage stabil. An den Hopfengewächsen in der Mitte sieht man schon einen Unterschied in der Wuchsgeschwindigkeit zwischen Hydro und Erde. Bald kann das Winterquartier aufgelöst werden, da es bald wieder genug Sonne gibt. smile.gif

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Geschrieben von: hogie Mar 3 2024, 16:36

Deine Ergebnisse sind traumhaft. Ich möchte behaupten, daß es fast unmöglich ist, solche Ergebnisse mit reinen Erdkulturen zu erreichen. Vor allem wenn die Pflanzen richtig groß werden, dann schafft man mit kleinen Erdkultur-Töpfen die ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen nicht mehr.

Geschrieben von: hand Mar 3 2024, 20:20

Ja richtig, und mit großen Töpfen hat man wieder andere Probleme. So scheint die optimale Nährstoffzufuhr sichergestellt zu sein. Mal sehen, wie es sich dann mit größeren Pflanzen verhält, aber eigentlich sollte das auch klappen.

Geschrieben von: hand Mar 5 2024, 15:28

Das hatte ich bisher auch noch nicht, eine bald reife Chili Anfang März am Fenster bei Tageslicht. w00t.png

Da sieht man, wie wichtig optimale Nährstoffversorgung ist, die in Erde kaum machbar ist.

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Geschrieben von: hand Mar 8 2024, 09:10

Alles in Hydro. Ab und zu nehme ich noch Kokos + Perlit, aber Erde mit Trauermücken kommt mir nicht mehr ins Haus. nono.gif

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Geschrieben von: hogie Mar 9 2024, 17:44

Ja, die typischen Erdschädlinge wird man in mineralischen Substraten schlagartig los. Für indoor, wo das nicht natürliche Feinde regeln, ist das eine wunderbare Sache. Daß das so bleibt, sollte man die Pflanzen immer wieder verjüngen. Bei Salvia bietet sich das jedes Frühjahr an, was aus Stecklingen einfach gelingt. Denn wenn man die Pflanzballen mal mehrere Jahre alt sind, dann enthalten die immer mehr organisches Substrat z.B. von abgestorbenen Wurzeln, daß Trauermücken irgend wann wieder eine Chance bekommen. Moderat bewässertes Perlit eignet sich hervorragend zur Anzucht von Stecklingen und kann als rein mineralisches Vulkangestein prima später in Blähton umgepflanzt werden. Algen in durchsichtigen Gefäßen habe ich niemals bekämpft, weil ich sie als nützlich betrachte. Sie verhindern durch ihre Anwesenheit andere Biofilme, die Pflanzen gefährlich werden können. Dass sie sich den Nährstoffen des Düngers bedienen, stört mich nicht. Denn davon ist mehr als genug für alle da.


Geschrieben von: hand Mar 9 2024, 23:42

Kann ich mal ausprobieren, ob Algen einen positiven Effekt haben, es sind ja genügend Pflanzen da. Schön finde ich sie allerdings nicht.

Übrigens habe ich ein Aquarium, das algengeplagt ist. Da könnte ich doch eigentlich Pflanzen reinsetzen, um die überschüssigen Nährstoffe zu verbrauchen, oder? Das steht allerding recht lichtarm also bräuchte es eine Pflanzenart, die damit zurecht kommt. Habt ihr da Ideen?

Geschrieben von: hand Mar 19 2024, 13:31

Ich hab jetzt mal ein Dochtsystem für Basilikum und Petersilie gebaut. Mal sehen, ob das so funktioniert.

Original: https://i.imgur.com/WQPNLJc.jpeg
Original: https://i.imgur.com/6x8oEPd.jpeg

Geschrieben von: hand Mar 23 2024, 14:22

Ich liebe diese Tabasco Chilis mit ihren zahlreichen bunten, aufrecht stehenden Früchten. In Hydrokultur haben sie endlich unbegrenzten Zugang zu Nährstoffen um sich optimal entwickeln zu können. Man sieht schon zahlreiche Knospen.

Außerdem kommt bald noch für draußen Hokkaido Kürbis,
Zucchini und Wassermelone dazu. Bin gespannt, wie sie sich mit optimaler Nährstoffversorgung entwickeln werden.

Habt ihr sonst noch Ideen für Starkzehrer für draußen, die von Hydrokultur profitieren könnten?


Original: https://i.imgur.com/LUueYMx.jpeg

Geschrieben von: hogie Mar 24 2024, 01:16

QUOTE(hand @ Mar 23 2024, 14:22)
IAußerdem kommt bald noch für draußen Hokkaido Kürbis,
Zucchini und Wassermelone dazu. Bin gespannt, wie sie sich mit optimaler Nährstoffversorgung entwickeln werden.
Habt ihr sonst noch Ideen für Starkzehrer für draußen, die von Hydrokultur profitieren könnten?
Prinzipiell eignet es sich für fast alles, was nicht direkt der Witterung ausgesetzt ist. Auch was wir jetzt an Gemüse aus NL und Spanien in den Supermärkten kaufen und unter Glas oder Folie wächst, wird heute in Hydrokulturen gezogen. Denn der Ertrag ist viel höher und der Wasserbedarf viel geringer. Kippte man anfangs auch gleich noch die systemisch wirkenden Pflanzenschutzmittel in die Nährlösung, so setzt man hier immer mehr auf natürliche Feinde.

Wassermelonen hatte ich mal auf dem Balkon, die waren aber unglaublich zickig und erfordern wochenlang schönes Wetter. Vielleicht macht es der Klimawandel ja möglich, doch in Spanien gibt es Regionen mit 360 praktisch garantierten Sonnentagen im Jahr. Denn ein trüber Tag reichte bei der Wassermelonen schon, dass sich für längere Zeit keine weiblichen Blüten mehr gebildet hatten. Sicher haben da auch die Sorten einen großen Einfluß. Künstlich befruchten sollte man auf jeden Fall, denn das Befruchten geht nur in einem kurzen Zeitfenster.

Deine 3 DREI Pflanzen mal auf jeden Fall, egal ob drinnen oder draußen.


Geschrieben von: hand Mar 24 2024, 13:21

Kürbis hatte ich schon mal im Garten und er hatte sogar 1-2 halbwegs brauchbare Früchte, aber die Nährstoffversorgung war schon ein massives Problem in Erde. Optimalerweise pflanzt man Starkzehrer wahrscheinlich direkt auf einem Komposthaufen wenn es Erdkultur sein soll.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihr Potential mit Hydrokultur deutlich besser ausnutzen können, auch ohne Gewächshaus.

Tomaten und Gurken mache ich noch und evtl. Zuckermelone, davon habe ich gerade noch ein paar Samen rumliegen. Ich glaube, dieses Jahr muss etwas nutzlose Rasenfläche daran glauben. wink.gif

Geschrieben von: hand Apr 1 2024, 20:18

Update:
Chili und Hanf sind ordentlich gewachsen. Es wird langsam eng und Zeit, dass sie raus können, sobald das Wetter endlich mitspielt. Man merkt, wie ihnen die optimale Nährstoffversorgung gut tut und sie richtig Bock auf Wachstum haben.

Original: https://i.imgur.com/I0LWqCw.jpeg

Geschrieben von: hand Apr 3 2024, 18:24

Kürbis und Zucchini sind jetzt in Hydrokultur angesetzt. Aktuell reichen noch 1l Maßkrüge. Später kann man sie dann leicht in größere Nährstoffösungsvorratsbehälter umsetzen.


Original: https://i.imgur.com/zuZJr9P.jpeg


Der Basilikum wächst auch schon recht gut.

Original: https://i.imgur.com/izXTImH.jpeg

Geschrieben von: hand Apr 18 2024, 11:40

Kürbis, Zucchini, Zucker- und Wassermelone. Den EC habe ich vor Kurzem auf 2 erhöht, jetzt wachsen sie. Wahrscheinlich geht sogar noch mehr. Scheinen wirklich Starkzehrer zu sein, die von großzügiger Nährstoffgabe profitieren. Ich hoffe, draußen genug Platz für alles zu finden bei diesem schnell wachsenden Kraut.

Original: https://i.imgur.com/nfwqKNW.jpeg


Salvia d. und splendens:

Original: https://i.imgur.com/XEqQZbj.jpeg

Geschrieben von: hand Apr 19 2024, 14:58

Scheint zwar keinen zu interessieren mein Erfolg mit Hydrokultur, aber egal.

Basilikum und Petersilie in Perlit mit Dochtsystem kommen langsam in die Gänge:

Original: https://i.imgur.com/PMUNbY1.jpeg


Chili in Bierkrugsystem wächst auch sehr schön, jetzt müsste nur noch das Wetter mitspielen. Habe sie aktuell temperaturbedingt wieder rein gestellt.

Original: https://i.imgur.com/28tUGJh.jpeg

Geschrieben von: Mintmagician Apr 19 2024, 16:01

Doch doch, ich klicke immer interessiert hier rein, kann aber Nix zum Thema sagen. Habe zuletzt ca. 2007 Tomaten in Steinwolle gezogen. Hat super funktioniert.

Geschrieben von: hand May 3 2024, 07:01

Die Salvia splendens ist so schon geworden, da muss ich mal wieder ein Update posten. Das gewaltige Rot kommt über Fotos wahrscheinlich gar nicht so richtig rüber. Manche Pflanzen wachsen einfach deutlich besser in Hydrokultur.

Original: https://i.imgur.com/Cf4VK77.jpeg

Geschrieben von: Mintmagician May 3 2024, 18:53

Ist es ein Virus am Stiel?

Geschrieben von: hand May 3 2024, 19:23

Haha, sieht fast so aus, ja. Ich kenne kaum eine andere Pflanze, die so dauerhaft üppig blüht. Bin gespannt, wie groß sie noch wird im Laufe des Jahres.

Geschrieben von: hogie May 3 2024, 21:54

Hand, deine Ergebnisse aus den Hydrokulturen sind genau so, wie ich sie unter besten Bedingungen erwartet hätte. Du hast mich nicht enttäuscht. Chapeau! good.gif

Zum Basilikum fiel mir noch ein, daß du im Auge behalten mußt, das der Nährlösungsbedarf in nächster Zeit enorm steigen wird. Irgend wann wird der Docht nicht mehr reichen. Es reicht schon, wenn du zusätzlich mit der Gießkanne kommst, die einfache Anordnung mit dem bisschen Perlit reicht selbst für meterhohes Basilikum. Hier ist es nur wichtig, daß du diesen Zeitpunkt des Gießens nicht verpennst, auch nicht ein einziges Mal. Mit einmaliger zu starker Trockenheit kannst du das Basilikum nämlich für immer ruinieren, auch wenn es überlebt. Die traumhafte Schönheit ist dann aber futsch.

Einfach weiter so und danke für die tollen Pics, an denen du uns teil haben lässt!


Geschrieben von: hand May 4 2024, 08:09

Danke hogie, es ist mir eine Ehre, ein Kompliment vom Meister der Hydrokultur zu bekommen. cool.gif

Wegen dem Dochtsystem hast du natürlich Recht, das funktioniert nur anfangs gut, aber es war eine Erleichterung, nicht immer auf den korrekten Stand achten zu müssen.

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